Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn Sportchefs, Präsidenten oder Geschäftsführer ihren Trainern das Vertrauen aussprechen. Denn das bedeutet, dass sich die Zeit an der Seitenlinie für einen Coach im Fußball-Geschäft häufig dem Ende entgegenneigt. Beim SV Sandhausen unterstrich Club-Boss Jürgen Machmeier erst in der vergangenen Woche, dass Trainer Alois Schwartz fest im Sattel sitze.
Daran ändert sich auch nach dem siebten sieglosen Spiel nacheinander nichts. Obwohl der Zweitligist bei der SpVgg Greuther Fürth trotz einer Führung wieder nicht über ein 1:1 (0:1) hinauskam. Alexander Esswein hatte am Samstag das 1:0 erzielt (12.). Kurz nach dem Seitenwechsel traf Julian Green für die Verfolger aus dem Frankenland.
„Wir sind angereist, um drei Punkte zu holen. Leider ist es am Ende nur einer geworden“, sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca. „Wir kamen gut ins Spiel und konnten den ersten Fehler des Gegners zur Führung nutzen. Anschließend haben wir gut verteidigt, während der Gegner drückte. In Halbzeit zwei kassieren wir direkt den Ausgleich – dieser Start war sehr unglücklich. “
Coach Schwartz baute seine Mannschaft auf insgesamt drei Positionen um. Chima Okoroji, der sich in dieser Woche bei einem Trainingsunfall den Mittelfuß gebrochen hatte, wird in diesem Kalenderjahr nicht mehr zurückkehren. Auf dem Ronhof wurde der Dauerbrenner auf der Linksverteidigerposition von Arne Sicker ersetzt. „Wir können personell derzeit nicht aus dem Vollen schöpfen. Hinzu kommt die schwere Verletzung von Chima Okoroji, dessen Ausfall als Stammspieler und Standardspezialist ebenfalls schmerzt. Unser Kader lässt es aber zu, diese Lücke zu füllen. Wir planen keine Neuzugänge und werden das Beste aus der Situation machen“, sagte Kabaca über mögliche Nachverpflichtungen von Profis, die derzeit vertragslos sind.
Okoroji fehlte im Kader also und die beiden Offensivkräfte Christian Kinsombi und Matej Pulkrab nahmen zunächst auf der Bank Platz. Für sie durften Philipp Ochs und Alexander Esswein von Beginn an ran.
Letzterer erwies sich bereits nach zwölf Minuten als Glücksgriff. Allerdings ging der Treffer hauptsächlich auf die Kappe von Ex-Waldhof-Kicker Max Christiansen. Er traf den Ball nach einem Einwurf nicht richtig. David Kinsombi reagierte am schnellsten und schickte Esswein, der keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen.
Drewes hält stark
Die Fürther, die vor der Länderspielpause ihren ersten Saisonsieg eingefahren hatten, mussten sich erst einmal sammeln. Vor der Pause eröffneten sie dann aber eine Druckphase, in der Patrick Drewes im SVS-Gehäuse aber stets die Oberhand behielt. Nach dem Seitenwechsel hatte aber auch der Schlussmann das Nachsehen. In einer undurchsichtigen Situation schaffte es Simon Asta seinen Mitspieler zu bedienen. Der Aufsetzer per Kopf von Green fand den Weg ins Tor.
Die Partie blieb auf einem mäßigen Niveau. Fürth war näher am Siegtreffer, aber der SVS stemmte sich mit aller Macht dagegen und rettete dank einer kompakten Defensivarbeit am Ende zumindest einen Zähler gegen den Absteiger. „Am Ende können wir nach einem schweren und anstrengenden Spiel mit dem Punkt zufrieden sein“, sagte Torschütze Esswein.
Für den SVS geht es auch weiterhin darum, die Negativserie zu beenden. Die nächste Möglichkeit besteht am Sonntag, 9. Oktober, gegen den 1. FC Magdeburg. Beim Aufsteiger fungiert der langjährige Geschäftsführer Otmar Schork inzwischen als Sportdirektor. Beide Teams hängen im Tabellenkeller fest und brauchen im Kampf um den Klassenerhalt dringend Zähler. Spielbeginn in Sandhausen ist um 13.30 Uhr.
Dann wolle man „den Bock umstoßen“, so Kabaca. Sicker, der Okoroji wohl erneut ersetzen wird, sagte: „Auch wenn die Umstände, durch die ich zum Einsatz kam, unglücklich sind, freue ich mich über mein erstes Spiel. Ich will die Zeit nutzen und mich voll reinhauen. Um gegen Magdeburg zu gewinnen, müssen wir die Null halten.“ Das dürfte auch im Sinne von Alois Schwartz sein, an dem am Hardtwald nicht gezweifelt wird. fred
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