Mannheim. Den Adlern Mannheim ist ein wenig die Puste ausgegangen. Nach dem jüngsten 2:4 gegen Nürnberg gehen sie als Tabellenzweiter in die Deutschland-Cup-Pause. Eine Bestandsaufnahme nach dem ersten Drittel der Saison-Hauptrunde:
Wo stehen die Adler nach dem ersten Saisondrittel?
In den ersten 17 Ligaspielen haben die Adler 34 Punkte gesammelt. Hinter den Straubing Tigers (39 Zähler) belegen sie den zweiten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Wäre den Mannheimern diese Ausbeute zur Deutschland-Cup-Pause vor dem Rundenstart angeboten worden, hätten sie wohl eingeschlagen, ohne zu zögern. Der Trend spricht aber dagegen. Nachdem die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins in den ersten 13 Partien erfrischendes Offensiveishockey gezeigt und die Liga dominiert hatte, setzte es nach dem 5:2-Sieg gegen die Kölner Haie vier Niederlagen am Stück: 2:5 in Ingolstadt, 3:4 nach Verlängerung in Berlin, 0:4 in München, 2:4 gegen Nürnberg.
Das sagt Torhüter Maximilian Franzreb zur Situation: „Ich will das jetzt nicht unbedingt als Tief bezeichnen. Es gibt einfach Zeiten, in denen es nicht ganz so gut läuft. So etwas hatten wir in dieser Saison bislang noch nicht, auch in der Vorbereitung ist alles supergut gelaufen. In Ingolstadt und Berlin haben wir gut gespielt, uns aber selbst ins Knie geschossen. In den letzten beiden Spielen war das einfach nicht gut genug, was wir geleistet haben. Das muss man ganz klar sagen.“
Was steht in den nächsten zwei Wochen an?
Der DEL-Spielbetrieb ruht für den Deutschland Cup in Landshut (5. bis 9. November). In diesem Jahr kommt dem traditionsreichen Vierländerturnier eine größere Bedeutung zu als zuletzt, der Deutschland Cup dient als Olympia-Generalprobe. Bundestrainer Harold Kreis berief sechs Adler-Spieler in das Aufgebot: Torhüter Franzreb, die Verteidiger Leon Gawanke und Lukas Kälble sowie die Stürmer Marc Michaelis, Yannick Proske und Justin Schütz. Auch andere Mannheimer werden internationale Erfahrung sammeln: Kristian Reichel vertritt die tschechischen Farben bei der Euro Hockey Tour mit Spielen gegen Schweden, Finnland und die Schweiz.
Das sagt Franzreb: „Es tut natürlich weh, mit einem nicht ganz so guten Gefühl in die Pause zu gehen, aber vielleicht ist das genau das Richtige. Jeder geht jetzt noch einmal in sich und überlegt, was er besser machen kann. Wenn wir alle unser bestes Eishockey zeigen, ist es schwer, gegen uns zu spielen. Das dürfen wir aber nicht nur phasenweise aufs Eis bringen.“
Derby am 14. November
- Der Deutschland Cup in Landshut findet vom 5. bis 9. November statt.
 - Für die Adler Mannheim geht es danach gleich mit dem Derby weiter. Am Freitag, 14. November (19.30 Uhr) , gastieren sie bei den Löwen Frankfurt , die sich am Sonntag nach der 0:8-Klatsche gegen Ingolstadt von Trainer Tom Rowe trennten.
 - Das nächste Heimspiel in der SAP Arena steigt am Sonntag, 16. November (14 Uhr), gegen die Grizzlys Wolfsburg .
 
Wie geht es bei den Adlern weiter?
Coach Dallas Eakins fliegt zu seiner Familie nach Kalifornien, die nächste Trainingseinheit hat er für kommenden Montag (10. November) angesetzt. Die Nationalspieler werden eine Extra-Pause bekommen, um ihren Akku aufzuladen.
Warum stecken die Adler in einer Ergebniskrise?
Eakins beantwortet diese Frage nur indirekt. „Wenn wir unsere vier Reihen ins Rollen bringen, sind wir ein sehr gefährliches Team“, sagt der US-Amerikaner. Seit den verletzungsbedingten Ausfällen von Tom Kühnhackl und Alexander Ehl stehen zwar weiter zwölf Angreifer auf dem Spielberichtsbogen. Zuletzt verzichtete Eakins aber in entscheidenden Spielphasen zu einem großen Teil auf Eric Uba und Max Penkin. Während das für den erst 16 Jahre alten Penkin kein Problem darstellt und zu seiner Ausbildung dazugehört, ist Uba nicht so weit, um Kühnhackl oder Ehl zu ersetzen.
Welche Gewinner gibt es im ersten Saisondrittel?
Viele – trotz der jüngsten Niederlagenserie. Franzreb und Johan Mattsson bilden das beste Torhüterduo der Liga. In der Verteidigung lässt Nick Mattinen sein Nordamerika-Seuchenjahr vergessen, Dan Renouf ist der erhoffte Abwehrchef. Überhaupt gilt, dass Eakins bei seinen Transfers im Sommer ein gutes Händchen bewiesen hat. Ehl, Justin Schütz, Anthony Greco und Zach Solow sind die erhofften Sturmverstärkungen. Die U-23-Angreifer Maximilian Heim (5 Tore, 3Vorlagen) und Proske (3 Tore/Einladung zum Deutschland Cup) haben in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorn gemacht. Penkin (schon 2 Tore, beide gegen Berlin) ist ein großes Versprechen für die Zukunft.
Planen die Adler, auf dem Transfermarkt tätig zu werden?
Eakins sagt zwar, dass er diesbezüglich „keine große Notwendigkeit“ sehe. Zudem verweist er darauf, dass nach der Deutschland-Cup-Pause aller Wahrscheinlichkeit nach das Duo Kühnhackl/Ehl wieder zur Verfügung steht. Er betont aber auch: „Ich schaue immer, ob der Spielermarkt etwas hergibt. Wir haben ja noch drei Ausländerlizenzen frei – so viele wie kaum ein anderer Club.“
Eakins wird zwar einige Tage in seiner kalifornischen Heimat verbringen. Das bedeutet aber nicht, dass in dieser Zeit die Arbeit ruht. Ein Treffen mit Nordamerika-Scout Todd Hlushko ist geplant, der sich zuletzt einige Spieler aus der American Hockey League (AHL) genauer angeschaut hat. Fest steht, dass die Mannheimer im Sturm nachlegen wollen, um diesen Mannschaftsteil noch tiefer aufzustellen und um für mögliche Ausfälle gewappnet zu sein. Adler-Teammanager Andrew Hare wird nach Landshut reisen, um die Partien der deutschen Nationalmannschaft zu beobachten.
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