Es könnte ein ganz großes Wochenende für die Kegler-Familie Ebert werden. Matthias Ebert und sein Sohn Lars haben heute die Chance, mit dem VKC Eppelheim den deutschen Meistertitel (der dritte seit Bestehen der DCU) perfekt zu machen, wenn sie den Zweiten RW Sandhausen bezwingen. Tochter Luisa würde am Sonntag bei einer Niederlage des DSKC Eppelheim gegen Leimen und einem Sieg ihrer SG BW/GH Plankstadt gleich in ihrem ersten Bundesligajahr die Meisterschaft gewinnen und Mutter Monika steht mit Kriemhild Lorsch in der 120-Wurf-Bundesliga des DKBC vor dem Gewinn der Vizemeisterschaft. Matthias Ebert, seit 2015 Trainer des VKC, ist für heute Abend optimistisch. "Wir wollen den Deckel drauf machen", sagte der 47-Jährige im Interview mit unserer Zeitung.
Heute gilt es nun für Ihren VKC. Ein Sieg - und der Titelgewinn stünde bereits drei Spieltage vor Saisonende fest. Und das vor eigenem Publikum und im Derby gegen den großen badischen Rivalen. Eine ideale Konstellation, oder?
Matthias Ebert: Ja, zweifellos. Wir haben noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen, als wir zu Hause gegen Rot-Weiß verloren haben. Diesmal wollen wir uns nicht wieder das Spiel mit den letzten Würfen nehmen lassen. Die Spieler zweifeln nicht mehr am Titelgewinn, sie haben ein gesundes Selbstbewusstsein. Und wir werden auf jeden Fall in Bestbesetzung antreten.
Ihre Mannschaft hat zuletzt eindrucksvolle Zahlen gespielt. Spricht die Form für Eppelheim?
Ebert: Unser Level ist momentan ganz oben. Das Team ist top drauf und hat das in Ettlingen gezeigt. Bessere Schlussspieler als Marlo Bühler und Jan Jacobsen gibt es in der Bundesliga nicht. Mit Gunther Dittkuhn steht uns zudem wieder ein guter siebter Spieler zur Verfügung.
Wie gefährlich ist Sandhausen?
Ebert: Ich gehe davon aus, dass auch die in Bestbesetzung spielen werden und dass sie uns wieder ein Bein stellen wollen. Ein Simon Haas kann in Eppelheim an die 1100 spielen, auch René Zesewitz oder Dieter Hasenstab können hohe Ergebnisse erzielen. Ich bin sicher, dass Sandhausen Zweiter wird, weil es auswärts stärker als Wolfsburg oder Ettlingen ist. Wenn man auf die Schnittliste blickt, stehen vier Eppelheimer und drei Sandhäuser unter den ersten acht.
Der VKC hat nur in Wolfsburg verloren, dort, wo alle verlieren. Was ist das Erfolgsgeheimnis in dieser Saison?
Ebert: Die Mannschaft hat aus den Fehlern des Vorjahres gelernt. Zudem haben wir noch mehr im mentalen Bereich gearbeitet. Das hilft, in entscheidenden Situationen die Bestleistung abzurufen.
Sie könnten am Wochenende zwei Meistertitel feiern: Als Trainer Ihrer Kinder Lars und Luisa haben Sie großen Anteil daran. Wie sehen Sie deren steile Entwicklung?
Ebert: Ich bin megastolz auf meine Kinder. Es macht riesigen Spaß, sie zu trainieren, weil beide voll mitziehen. Es ist Wahnsinn, was sie schon erreicht haben. Das Talent haben sie eher von meiner Frau . . . (lacht)
Sie trainieren auch Ihre Frau Monika. Welches Spielsystem bevorzugen Sie?
Ebert: Ich bin eher in der DCU verwurzelt und sehe auch einen 1100er über 200 Wurf lieber als die 650 Kegel über 120 Wurf bei den Männern. Ich habe aber keine Berührungsängste. Wenn Lars oder Luisa 120 Wurf spielen wollten, würde ich nicht nein sagen.
Wagen Sie einen Tipp?
Ebert: Ein Sieg für die Vollkugel. Auf die Zahlen lege ich mich nicht fest.
Zur Person: Matthias Ebert
Matthias Ebert ist am 27. April 1969 in Heidelberg geboren. Dort wohnt der gelernte Elektromeister auch noch heute.
Verheiratet mit Monika (Bundesligaspielerin bei Kriemhild Lorsch), Sohn Lars (VKC Eppelheim)), Tochter Luisa (SG BW/GH Plankstadt).
Bisherige Vereine: bis 1986 KV Heidelberg, bis 2001 FH Plankstadt (Spieler und Sportwart), seit 2005 Trainer/Betreuer Jugend KV Eppelheim, seit 2015 Trainer VKC und Kriemhild Lorsch (120-Wurf-Bundesliga Frauen).
Erfolge (als Spieler): 1984 deutscher Jugendmannschaftsmeister mit KV Heidelberg; (als Sportwart): deutscher Mannschaftsmeister mit FH Plankstadt. mra
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