Basketball-Bundesliga

„Wir sind auf dem richtigen Weg“

Academics Heidelberg starten gleich mit der Spitzenpartie gegen Alba Berlin in die neue Saison

Von 
Marcus Oehler
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Basketball-Bundesligist Heidelberg bekommt es gleich zum Saisonauftakt an diesem Donnerstag zu Hause mit Alba Berlin zu tun. © Academics

Die Academics Heidelberg starten mit einem Heimspiel gegen Alba Berlin in die neue Saison der Basketball-Bundesliga. An diesem Donnerstag, 28. September, 20 Uhr, wird nicht nur die Spielzeit eingeläutet, mit der Verabschiedung von Shy Ely wartet ein weiteres Highlight auf alle Fans im SNP Dome.

Vor dem Start in eine neue Saison wird meist munter spekuliert, wem denn was zugetraut werden könne. Das ist diesmal, wenn die Jagd nach Körben beginnt, keinen Deut anders. Zum Topfavoriten wird der FC Bayern München erklärt, zum Geheimfavoriten Alba Berlin – und „Bild“ stellte am Montag die Frage: „Wird Heidelberg die Überraschung?“ Wie dem auch sei: Die Academics Heidelberg und die Kontinuitätskünstler von Alba Berlin versprechen am Donnerstagabend zu Hause ein höchst interessantes Duell zu zeigen – nur zweieinhalb Wochen nach dem historischen Weltmeister-Titel von Deutschlands Basketballern. „Du kannst spüren, dass alle auf diesen Moment gewartet haben, im Dome vor unseren tollen Fans zu spielen“, sagt Academics-Head-Coach Joonas Iisalo vor dem ersten Heimspiel, das in der Universitätsstadt Begeisterung auslöst.

Gleich ein Highlight-Spiel vor heimischer Kulisse austragen zu können, ist immer ein besonderer Ansporn. Bei den Academics, die ihr gestiegenes Niveau bestätigen und möglichst in dieser 58. Saison seit dem Bundesliga-Gründungsjahr 1966/1967 ausbauen wollen, erst recht. „Wir freuen uns unglaublich auf den Saisonauftakt“, sagt Heidelbergs Sportlicher Leiter Alex Vogel, „klar ist, dass wir uns im Vergleich zum Bayreuth-Spiel deutlich steigern müssen, um gegen Alba eine Chance zu haben. Wir brauchen eine absolute Topleistung.“

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pw
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An dieser Aussage lässt sich nichts rütteln. Im BBL-Pokalspiel beim Zweitligisten BBC Bayreuth stotterte der Motor noch, aber es gab eben keine böse Überraschung in Oberfranken. Mit 89:82 gewannen die Kurpfälzer letztendlich dank ihres Plus an individueller Qualität und Erfahrung gegenüber den mutigen jungen Bayreuthern. Die Lehren daraus? „Bevor wir nicht das nächste Spiel gespielt haben, ist es schwer zu beurteilen, wie die Vorbereitung funktioniert hat. Im Moment sind wir auf dem richtigen Weg“, hat Joonas Iisalo seine Schützlinge in den Trainingseinheiten danach an ihre Stärken, Kompaktheit und – letzte Saison – nachhaltig bewiesene Resilienz erinnert.

Abschied und Willkommen

Dass reichlich Emotionen im Kräftemessen mit den „Albatrossen“ dabei sein werden, ist ohnehin vorprogrammiert. Da ist einerseits die Verabschiedung von Heidelbergs Legende Shyron „Shy“ Ely, für die Eigengewächs „Niki“ Würzner über die sozialen Medien geworben hat: „Kommt alle vorbei und gebt dem Jungen noch mal richtig viel Respekt. Mich wird’s freuen, ihn wird’s freuen, seine ganze Familie ebenso!“ Und andererseits ist es eben die Heimpremiere von Academics-Rückkehrer Paul Zipser, der mit seinem „Bayern-Gen“ und seiner Expertise auf höchstem Level die Heidelberger Stabilität sichern soll. „Paule“ möchte mit zunehmender Dauer der Saison an sein altes Leistungsvermögen anknüpfen – und er hat seit seiner aufsehenerregenden Verpflichtung mehrfach betont, dass er aus sportlichen und nicht etwa nostalgischen Gründen in seine alte Basketballheimat zurückgekommen ist. Darüber hinaus passe der Trainings- und Spielstil von Iisalo zu ihm, so Zipser.

„Wir müssen mit großer Energie und Aktivität spielen. Das überträgt sich auf die Zuschauer und umgekehrt“, hofft Iisalo darauf, dass der Begeisterungsfunke gegen Alba überspringt, „sie sind immer eine starke Mannschaft, wenn man gegen sie spielt. Um eine Chance auf einen Sieg zu haben, musst du in Bestform sein.“ In der Tat. Seit dem Aufstieg 2021 der Jungs vom Neckar gab es in der Bundesliga vier Aufeinandertreffen, die der elffache deutsche Meister und etablierte EuroLeague-Teilnehmer aus der Hauptstadt mit 83:81, 110:70, 78:70 und 84:76 allesamt für sich entschied. Gerade in der jüngsten Saison gelang es dem Team, Alba zu ärgern und an den Rand einer Niederlage zu bringen. Das versprüht Zuversicht, wenngleich sich die Koordinaten bei beiden Kontrahenten verändert haben.

Sicher ist, dass vor Beginn der BBL-Spielzeit 2023/2024 nichts sicher ist. Doch eines ist als Positivnachricht gewiss: Bei Auftritten der Academics konnte die Kapazität rund um das heimische Parkett um 280 zusätzliche Sitzplätze erweitert werden, 4416 Zuschauer gegenüber 4136 Zuschauern in der vergangenen Saison passen demnach künftig ins „Wohnzimmer“ der Basketballer. zg

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