Mannheim. Die Adler Mannheim können es doch noch. Am Sonntagnachmittag bezwang die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins die Grizzlys Wolfsburg mit 3:1 (3:1, 0:0, 0:0) und fuhr damit den ersten Saisonsieg nach zuvor fünf Niederlagen in Folge ein. „Natürlich tut solch ein Sieg gut, aber wir haben auch in den Spielen zuvor nicht so schlecht gespielt, wie es die Ergebnisse ausgedrückt haben“, bilanzierte Adler-Verteidiger Hayden Shaw am Mikrofon von MagentaSport.
Eakins änderte seine Aufstellung im Vergleich zur jüngsten 2:3-Derbyniederlage in Frankfurt minimal. Lediglich Alexander Ehl und Yannick Proske tauschten die Reihen. Auf der Bank saß zudem der zuletzt krankheitsbedingt fehlende Schlussmann Johan Mattsson. Die angeschlagenen Lukas Kälble, Justin Schütz und Colin Schlenker sowie der erkrankte Leon Gawanke waren noch keine Option.
Adler zeigen starke fünf Minuten, verlieren danach aber den Faden
Den Adlern war anzusehen, dass sie die Derbyniederlage schnell aus der Welt schaffen wollten. Die Blau-Weiß-Roten brannten in den ersten fünf Minuten ein wahres Feuerwerk ab. Allerdings auch begünstigt durch die vielen Fehler, die sich die Gäste in dieser Phase leisteten. Den Schuss von Nicolas Mattinen konnte Wolfsburgs Schlussmann Dustin Strahlmeier nur nach vorn abprallen lassen, Anthony Greco schaltete am schnellsten und schloss aus der Drehung zum frühen 1:0 ab (2.). 65 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt erst gespielt.
Nur wenige Augenblicke später leistete sich Wolfsburgs Verteidiger Fabio Pfohl einen haarsträubenden Abspielfehler hinter dem eigenen Tor, Tom Kühnhackl legte für Kristian Reichel auf – 2:0 (3.). Und damit nicht genug: Nachdem die Adler in der neutralen Zone den Puck gewinnen konnten, schalteten sie den Turbo ein. Am Ende konnte sich Adler-Kapitän Marc Michaelis die Ecke aussuchen und traf zum 3:0 (5.).
Adler – Wolfsburg 3:1
- Drittelergebnisse: 3:1, 0:0, 0:0.
- Die Adler: Franzreb – Mattinen, Renouf; Shaw, Gilmour; Fohrler, Mähler – Ehl, Michaelis, Uba, Proske, Reichel, Kühnhackl; Greco, Solow, Bennett; Plachta, Esposito, Heim – Penkin.
- Tore: 1:0 Greco (01:05), 2:0 Reichel (02:23), 3:0 Michaelis (04:44), 3:1 Feser (13:00).
- Schiedsrichter: Lukas Kohlmüller und Zsombor Pálköv.
- Zuschauer: 12.626.
- Strafminuten: Mannheim 17– Wolfsburg 11.
- Nächstes Spiel: Adler – Dresdner Eislöwen (Freitag, 19.30 Uhr).
Wolfsburgs Trainer Michael Stewart hatte genug gesehen und nahm eine Auszeit. Eine, die den Gästen guttat. Die Wolfsburger fanden danach nicht nur zu ihrem Spiel, sondern übernahmen auch die Kontrolle über die Partie. Adler-Torwart Maximilian Franzreb fuhr beim Schuss von Spencer Machacek den Fanghandschuh aus (9.). Auch bei den Versuchen von Jacob Hayhurst war der deutsche Nationalkeeper zur Stelle (11.). Pech dann allerdings, dass Franzreb den Handgelenkschuss von Pfohl nicht festhalten konnte. Der Puck flog über den Adler-Torwart rüber und prallte von dessen Rücken Richtung Torlinie, ehe ihn Justin Feser zum 3:1 endgültig in die Maschen drückte (13.).
Franzrebs Vorderleute hatten zu diesem Zeitpunkt schon etwas länger die wichtigsten Eigenschaften vermissen lassen. Die Adler liefen nicht mehr so viel Schlittschuh, agierten entsprechend nicht intensiv genug im Forecheck und gaben Wolfsburg so viel Platz, um sich zu entfalten. Außerdem gelang im eigenen Aufbauspiel nichts mehr. Die erste nennenswerte Adler-Chance nach dem zwischenzeitlichen 3:0 hatte Michaelis in der 25. Minute – und damit satte 20 Minuten später.
Viele Strafzeiten im zweiten Drittel: Doch die Adler verteidigen gut
Im zweiten Drittel fanden die Mannheimer also wieder den Vorwärtsgang – neben Michaelis hatten auch Proske (27.), Kris Bennett (28.) und Mattinen (34.) gute Chancen auf dem Schläger. Viel Spielfluss kam in diesem aber nicht auf. Der Grund: Beide Mannschaften leisteten sich viele Strafzeiten. Die Adler mussten gar 60 Sekunden lang mit zwei Spielern weniger agieren. Eine Disziplin, die in den vergangenen Begegnungen nicht gerade die der Mannheimer war.
Doch am Sonntagnachmittag agierten die Adler kompakt vor dem eigenen Tor, blockten viele Schüsse und ließen Wolfsburg kaum zu gefährlichen Abschlüssen kommen. Und falls doch, war Franzreb auf dem Posten. „Die vielen Unterzahlsituationen haben den Rhythmus genommen. Unabhängig davon müssen wir aber von der Strafbank weg bleiben, um Wolfsburg keine guten Chancen zu geben“, sagte Reichel in der Drittelpause.
Tor von Adler-Stürmer Zachary Solow zählt nicht
Eric Uba hätte früh im dritten Drittel die Nerven der Adler-Fans in der mit 12.626 Zuschauern gut gefüllten SAP Arena beruhigen können, doch der Deutsch-Kanadier zielte nicht genau genug (43.). Der emsige Reichel scheiterte wenig später am Torgestänge (47.). Nur zwei Minuten später brandete dann doch Jubel auf. Zachary Solow hatte getroffen. Allerdings entschied das Unparteiischen-Duo nach Ansicht der Videobilder, dass Greco Gäste-Torwart Strahlmeier zuvor regelwidrig gestört hatte (49.). Keine Frage, die Adler waren dem vierten Treffer näher als Wolfsburg dem zweiten.
Dennoch drückten die Gäste in den letzten Minuten naturgemäß nochmal auf den Anschlusstreffer. Strahlmeier verließ sein Tor bereits drei Minuten vor dem Ende zugunsten eines sechsten Feldspielers. Doch die Mannheimer verteidigten ihre Führung leidenschaftlich und brachten sie über die Zeit.
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