Eishockey

Adler Mannheim kassieren Stimmungsdämpfer im Derby

Die Adler Mannheim haben ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Gegen die Löwen Frankfurt verloren sie am Sonntag mit 2:3 nach Verlängerung.

Von 
Christian Rotter
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Wieder eine Großchance vergeben: Yannick Proske setzt den Puck an die Latte. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Ausgerechnet vor den eigenen Fans, ausgerechnet im Derby. Im sechsten Saisonspiel hat es die Adler Mannheim erwischt. Nach fünf Siegen in Folge kassierte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Sonntag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen genauso unerwarteten wie unnötigen Stimmungsdämpfer. Die Adler unterlagen vor 12.549 Zuschauern in der SAP Arena den Löwen Frankfurt mit 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) nach Verlängerung.

„Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Ich fand ihn sogar besser als bei unserem 3:0-Sieg am Freitag in Dresden“, sagte Eakins und ergänzte: „Wir haben uns viele Chancen erspielt, aber der Frankfurter Torhüter war exzellent.“

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Fünf Siege in Folge gegen fünf Niederlagen am Stück, Spitzenreiter gegen Schlusslicht – vor dem Duell waren die Rollen klar verteilt. Und die Adler ließen in der Anfangsphase auch keinen Zweifel daran aufkommen, wer mit breiter Brust antrat. Lukas Kälble prüfte nach nicht einmal 30 Sekunden die Reflexe von Frankfurts Torhüter Miko Pantkowski, John Gilmour visierte das kurze Eck an, er fand aber die Lücke nicht (2.).

Zach Solow bringt die Adler in Überzahl in Führung

Die Mannheimer Führung war nur eine Frage der Zeit, und sie fiel im ersten Powerplay. Statt blind abzuziehen, legte Matthias Plachta den Puck quer in die Zone direkt vor dem Löwen-Kasten. Anthony Greco scheiterte zwar noch an Pantkowski, doch die Scheibe landete direkt auf der Kelle von Zach Solow. Der Rest war Formsache –1:0 (6.).

Die Blau-Weiß-Roten hielten das Tempo, die Schussstatistik fiel in dieser Phase mit 8:1 klar zugunsten des Tabellenführers aus. Zwingende Torchancen erspielte er sich in dieser Phase aber nicht mehr. Kris Bennett fälschte einen Schuss von Tobias Fohrler gefährlich ab (10.), das war’s dann aber auch.

Adler Mannheim – Löwen Frankfurt 2:3 nach Verlängerung

  • Drittelergebnisse: 1:1, 1:1, 0:0, 0:1.
  • Die Adler: Franzreb – Gawanke, Kälble; Mattinen, Renouf; Fohrler, Gilmour; Schlenker – Proske, Michaelis, Schütz; Ehl, Reichel, Kühnhackl; Plachta, Uba, Heim; Greco, Solow, Bennett.
  • Tore: 1:0 Solow (5:36), 1:1 Wirt (14:36), 1:2 Burns (23:35), 2:2 Mattinen (25:04), 2:3 Brace (63:49).
  • Schiedsrichter: Ghislain Hebert und Achim Moosberger.
  • Zuschauer: 12.549.
  • Strafminuten: Mannheim 8 – Frankfurt 6.
  • Nächste Spiele: Nürnberg Ice Tigers – Adler (Freitag, 3. Oktober, 19.30 Uhr), Adler – Iserlohn Roosters (Sonntag, 5. Oktober, 19.30 Uhr).

Die Löwen rannten nur hinterher, nach einer energischen Einzelleistung hieß es aber 1:1. Daniel Wirt nahm es mit der gesamten Mannheimer Mannschaft auf. Der Verteidiger ließ erst Plachta, dann Kristian Reichel stehen. Sein Abschluss fiel in die Kategorie „äußerst sehenswert“, Adler-Goalie Maximilian Franzreb blieb das Nachsehen (15.). Keine Frage: Bis dahin stimmte nur bei den Gästen das Verhältnis von Aufwand und Ertrag.

Der Beginn des zweiten Drittels änderte daran nichts. Nach starkem Pass von Justin Schütz tauchte Yannick Proske ganz allein vor Pantkowski auf. Der Adler-Angreifer löffelte den Puck an die Latte (22.). Anders die Frankfurter. Colin Schlenker brach bei einem Passversuch der Schläger. Die Scheibe landete bei Nathan Burns, der trocken abzog und Franzreb im langen Eck überwand. Plötzlich lag der Tabellenletzte mit 2:1 vorn (24.).

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Die Mannheimer brauchten für die Antwort keine zweiten Minuten. Schütz und Marc Michaelis spielten Nick Mattinen frei, der zum 2:2 traf (26.). Jetzt war es wieder das Spiel auf ein Tor, und erneut ließen die Adler eine Chance nach der anderen liegen. Greco verpasste den Doppelschlag (26.), bei Proske geht das Warten auf das erste Saisontor weiter (28.). Tom Kühnhackl versuchte es einmal selbst, dann mit einem Pass auf Alex Ehl – beides war nicht von Erfolg gekrönt (33.). Somit blieben die Löwen im Spiel und wären nach einem „krummen Ding“ beinahe erneut in Führung gegangen. Franzreb begrub den Puck aber gedankenschnell unter sich (37.).

Mannheim baut einen am Boden liegenden Gegner auf

Die Adler ließen die Zielstrebigkeit vermissen, die sie im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet hatte. Oft spielten sie denen einen Pass zu viel. Ehl auf Mattinen, wieder zurück auf Ehl, dann weiter zu Kühnhackl. Das war zwar schön anzusehen, aber nicht effektiv, weil Kühnhackl von diesen drei Spielern die schlechteste Position für den Abschluss hatte (42.). Es blieb ein Ritt auf der Rasierklinge. Plachta scheiterte an Pantkowski (43.), Mattinens Schuss strich knapp vorbei (46.).

Mannheim baute immer mehr ab. Was nach dem ersten Drittel noch völlig absurd schien, war nun immer mehr möglich: Die Adler könnten dieses Spiel tatsächlich verlieren, nachdem sie schon in der vergangenen Saison drei der vier Derbys in den Sand gesetzt hatten. Greco verpasste die letzte Chance auf den Siegtreffer (58.). Die Blau-Weiß-Roten mussten sogar froh sein, dass sie nach der regulären Spielzeit wenigstens einen Zähler sicher hatten. Mit individuellen Fehlern luden sie die Frankurter immer wieder ein. Markus Schweiger fand in Franzreb seinen Meister (58.), Wirt bestrafe Grecos Aussetzer nicht (59.).

Es ging in die Verlängerung, in der nur eine Mannschaft spielte: die Löwen. Die Adler kamen kaum in Puckbesitz. Kein Wunder, dass sich die Gäste tatsächlich den Zusatzzähler holten. Cameron Brace sorgte mit dem Tor zum 3:2 für Frankfurt dafür, dass viele Adler-Fans die SAP Arena fluchtartig verließen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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