Mannheim. Die Adler Mannheim legten am Sonntagabend eine Zusatzschicht ein. Der Tabellenführer der Deutschen Eishockey (DEL) musste am zehnten Spieltag, der im Zeichen der Brustkrebsvorsorge stand, bis ins Penaltyschießen. In diesem bezwang die Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins dann aber RB München mit 4:3 (1:2, 2:0, 0:1, 0:0, 1:0).
Eakins konnte wieder auf Kristian Reichel setzen. Der Mittelstürmer bekam am vergangenen Sonntag einen Puck im Gesicht ab und pausierte deshalb noch am Freitagabend beim 6:3-Erfolg in Bremehaven. Zudem ersetzte Johan Mattsson seinen Torwartkollegen Maximilian Franzereb zwischen den Pfosten. Der 16-jährige Max Penkin agierte als 13. Stürmer, kam aber nicht zum Einsatz.
München erzielt im ersten Drittel zwei Überzahl-Tore
München verstand es im ersten Drittel hervorragend, die Fehler der Adler zu bestrafen. Als Eric Uba bereits in der zweiten Minute wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank musste, gingen die Gäste direkt in Führung. Adam Brooks schlenzte den Puck von der blauen Linie aus aufs Tor – 0:1 (3.).
Wie schon am Freitag in Bremerhaven lagen die Mannheimer früh zurück, kämpften sich jedoch erneut zurück. Als zuerst Münchens Maximilian Kastner und dann auch noch Markus Eisenschmid auf die Strafbank wanderte, durften die Adler 47 Sekunden in doppelter Überzahl ran. Leon Gawanke scheiterte zwar zunächst am jungen Gäste-Torwart Simon Wolf, doch nur Augenblicke später machte er es besser. Von seinem Teamkollegen Anthony Greco gut in Szene gesetzt, traf der Verteidiger per Direktschuss zum 1:1 (7.).
In der Folge standen die Münchener, die wenig für die Offensive taten, allerdings defensiv kompakt. Mannheim kam so kaum zu nennenswerten Chancen. Stattdessen luden sie die Gäste zu sich in die Defensivzone ein. Nach einem Abspielfehler der Adler passte Veit Oswald quer auf Tobias Rieder, der jedoch bei Mattsson keine Lücke fand (14.).
Adler – München 4:3 n.P.
- Drittelergebnisse: 1:2, 2:0, 0:1, 0:0, 1:0.
- Die Adler: Mattsson – Gawanke, Kälble; Mattinen, Renouf; Fohrler, Gilmour – Proske, Michaelis, Schütz; Ehl, Reichel, Shaw; Greco, Solow, Bennett; Plachta, Uba, Heim; Penkin.
- Tore: 0:1 Brooks (02:46), 1:1 Gawanke (06:11), 1:2 Eisenschmid (14:37), 2:2 Solow (24:46), 3:2 Poske (29:33), 3:3 Ferguson (50:51), 4:3 Mattinen (Penalty).
- Schiedsrichter: Andris Ansons und David Cespiva.
- Zuschauer: 11.472.
- Strafminuten: Mannheim 8 – München 8.
- Nächstes Spiel: Adler Mannheim – Schwenninger Wild Wings (Freitag, 19.30 Uhr/SAP Arena).
Als Uba in der 14. Minute erneut wegen eines hohen Stocks auf die Sünderbank musste, schlug München zu. Eisenschmid ließ Mattsson mit seinem trockenen Schuss keinerlei Abwehrchance und brachte seine Farben damit wieder in Führung – 2:1 (15.). „Die Special Teams haben bisher den Unterschied gemacht. Wahrscheinlich sagen jetzt beide Mannschaften in der Kabine, dass sie von der Strafbank wegbleiben müssen“, sagte Eisenschmid in der ersten Drittelpause am Mikrofon von MagentaSport.
Solow und Proske: Adler drehen im zweiten Drittel die Partie
Und so kam es auch. In den zweiten 20 Minuten nahm keine Mannschaft eine Strafzeit. Das tat vor allem den Adlern gut. Beim Schuss von Kris Bennett bekam der Münchener Torwart zwar noch rechtzeitig die Schoner zu (25.), war beim Abschluss von Zach Solow dann aber machtlos. Der US-Amerikaner hämmerte den Puck zum 2:2 per Direktschuss unter die Latte (25.). Es war bereits Solows fünfter Saisontreffer.
Mannheim machte nach dem Ausgleich weiter Druck und erspielte sich durch den erneut emsig arbeitenden Bennett (28.) sowie Hayden Shaw (29.) entsprechend Chancen aufs 3:2 – aber auch München mischte nun mit. Der völlig frei stehende Taro Hirose setzte den Puck allerdings neben das Tor (27.). Gäste-Kapitän Patrick Hager, der von einem Fehlpass von John Gilmour profitierte, und so frei auf Mattsson zulaufen konnte, fand im Schweden seinen Meister (30.).
Wie es bessergeht, demonstrierten Marc Michaelis und Yannick Proske. Ersterer servierte seinem Reihenkollegen den Puck mustergültig aufs Schlägerblatt. Proske hatte daraufhin keinerlei Probleme, Wolf zum 3:2 zu überwinden (30.). „Das ist heute ein umkämpftes Spiel, das jede Menge Spaß macht. Im dritten Drittel müssen wir nun vor allem auf die Konter aufpassen“, sagte Gawanke mit Blick auf den Schlussabschnitt.
RB München trifft auch im dritten Drittel in Überzahl
Mit den Kontern hatten die Adler zwar keine Probleme, spielten die Partie bis zur 50. Minute auch gut herunter, den Ausgleich kassierten sie aber trotzdem. Nachdem sich Fohrler zu einem Stockschlag hinreisen ließ, durfte München in Überzahl ran. Und Mannheim, das das beste Unterzahlspiel der Liga stellte, fand dagegen am Sonntagabend kaum ein Mittel. Maximilian Heim konnte Brady Ferguson nicht folgen und Letzterer markierte den 3:3-Ausgleich (51.).
Matthias Plachta hatte 35 Sekunden vor dem Ende zwar noch die große Chance auf den Siegtreffer, vergab jedoch. Da auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte, musste das Penaltyschießen her. In diesem hatten die Adler das bessere Ende für sich. Justin Schütz traf zwar gleich dreimal (!), den entscheidenden Treffer markierte aber Teamkollege Nicolas Mattinen.
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