Frankfurt. Derbys gegen Frankfurt sind für die Adler Mannheim immer etwas Besonderes. Ein solches wie am Samstag haben sie aber auch noch nicht erlebt. Klar, es waren schon magische Momente dabei, die die Duelle der Blau-Weiß-Roten gegen Frankfurt geprägt haben. So, wie das erste Viertelfinalspiel in den Play-offs 2007, als Pascal Trepanier die Adler eine Sekunde vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung schoss. In dieser erzielte Rico Fata dann den entscheidenden Treffer, einige Wochen später holte Mannheim den Titel.
Nie gab es aber eine größere Kulisse und ein außergewöhnlicheres Drumherum als am Samstag. 45 110 Zuschauer machten im Fußballstadion von Eintracht Frankfurt die Partie der Erzrivalen zu einem einzigartigen Erlebnis. Das siebte Winter Game in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wird den Adler-Fans aber in schlechter Erinnerung bleiben, da ihre Mannschaft mit 1:5 (0:0, 0:1, 1:4) unterlag. Festzuhalten bleibt: Mannheim kassierte im dritten Spiel schon die dritte Derbyniederlage in dieser Saison. Noch erschreckender: In 180 Minuten gelangen dem Team von Trainer Dallas Eakins nur zwei Treffer.
Bilder aus der Kabine: Brückmann schwört Team auf Derby ein
Der übertragende Sender MagentaSport ließ sich nicht lumpen. Es war nicht nur dreimal mehr Personal beschäftigt als bei einem normalen DEL-Spiel. Auch das technische Equipment suchte seinesgleichen. So lieferte eine Drohnenkamera, die schon bei der Eröffnung des SAP Garden in München eingesetzt worden war, eindrucksvolle Aufnahmen in die heimischen Wohnzimmer. Die Kameras fingen auch Bilder aus der Kabine ein, dem Allerheiligsten der Mannschaften. So sah jeder, wie Adler-Torhüter Felix Brückmann, der am Samstag Arno Tiefensee den Vortritt zwischen den Pfosten lassen musste, das Team auf das Derby einschwor. „So ein Winter Game bietet Eishockey eine besondere Fläche“, sagte Stefan Thelen von der Telekom.

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Beide Fanlager hatten der Partie ebenfalls seit langem entgegengefiebert. Vor dem Eröffnungsbully tauchten die Anhänger die Fußballarena mit ihren Wunderkerzen in ein Lichtermeer. Die Fans der Adler setzten noch einen drauf und zogen ein Riesenbanner mit einem großen Adler über ihren Block. Darunter stand das Motto für diesen großartigen Abend: „Auf in den Kampf.“
Intensiver Start und Rückschlag: Adler kämpfen um den Anschluss
Die Teams folgten dieser Aufforderung. Bereits in der zweiten Minute gerieten sich Adler-Angreifer Kris Bennett und der Frankfurter Maksim Matushkin in die Haare, dann beförderte Löwen-Stürmer Carter Proft Mannheims Luke Esposito in die Bande, der wie erhofft sein Comeback in der ersten Formation an der Seite von Kristian Reichel und Matthias Plachta geben konnte. Reichel hatte in der folgenden Überzahlsituation die erste Chance für die Adler (5.), die zwar mehr vom Spiel hatten, sich aber keine hundertprozentigen Gelegenheiten erspielen konnten.
Beim Eakins-Team stimmte jedoch die Struktur, es ließ kaum etwas zu. Den Schuss von Sebastian Cimmerman parierte Tiefensee mit der Schulter (12.). Gegen Ende des ersten Drittels wurden die Adler zwingender, Tom Kühnhackl scheiterte mit der Rückhand am Außenpfosten (18.).
Frankfurt kam besser aus der ersten Pause. John Gilmour lief sich fest, die Löwen schalteten schnell um, Daniel Pfaffengut verpasste die Führung (23.). Zwei Minute später holten die Hessen Versäumtes nach. Daniel Wirt zog von der blauen Linie einfach mal ab, Lukas Kälble fälschte unglücklich ab. Der Puck schlug ein, weil Tiefensee schon auf dem Weg in die andere Ecke war (25.). Dieser Treffer zeigte Wirkung. Carter Rowney (28.) und Julian Napravnik (33.) tauchten allein vor Tiefensee auf, doch der Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel.
Reichel hatte im Powerplay zwar die Chance zum Ausgleich (40.), doch das änderte nichts am Gesamteindruck: Die Mannheimer Leistung im zweiten Drittel war der Bedeutung dieser Partie nicht angemessen.
Frankfurt dominiert das Spiel – Mannheim ohne Antworten
Daran änderte sich auch im Schlussabschnitt kaum etwas. Vorn fiel dem Eakins-Team wenig bis nichts ein. Regelmäßig wurden falsche Entscheidungen getroffen, die Stürmer brachten sich nicht einmal in gefährliche Schusspositionen. Und Frankfurt? Die Löwen konzentrierten sich mit der Führung im Rücken noch mehr auf ihre Defensive - und schlugen dann eiskalt zu. Als die Mannheimer die Scheibe nicht aus dem Gefahrenbereich bekamen, zog Cameron Brace ab und traf zum 2:0 für die Löwen (47.).
Die Adler präsentierten sich nun völlig von der Rolle, die Löwen schnürten den Doppelpack. Nur 57 Sekunden nach dem 2:0 erhöhte Dennis Lobach auf 3:0 (48.), nach Matushkins Powerplaytor hieß es weitere 105 Sekunden später sogar 4:0. Keine Frage: Die Vorstellung der Adler pendelte sich nun zwischen untauglich und peinlich ein. Plachtas Tor in doppelter Überzahl (53.) änderte nichts daran. Esposito leistete sich ine Undiszipliniertheit, Linus Fröberg bestrafte das mit dem Überzahltreffer zum 5:1-Endstand (55.).
Das nächste Spiel: Straubing Tigers - Adler Mannheim, Dienstag, 7. Januar, 19.30 Uhr - live im Ticker. Alle Spiele der DEL live bei MagentaSport
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