3. Handball-Liga

Volles Haus und leerer Punktesack: HG Oftersheim/Schwetzingen verliert

700 Zuschauer verfolgten in der Nordstadthalle in Schwetzingen ein spannendes Drittliga-Spiel der Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen.

Von 
Mike Junker
Lesedauer: 
Die Einlaufkinder begleiten die Drittliga-Akteure der HG Oftersheim/Schwetzingen aufs Feld und winken dem Publikum in der bestens gefüllten Nordstadthalle. © Dorothea Lenhardt

Oftersheim/Schwetzingen. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass Spiele des Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen meist spannend bis in die Schlussphase bleiben und auf den letzten Drücker entschieden werden - oder eben kurz davor. So geschehen im Handball-Derby mit den Rhein-Neckar-Löwen II in der voll besetzten Nordstadthalle in Schwetzingen: Die HG verlor mit 25:28 (11:13). Das hätte durchaus nicht sein müssen und ist umso ärgerlicher, da der Konkurrenzdruck von hinten anhält. Denn Willstätt und Neuhausen auf den Fildern gewannen ihre Begegnungen.

Warum es nicht hätte sein müssen? Auch Team-Manager Simon Förch fragte öffentlich nach, weshalb der Sack bei bestehender Möglichkeit nicht zugemacht wurde. Der Start ging zwar klar an die Gegner und nach nur drei Minuten griff der gastgebende Trainer Christoph Lahme nach der Grünen Karte (0:2), als sein Keeper Benedikt Müller schon drei Bälle, darunter einen Konter, abgewehrt hatte. Doch dann kamen seinen Jungs in Fahrt und er brachte das Plastikutensil brav wieder zurück. Sie stellten den Spielstand auf 7:3 her und kassierten zehn Minuten keinen Gegentreffer. Müller nagelte seinen Kasten förmlich zu. Es hätte sogar mehr an Polster sein dürfen, nein: geradezu müssen. Einiges blieb dann doch leichtsinnig liegen.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Referees als Sündenböcke

Früh hatte sich das heimische Anhängervolk auf die Schiedsrichter als Spielverderber eingeschossen. So, als Leon Haase übel von den Beinen geholt wurde, sein dennoch geglückter Treffer wegen vorzeitigem Pfiffs keine Anerkennung fand. Der fällige Siebenmeter landete dafür nicht im Netz, der Sünder, Lukas Wichmann, kam mit einer einfachen Zeitstrafe gut davon. Oder als der gleiche HG-Akteur später mit Verletzungsfolge abgeräumt wurde und vom Feld getragen werden musste.

Alexander Leibnitz (HG, l.) wird hier am Wurf intensiv gehindert. © Dorothea Lenhardt

Nach dem satten Vorsprung gestattete der Gastgeber jedoch mit einer Serie von Fehlpässen und Fangfehlern dem Gegner einfache Tore und somit, ins Spiel zurückzukehren und in diesem zu bleiben. Oftersheim/Schwetzingen lieferte jetzt seinerseits sechs torlose Minuten ab. Gleichauf ging es dem Pausengong entgegen bis zwei unnötig vergeigte Aktionen Maximilian Kessler und Valentin Clarius erlaubten, ihre Farben in leichten Vorteil zu bringen. Lahme monierte: „Wir hatten insgesamt zwei Phasen, die waren maßgeblich für das Spiel. Die verlieren wir mit minus zehn, haben da wieder ohne Kopf agiert, werfen einfach die Bälle weg, haben den Gegner machen lassen, was er wollte, und halten uns nicht an den Spielplan.“

HG Oftersheim/Schwetzingen: „Zu viele einfache Fehler“

Dieses Manko wurde nach dem Seitenwechsel unter anderem durch starke Abwehraktionen des A-Jugendlichen Leonard Zaum schnell vergessen gemacht (16:14/39.; RNL-Coach Alex Bossert hatte schon zuvor zum Timeout gerufen). Doch es kam keine dauerhafte Sicherheit ins Aufbauspiel. Auch Förch monierte „zu viele einfache Fehler vorne“. Bald hatte das auswärtige Team wieder knapp die Nase vorne und war beim 22:26 (53.) eigentlich schon fast uneinholbar enteilt.

Die jüngere Vergangenheit hat jedoch gelehrt, dass da noch nichts in Stein gemeißelt ist. Die HG deckte zunehmend offensiver, spekulierte teils erfolgreich auf Ballgewinne, leistete sich dann aber vorne wie hinten immer wieder kleine Aussetzer, sodass letztendlich nichts Zählbares mehr heraussprang.

Den Unparteiischen die Schuld zuzuschieben wäre dann doch zu einfach und wurde so auch im Trainergespräch nicht kommentiert.

Bossert hatte die besseren Auswechseloptionen für sich reklamiert, aber auch als Lahme eine komplette zweite Reihe (Zaum, Hammarberg und Leibnitz für Burmeister, Wahl und Haase, beileibe keine zweite Garnitur) aufs Spielfeld schickte, wusste diese sich zu behaupten und durchzusetzen. Die Unmisslichkeiten passierten durch die Bank weg bei allen irgendwann einmal. Und irgendwann eben ein paar Mal zu viel.

Freier Autor Dem Handball verbunden, aber immer flexibel

Thema : HG Oftersheim / Schwetzingen

  • Lokalsport Jammern hilft Handball-Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen nicht

    HG-Trainer Christoph Lahme und Kapitän Marc Kern beziehen im Interview Stellung zur aktuellen Situation von Oftersheim/Schwetzingen in der 3. Handball-Liga.

    Mehr erfahren
  • Lokalsport HSG Walzbachtal in Handball-Verbandsliga bei HG O/S zu Gast

    Oftersheim/Schwetzingen empfängt am Sonntagnachmittag in der Karl-Frei-Halle Oftersheim einen bekannten Gegner - Oder doch eher unbekannt?

    Mehr erfahren
  • Lokalsport HG-Frauen in Handball-Regionalliga in Oftersheim gegen TuS Steißlingen

    Die Oftersheim/Schwetzinger Regionalliga-Handballerinnen haben ihre individuelle Entwicklung im Fokus

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung