Eishockey

Adler Mannheim auf der Suche nach den Schlüsselmomenten

Die Adler Mannheim haben in der DEL das Gewinnen verlernt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Am Sonntag gastiert Wolfsburg in der SAP Arena.

Von 
Philipp Koehl
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Niedergeschlagen: Mannheims Tom Kühnhackl (zweiter von links) klatscht nach der 2:3-Derbyniederlage in Frankfurt mit seinen ebenfalls enttäuschten Teamkameraden ab. © PIX-Sportfotos

Frankfurt/Mannheim. Tom Kühnhackl hatte sich sehr auf diesen Tag gefreut. Sechs lange Wochen musste er darauf warten. Doch letztlich mündete dieser Tag in einer großen Enttäuschung. „Es war natürlich super, nach meiner Verletzung wieder mit den Jungs auf dem Eis zu stehen und zu spielen. Und ein Derby ist ja auch immer etwas Besonderes. Umso schmerzhafter ist es, dass wir es verloren haben“, sagte der Stürmer der Adler Mannheim am späten Freitagabend nach der vermeidbaren 2:3-Niederlage in der Frankfurter Eissporthalle.

Für die personell geschwächten Mannheimer war es bereits die fünfte Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in Folge. In den vorangegangenen 13 Saisonspielen verloren die Blau-Weiß-Roten lediglich zwei Partien – und nur eine davon nach 60 Minuten. Durch die Niederlagenserie rutschte die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins zudem in der Tabelle auf Position vier ab. Die Adler schafften es am Freitagabend in Frankfurt nicht, die Probleme, die das Team schon bei den vier Niederlagen vor der Deutschland Cup Pause hatte, abzustellen. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Die Adler kommen nur selten in den wirklich gefährlichen Bereichen zum Abschluss

Ganz oben steht sicherlich die mangelnde Chancenverwertung. Oder anders ausgedrückt: Die Fähigkeit, in den entscheidenden Momenten Tore zu erzielen. Wie schon gegen Nürnberg vor der Länderspielpause kontrollierten die Mannheimer auch in Frankfurt die Partie und erspielte sich ein klares Chancenplus. Allerdings kamen die Adler nur selten in den wirklich gefährlichen Bereichen vor dem Tor zum Abschluss. „Am Ende zählt in diesem Sport aber nicht immer, was du machst, sondern was du zulässt“, sagte Eakins und spielte damit vor allem auf die – mal wieder – zu vielen Gegentore an.

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Die Frankfurter Treffer durch Matthew Wedman (1.), Daniel Pfaffengut (22.) und Dennis Lobach (43.) waren in ihrer Entstehung nicht nur allesamt zu verhindern, sondern fielen auch zu den denkbar ungünstigsten Zeitpunkten. „Wenn du ein Derby spielst, vor allem in so einer Arena, die von den Emotionen der Fans lebt, dann musst du natürlich schauen, dass du zu Beginn des Drittels die Luft ein bisschen rausnimmst und das Spiel einfach hältst. Da darf es uns dann natürlich nicht passieren, dass wir innerhalb der ersten drei Minuten in jedem Drittel ein Gegentor bekommen“, bemängelte Kühnhackl.

Türöffner: Mehr Chaos vor dem gegnerischen Tor und funktionierende Special Teams

Nicolas Mattinen (Unterzahl/33.) und Matthias Plachta (58.) erzielten in Frankfurt zwar jeweils den Anschlusstreffer, am Ausgleich schnupperten die Adler aber nie wirklich. Von den Comebackqualitäten des ersten Saisonviertels, die die Mannheimer so stark gemacht haben, ist momentan nichts mehr zu sehen. Es fehlen „die Schlüsselmomente“, wie es Eakins nach der Derbyniederlage ausdrückte und ergänzte: „Frankfurt hatte davon ein paar. Bei zwei ihrer Treffer stand ein Spieler praktisch direkt vor unserem Tor. Das ist eine hervorragende Position, um Chaos zu stiften. Davon brauchen wir wieder mehr in unserem Spiel.“

Ein weiterer Türöffner zu diesen Schlüsselmomenten sind laut Kühnhackl die Special Teams. Denn diese funktionieren seit einigen Spielen nicht mehr. „Am Anfang der Saison haben wir in Unterzahl eigentlich nie ein Gegentor bekommen. Und in Überzahl haben wir in jedem Spiel ein oder zwei Tore gemacht. Doch jetzt ist es genau das Gegenteil. Jetzt kriegen wir in Unterzahl immer mindestens eins und schießen im Powerplay keins“, fasste Kühnhackl zusammen, für den dieser Umstand eine Phase ist, „die mal in einer Saison vorkommt“.

Adler Mannheim empfangen am Sonntag die Grizzlys Wolfsburg

Wichtig sei laut Kühnhackl deshalb, dass man sich da wieder gemeinsam herausarbeitet. „Wir spielen ja nicht schlecht, müssen aber die Kleinigkeiten richtig machen – und das über die vollen 60 Minuten. Dazu zählen auch die Special Teams“, sagte er, während sein Teamkollege Yannick Proske bei den sogenannten Kleinigkeiten noch etwas genauer wird: „Wir müssen noch einen Schritt schneller sein, die Pässe genauer spielen und mehr Zweikämpfe gewinnen. Dann klappt es auch wieder mit einem Sieg.“

Die nächste Gelegenheit dazu haben die Adler bereits am Sonntag, wenn sie um 14 Uhr die Grizzlys Wolfsburg empfangen. Dass dann die in Frankfurt fehlenden Lukas Kälble, Leon Gawanke, Colin Schlenker, Justin Schütz oder Johan Mattsson wieder im Mannheimer Kader stehen, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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