Handball

Trotz Ende der Serie: Ketscher Bären „schlafen ruhig“

Zum ersten Mal seit November haben die Bären ein Heimspiel verloren. Laut Trainerin Franziska Steil muss die Mannschaft nun ihre Lehren daraus ziehen.

Von 
Frederik Schneider
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Hier erzielt Ketschs Amelie Möllmann einen ihrer sieben treffer. Am Ende reicht es aber für die Bären nicht zum Heimsieg. © Lenhardt

Das Gefühl, ein Heimspiel zu verlieren, hatten die Kurpfalz-Bären schon beinahe vergessen. Zum ersten Mal seit dem 19. November des vergangenen Jahres zogen die Ketscher Zweitliga-Handballerinnen in der Neurotthalle mal wieder den Kürzeren. Damals unterlag das Team von Trainerin Franziska Steil mit 26:28 der TuS Lintfort, am Samstagabend sicherten sich die Luchse Buchholz 08-Rosengarten dank eines 30:27 (16:15)-Erfolgs die zwei Zähler.

„Wir müssen unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen“, sagte die sichtlich enttäuschte Steil. „Man kann dieses Spiel verlieren, aber es hätte nicht passieren sollen. Wir sind selbst dafür verantwortlich.“ Bei ihrer Analyse nahm sie auch sich selbst in die Pflicht. „Wir sind nach der Pause ganz schlecht aus der Kabine gekommen und vielleicht haben wir dann auch falsche Wechsel vorgenommen. Das muss ich mir selbst ankreiden“, erklärte die frühere Kreisläuferin.

Vor dem Seitenwechsel und besonders in der Anfangsphase hatten die Gastgeberinnen die Partie im Griff. Schnell führten sie mit 4:1 und steuerten vor 260 Zuschauern auf den nächsten Heimerfolg zu. Auch eine von Luchse-Coach Dubravko Prelcec genommene Auszeit brachte die Bären nicht vom Weg ab. „Wir haben schlecht angefangen und viele Fehler gemacht“, ärgerte sich der 54-jährige Kroate, der seinerseits aber ein goldenes Händchen bewies, indem er Wiebke Meyer auf die Platte schickte.

Ketscher Bären: Partie entglitten

Beim 14:14 durch Levke Kretschmann glichen die Gäste aus und nur 42 Sekunden später gingen sie dann auch in Führung. Den Bären, denen Svenja Mann fehlte, war die Partie entglitten. Dieser Eindruck verfestigte sich unmittelbar nach Wiederbeginn. Nicht einmal sechs Minuten waren gespielt, da führte der DHB-Vizepokalsieger von 2021 mit 22:17.

Das Duell zwischen den Pfosten entschieden Mareike Vogel und Danique Trooster nun immer häufiger für sich und auch in der Offensive hatten Meyer, Kretschmann & Co. die besseren Argumente auf ihrer Seite. Erst in der Schlussphase kämpften sich die Bären wieder heran, weil „die Fehlerquote wieder gestiegen ist“, sagte Prelcec, der die Punkte mit in Richtung Norden nehmen durfte.

Bitter für die Bären, die am kommenden Sonntag bei der ebenfalls abstiegsbedrohten TG Nürtingen gefordert sein werden: Die Konkurrenten FSV Mainz 05 (29:28 beim SV Werder Bremen), SG Mainz-Bretzenheim (29:28 gegen die Füchse Berlin) und Aufsteiger SG Schozach/Bottwartal (27:23 gegen die TG Nürtingen) punkteten. Bei noch fünf ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz vier Zähler. „Warum sollten wir nicht positiv bleiben? Wir haben uns ein Puffer erarbeitet, das uns ruhig schlafen lässt“, sagte Steil, die gemeinsam mit Geschäftsführer Armin Wagner die Kaderplanung für die kommende Spielzeit vorantreibt.

Ketscher Bären: Goudarzi kommt zurück

Vom SV Allensbach kommt die flexibel einsetzbare Rückraumspielerin Sara Goudarzi zurück zu ihrem Heimatverein. Sie gab private Gründe für ihren Wechsel an. Von der zweiten Mannschaft vom FSV Mainz 05 schließt sich ab der kommenden Saison zudem Nell Gotta den Bären an. Sie tritt am Kreis in die großen Fußstapfen von Nele Wenzel, die sich bekanntlich nach dieser Spielzeit aus Ketsch verabschieden wird.

Bären: Wiethoff, Polackova; Scheffler, Hinzmann, Bianco, Haupt, Torras Parera (6/4), Marmodee (1), Werthmann (1), Wenzel (6), Möllmann (7), Schranz, Engelhardt (6), Hufschmidt. f red

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