Eishockey

Warum es für Marc Michaelis beim Wiedersehen mit den Adlern Mannheim viel zu Lachen gab

Der gebürtige Mannheimer Marc Michaelis hat sich in diesem Sommer für den Schweizer Club SCL Tigers entschieden. Die Partie am Donnerstagabend muss ihm wie ein großes Familientreffen vorgekommen sein

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Philipp Koehl
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Seit dieser Saison ist Marc Michaelis für die SCL Tigers in der Schweiz am Puck. Im Rahmen des Lehner-Cups traf er nun auf die Adler Mannheim. © Koehl

Sursee. Marc Michaelis muss der Donnerstagabend wie ein großes (Eishockey-)Familientreffen vorgekommen sein. Im Kabinengang der Schweizer Eishalle in Sursee waren sowohl die Adler Mannheim als auch Michaelis’ neuer Club, die SCL Tigers aus Langnau, untergebracht. Somit sah der gebürtige Mannheimer den ganzen Abend lang in zahlreiche bekannte Gesichter.

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal gegen die Adler spielen werde, aber es war schön. Ich kenne bis auf die Neuzugänge alle Jungs sehr, sehr gut. Wir hatten viele Lacher auf dem Eis, aber auch schon davor und jetzt danach. Es war ein super Erlebnis für mich“, sprudelte es aus dem Mittelstürmer nur so heraus.

Wolf versalzt das Erfolgserlebnis

Kein Wunder, dass sich Michaelis’ Vorfreude auf diese Partie im Rahmen des Lehner Cups von Tag zu Tag steigerte. „Als ich in der Schweiz unterschrieben habe, kam zwei Tage später der Vorbereitungsplan raus und da stand, dass das zweite Vorbereitungsspiel gegen Mannheim ist. Seitdem ist das bei mir im Hinterkopf.“ Und er wäre fast zum Spielverderber geworden: Nachdem die Mannheimer innerhalb von nur 33 Sekunden durch Mark Katic und Nigel Dawes einen 1:2-Rückstand in eine 3:2-Führung verwandelten, war Michaelis zur Stelle und markierte den 3:3-Ausgleich (55.). „Es war ein einstudierter Spielzug. Bully vor dem Tor der Adler und anstatt das Bully nach hinten zu gewinnen, wollten wir es nach vorne gewinnen. Das hat geklappt und ich bin dann zum langen Pfosten und musste nur noch den Schläger reinhalten“, erklärte er.

Am Ende versalzte aber mit David Wolf ausgerechnet ein guter Freund das Erfolgserlebnis von Michaelis. „Schade, dass wir verloren haben und gerade der Wolf das entscheidende Tor schießt. Das hat er mich natürlich direkt nach dem Spiel wissen lassen“, sagte Michaelis mit einem Augenzwinkern. „Na klar, da muss er durch“, meinte Wolf mit einem schelmischen Grinsen. „Es war ja zwischen mir und Marc ein Mannheimer Duell. Wir mögen uns sehr, gehen oft im Sommer zusammen golfen und ich habe eigentlich gehofft, dass er zu den Adlern kommt. Ich kann aber verstehen, dass er den Weg im Ausland ausprobieren möchte.“

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Der 27-jährige Michaelis hat sich nach seinem Wechsel von den Toronto Marlies aus der American Hockey League (AHL) schon gut in Langnau eingelebt, wo er zusammen mit seiner Freundin und dem neuen Hund eine „sehr schöne“ Wohnung“ bezogen hat. „Ich habe in den vergangenen beiden Jahren mit Vancouver und Toronto in Metropolen gewohnt und jetzt auf dem Land mit 10 000 Einwohnern. Das ist natürlich schon ein Kontrast, aber es haben mich alle sehr herzlich aufgenommen und wir genießen die Zeit hier sehr“, sagte der ehemalige Jungadler-Kapitän.

Auch aus sportlicher Sicht fühlt sich der Wechsel in die Schweiz - bis vorerst 2023 - für den 15-fachen NHL-Spieler richtig an. „Ich war vergangene Saison verletzungsbedingt fünf Monate draußen und konnte dadurch zu wenig spielen, um mich für einen weiteren NHL-Vertrag zu empfehlen. Da war dann die Schweiz sehr interessant. Ich glaube, mit den sechs Ausländerstellen ist sie momentan die stärkste Liga in Europa“, sagt Michaelis, dem das schnelle wie technikversierte Spiel der Eidgenossen entgegenkommt.

Das möchte er auch am Samstag (19.45 Uhr) gegen den Ligakonkurrenten Ambri-Piotta wieder beweisen. David Wolf und die Adler treten indes am Samstag (16 Uhr) beim Schweizer Meister EV Zug an. Verteidiger Joonas Lehtivuori, der bereits das Freitagstraining wegen einer Oberkörperverletzung angeschlagen verpasste, wird dabei wohl fehlen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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