Plankstadt. Die Vorbereitung auf die neue Tischtennissaison ist in vollem Gange. Verbandsligist TSG Eintracht Plankstadt verkündete bereits Mitte Mai die Verpflichtung von Maurice Engel vom Oberligisten TTF Frankenthal als ersten Neuzugang. Der 29-jährige Angriffsspieler steht bereits seit seinem achten Lebensjahr an der Platte und hat in verschiedenen Verbänden aufgeschlagen. Er startete in der Pfalz beim TTV Bobenheim und in Frankenthal. In Rheinhessen trat er für den TV Worms-Leiselheim an und in Baden- Württemberg spielte er für den TTC 1946 Weinheim und den TSV Kuppingen.
Im Gespräch mit dieser Zeitung ging es unter anderem um die Hintergründe seines Wechsels, persönliche und vereinsinterne Saisonziele, die Konkurrenz, die Umstellung auf 4er-Teams sowie die Bedeutung der Doppel.
Was war ausschlaggebend für Ihren Wechsel nach Plankstadt in die Verbandsliga? .
Maurice Engel: Frankenthals erste Mannschaft hat sich aufgelöst. Der Kontakt zu Plankstadt kam über Boris Pastler zustande, der vor einigen Jahren in Frankenthal gespielt hat und mit dem ich seither häufig trainiere. Ausschlaggebend war für mich das Teamgefüge in der ersten Mannschaft, die vollständig aus Spielern aus der Region besteht und mit denen ich mich gut verstehe.
Plankstadt hat seit einigen Jahren einen regen Zulauf. Was ist das Besondere am Verein? Wie nehmen Sie ihn wahr und vor allem, wie sind Sie aufgenommen worden?
Engel: Als Neuzugang ist es für mich schwer, dies vollständig zu beurteilen. Mir fällt das breite Engagement innerhalb des Vereins auf, das sich auf viele Schultern verteilt. Das ist anders als bei vielen anderen Vereinen. Außerdem gibt es ein reges Interesse aus dem Ort und dem Verein an den ersten drei Mannschaften. Vor so einer großen Kulisse mit häufig weit über 50 Zuschauern spielt man nicht häufig in den Amateurligen.
Sie spielen mit einem TTR-Wert von 1932 wie in Frankenthal an Position vier. Neben dem stärksten Spieler der Verbandsliga - Alexander Krieger (2089 TTR) - haben Sie mit Boris Pastler (1931 TTR) und Timo Berger (1952 TTR) noch zwei weitere nahezu gleich starke Akteure in Ihrem Team. Was haben Sie sich als persönliches Ziel für die Saison vorgenommen?
Engel: Für mich steht der Aufstieg mit der Mannschaft an vorderster Stelle. Anschließend wäre es schön, wenn wir uns in der Verbandsoberliga etablieren können. Persönliche Ziele – gar mittelfristige – möchte ich mir berufsbedingt nicht mehr setzen, da ich Tischtennis als Ausgleich ansehen will. Persönlicher Ehrgeiz ist selbst dann noch mehr als genug vorhanden …
Plankstadt ist nach der Vizemeisterschaft und dem knapp verpassten Aufstieg einer der Favoriten für die Meisterschaft. Ist der Aufstieg in die Verbandsoberliga somit oberstes Saisonziel?
Engel: Ja, das kann man nicht anders sagen: Wir sind der Gejagte und wollen die Runde auch ganz vorne beenden. Obwohl wir über starken Ersatz verfügen, werden krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle, insbesondere unseres Spitzenspielers Alexander Krieger, das größte Risiko sein.
Mit dem TTV Weinheim-West und dem Aufsteiger TTV Ettlingen II gibt es zwei ähnlich stark besetzte Teams wie Ihres. Machen diese drei Mannschaften den Titel unter sich aus? Oder sehen Sie noch ganz andere Mannschaften vorne?
Engel: In der Tat scheinen genau diese Mannschaften unsere stärksten Verfolger zu werden. Beide Teams verfügen wie wir auch über jeweils vier sehr gute Spieler mit TTR-Werten über 1900.
Bei drei gleichstarken Teams sind die beiden Doppel zu Beginn von entscheidender Bedeutung. Sie hatten in Frankenthals Oberliga-Mannschaft starke Doppelbilanzen mit Ihrem herausragenden Spitzenspieler Davi Koji Fujii und auch mit dem hier in der Region bekannten Peter Beranek. Spielen Sie lieber mit festen Doppeln oder mehr mit taktisch orientierten Varianten?
Engel: Vor allem bei den Spielsystem in 4er-Mannschaften muss den Doppeln nochmals eine höhere Bedeutung beigemessen werden. Wir verfügen über ein starkes Spitzendoppel mit Alexander Krieger und Timo Berger und Boris und ich werden uns im Doppel zusammenfinden. Ich bin mir sicher, dass uns Konstanz in beiden Doppeln über die gesamte Runde helfen wird.
Die Umstellung auf 4er-Teams bis hinunter zur Bezirksliga wird gerade kontrovers diskutiert. Sie haben in Frankenthal bereits in einer 4er-Mannschaft gespielt. Wie ist Ihre persönliche Meinung? Lieber 4er- oder 6er-Mannschaften?
Engel: In höheren Ligen, in denen Zuschauer und eventuell gar Trainer oder Tischschiedsrichter vorhanden sind, finde ich das System in 4er-Mannschaften mit vollständigem Ausspielen aller Partien deutlich besser. Es gibt ein zeitlich vorhersehbares Ende und selbst ein krasser Außenseiter kann durchaus mal ein Unentschieden erreichen. Wenn die Spieler dann aber in den eher mittleren Ligen die Doppel selbst zählen müssen oder es keinen Betreuer für Mitspieler gibt, kann dieses System aber auch trostlos werden.
Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben? Welches Material spielen Sie?
Engel: Ich mache meine Punkte meist im Angriff sowohl mit Vorhand als auch Rückhand. Sowohl taktisch als auch technisch kann ich sicherlich vom großen Tischtenniswissen von Alex Krieger und Boris Pastler profitieren. Vor einem Jahr bin ich vollständig auf Material der Marke Butterfly umgestiegen und spiele sowohl ein offensives Holz als auch Beläge.
Wie entspannt ein auf hohem Niveau spielender Tischtennisspieler? Was machen Sie abseits des Tisches?
Engel: Eigentlich sollte Tischtennis als Hobby Entspannung vom Berufsalltag bieten – allerdings ist das bei leistungsorientiertem Training und Wettkampfdruck wohl eher Wunschdenken. Die beste Entspannung bietet für mich Ausgleichssport wie Fitness.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-tischtennis-verbandsliga-fuer-maurice-engel-nur-eine-zwischenstation-_arid,2319715.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt.html