Als Abu-Bekir Ömer El-Zein in der Schlussphase der Partie zwischen dem SV Sandhausen und Hannover 96 eingewechselt wurde, hatte er sich eine Menge vorgenommen. Am liebsten hätte er sein Debüt in der 2. Fußball-Bundesliga mit einem Erfolgserlebnis verknüpft, doch daraus wurde nichts. Der Neuzugang, der unter anderem von Borussia Dortmund ausgebildet wurde, verlor mit den Schwarz-Weißen mit 2:3 (0:1) gegen Hannover 96.
Auch sein Trainer, Alois Schwartz, hätte sich gerne und mit aller Macht mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause verabschiedet. Doch einmal mehr wurde der Coach des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen von seiner eigenen Einschätzung eingeholt. In dieser Liga entscheiden Kleinigkeiten, pflegt der Trainer immer wieder zu sagen. Die Kleinigkeiten fallen seit inzwischen sechs Spielen nicht mehr zu Gunsten des SVS aus.
„Wir wollten unsere Sieglos-Serie brechen und einen Dreier mit in die Länderspielpause nehmen – das ist uns nicht geglückt“, ärgerte sich der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca. „Unsere Gegner machen aus der ersten Chance ein Tor, wir dagegen können unsere Möglichkeiten zu Beginn nicht nutzen. Die Mannschaft hat sich nach der Pause den Ausgleich erspielt und war dem 2:1 näher als der Gegner. Auch nach dem 3:1 sind wir zurückgekommen und haben Moral gezeigt.“
Moral bringt dem SVS im Kampf um den Klassenerhalt aber keine Punkte. „Letztendlich ist diese Niederlage sehr bitter“, stellte auch David Kinsombi fest. „Wir haben viel investiert und hatten sehr gute Ansätze.“ Doch es reichte erneut nicht: „Aktuell werden wir sehr hart für unsere Fehler bestraft. Jetzt gilt es für uns, diese bittere Pille zu schlucken und an uns zu arbeiten, um diese Fehler abzustellen. Das Gesamtkonstrukt aus offensiver Konsequenz und defensiver Stabilität muss besser werden.“
Der ältere Kinsombi-Bruder verwandelte nach der Pause einen Strafstoß, den Christian Kinsombi herausgeholt hatte. Zuvor hatte Cedric Teuchert Hannover in Führung geschossen.
Glück aufseiten der Gäste
Sandhausen verpasste es aber, das Spiel zu drehen. Stattdessen trafen Havard Nielsen und Sei Muroya für Hannover. „Es gab Phasen, in denen das Spiel in beide Richtungen kippen kann. Das Glück war aufseiten der Hannoveraner, die immer im richtigen Moment das Tor gemacht haben“, sagte Bashkim Ajdini, der mit dem 2:3 noch einmal für Hoffnung sorgte.
Am Ende behielten die 96er aber die Nerven. Sie haben aus den vergangenen sechs Partien 16 von 18 möglichen Punkten geholt und unterstrichen dadurch ihre Ambitionen.
Sandhausens Blick geht dagegen nach unten. Nur zwei Unentschieden aus sechs Partien rufen zwar noch keine Panik am Hardtwald hervor. Nach der Länderspielpause trifft der SVS aber auf Erstligaabsteiger SpVgg Greuther Fürth und muss dort unbedingt die Wende einleiten. Kabaca verspricht: „Wir werden diese Niederlage aufarbeiten und mit aller Macht versuchen, in Fürth einen Dreier zu erzielen.“ Schwartz ergänzte: „Als SV Sandhausen wissen wir, dass es solche schwierigen Situationen geben kann. Da haben wir uns bis jetzt immer rausgearbeitet und werden das auch dieses Mal tun.“
Dass El-Zein für Sandhausen sein erstes Pflichtspiel absolvierte, nachdem er zuvor vier Mal nacheinander ohne Einsatz im Kader gestanden hatte, blieb am Ende nicht mehr als eine Randnotiz. Der 19-Jährige traute sich in der Schlussphase viel zu, doch Ron-Robert Zieler im Hannover-Tor hatte etwas gegen das i-Tüpfelchen. fred
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