Jugendfußball

Vereine machen erste Versuche zur Rückkehr in Trainingsbetrieb

Von 
Andi Nowey
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In zwei Gruppen mit getrennten, abgesteckten Spielfeldern trainiert die Jugend der TSG Eintracht Plankstadt. © Nowey

Auf dem Sportgelände der TSG Eintracht Plankstadt verloren sich einzelne Kinderstimmen. Dort, wo an einem Montagabend des Jahres 2019 - also vor Corona - ein Stimmengewirr von einem lebhaften Jugend-Trainingsbetrieb zeugten, starteten nun zaghafte Versuche in Richtung einer Rückkehr zu einer irgendwie gearteten sportlichen Normalität.

„Wir haben das gestartet, was die Verordnungen zulassen“, betont Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Kolb. „Die Trainer werden vor jeder Einheit getestet, die Teilnehmerlisten werden dokumentiert und wir stehen im ständigen Austausch mit dem Ordnungsamt.“ Sehr gewissenhaft gehen die Verantwortlichen in Plankstadt mit der Öffnung der Sportstätten um - stets mit Blick auf die sich gefühlt täglich ändernden Bedingungen. „Uns war wichtig, dass die Kinder wieder in Schuss kommen“, verteidigt Kolb, dass die TSG Eintracht im Vergleich zu anderen Vereinen im Umkreis fast schon eine Vorreiterrolle eingenommen hat. „Man sieht wieder Licht am Ende des Tunnels.“

Wenn es die Verfügungslage erlaubt, wollen die Plankstadter auch mit größeren Trainingsgruppen arbeiten, ab einer Inzidenz von unter 100 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen sind ab diesem Mittwoch auch 20er-Gruppen bis einschließlich 13 Jahren zu einem kontaktarmen Trainingsbetrieb gestattet. Sinkt die Inzidenz stabil unter 50, können außerdem Kinder und Erwachsene ab 14 Jahren in Gruppen von maximal zehn Personen aus drei Haushalten trainieren. Das könnte dann auch die älteren Jugend-Jahrgänge bei der TSG Eintracht auf den Platz rufen. Insbesondere in der B-Jugend hüten die Verantwortlichen ein kleines Juwel - hier ist nämlich die komplette B2-Jugend des SV Sandhausen heimisch geworden.

Alle super motiviert

Auch die Spvgg 06 Ketsch hat den Jugend-Trainingsbetrieb für die F-, E- und D-Junioren geöffnet. „Die Jugendlichen und Trainer waren super motiviert, auch nur bei der kleinsten Option auf Training wieder zu starten. Mit Erlaubnis der Fünfergruppen-Regelung wurde das Training direkt wieder aufgenommen“, berichtet 06-Jugendleiter Sebastian Schmidt. „Wir haben Kontakt mit dem Testzentrum Ketsch aufgenommen, da die Trainer jeweils zu jedem Training einen aktuellen negativen Schnelltest brauchen.“ Der Ablauf der Trainings lief reibungslos und diszipliniert ab und sorgte für die Einhaltung der behördlichen Vorgaben. Weiterhin konnte das Hygienekonzept mit Wegeleitung, Desinfektionsstationen und Zutrittsverbot für Zuschauer wieder aus der Schublade gezogen werden. „Es hat dadurch die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs beschleunigt“, unterstreicht Schmidt die gute Vorarbeit im Verein. „Allerdings muss man sich trotzdem immer wieder an die Vorgaben anpassen, da Altersklassen und Gruppengröße ständig variiert haben.“

Während sich auch die Nachwuchskicker des SC Olympia Neulußheim und des FV Brühl bereits auf den Platz begeben haben, ist man andernorts noch zurückhaltender gewesen. Der SV Altlußheim startet ebenso wie der SV Rohrhof und der SC 08 Reilingen erst in dieser Woche. „Unser Konzept ist erprobt und findet in regem Austausch mit der Gemeinde Reilingen statt“, betont SC-Jugendleiter Markus Harder einen sanften Einstieg.

Wie beim letzten Restart begannen nach der Öffnung die Altersklassen bis einschließlich der D-Jugend. Nachdem das Trainingsfenster Anfang April zwischenzeitlich mal geöffnet wurde, aber nach zwei Wochen aufgrund gestiegener Inzidenzen wieder geschlossen werden musste, ist die Rückkehr auf den Rasen nun mit einem Wunsch Harders verbunden, den sicher auch andere teilen: „Hoffen wir mal, dass wir dieses Mal länger am Ball bleiben dürfen.“

Freier Autor Schwerpunkte: Mannheimer Kreisfußball, Kreisklassen A und B, Kreispokal, Waldhof-Legenden

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