Trotz des klar erscheinenden Ergebnisses kam die 26:31 (16:11)-Heimniederlage der HSG St. Leon/Reilingen in der Handball-Badenliga gegen die TSG Eintracht Plankstadt aus Sicht der Gastgeber unglücklich zustande.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg hätte die HSG den Anschluss ans Mittelfeld schaffen und nach Pluspunkten mit den „Wölfen“ gleichziehen können. Das HSG-Team hatte sich entsprechend viel vorgenommen. Sein Trainer Martin Schnetz betonte: „Wir haben uns auf alles eingestellt. Auf eine 3:2:1- und 6:0-Abwehr und auf das Unterbinden des schnellen Umschaltspiels.“ Über weite Strecken hielten sich die HSG-Spieler an diese Anweisungen. Körperlich unterlegen setzten die Gastgeber die robuste Defensive der TSG Eintracht mit schnellen Angriffen unter enormen Druck. Ein kräftezehrendes, aber lange erfolgreiches Spiel. Doch diesem Auftreten musste die HSG letztlich Tribut zollen, da die TSG Eintracht die besser besetzte Bank hatte und somit gegen Ende einen Zahn zulegte.
Den Fokus legten beide Mannschaften zunächst auf eine 6:0-Deckung. In der hektischen Anfangsphase vergaben sie unkonzentriert Torwürfe, sodass die Plankstadter schließlich von einer „unterirdischen Leistung“ in der ersten Halbzeit sprachen. Technisch sauber gespielte Angriffe und schnelle, dynamische Ballpassagen stellten die Gästeabwehr vor Probleme. Die HSG attackierte konsequent Nahtstellen der TSG-Eintracht-Abwehr. Auch in der Defensive agierten die Schnetz-Mannen konzentriert und bildeten einen kompakten, beweglichen Abwehrverbund. Nach einer Auszeit der TSG Eintracht kam das Spiel der HSG ins Stocken, denn statt auf 10:4 zu erhöhen, musste sie zwei schnelle Gegentore zum 9:6 hinnehmen. Fix hatten sich die Gastgeber gefangen. Den Kombinationen, Einzelleistungen und dem energischen Durchsetzen stand die TSG-Eintracht-Defensive teils hilflos gegenüber. Die HSG spielte dabei ihre beste Halbzeit der bisherigen Saison und hatte zur Pause ein deutliches 16:11 erkämpft.
Nach dem Seitenwechsel agierte die TSG Eintracht mit einer versetzten 5:1-Defensive. Dies kompensierte die HSG zunächst gut und hielt die Führung bis zum 19:15. Nach und nach taten sich die Hausherren schwer gegen die nun wesentlich kompakter agierende Abwehr. Obendrein schlichen sich technische Fehler ein. In der Offensive kamen vielmehr die Gäste mit ihrem schnellen Umschaltspiel zum Erfolg.
Trotz Ungenauigkeiten blieb das HSG-Team bis zum 22:20 vorne, ehe die TSG Eintracht die Führung nach 50 Minuten übernahm. Eine nach Ansicht der HSG umstrittene Rote Karte brachte die Gäste dann endgültig auf die Siegesstraße. Zwar blieb die HSG bis zum 25:26 dran, doch die physisch überlegenen Gäste legten bis zum 31:26 zu.
Der TSG-Eintracht-Trainer Niels Eichhorn bilanzierte: „In der ersten Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden. In der zweiten Halbzeit haben wir die HSG durch unsere Umstellung in der Defensive vor Probleme gestellt. Auch unser Torwart kam besser in Spiel.“ Sein Gegenüber Martin Schnetz meinte: „Erst haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft nicht mehr an die Vorgaben gehalten und viele unnötige Entscheidungen getroffen.“
HSG: Unser, Köhler; Impertro, Anschütz (2), Schmitt, Grünholz, Netscher (1), Koffemann (6), Decker (7/2), Geiss, Fink (2), Menger (6), Frank (2), Antl.
TSG Eintracht: Rainer Verclas (4), Julian Maier (13), Treiber, Eichhorn, Becker, Denne (3/3), A. Schöffel (4), Kern (1), Skade (2), N. Schöffel (1), Schneider, Großhans (2). krau/md
Info: Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-woelfe-haben-laengeren-atem-_arid,2023926.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen.html
[2] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt.html