Mannheim. Im Leben geht es nicht immer geradeaus. Egal, ob im Privaten oder Beruflichen. Manchmal muss man Umwege oder gar einen Schritt zurückgehen, um wieder vorwärtszugelangen. Eishockey-Stürmer Eric Uba sammelte solche Erfahrungen in den vergangenen Monaten zur Genüge. In der Spielzeit 2024/2025 wurde der Angreifer bei den Adlern Mannheim lediglich in acht Hauptrundenspielen eingesetzt. Doch der Deutsch-Kanadier glaubte an sich – und wurde dafür am Sonntagabend belohnt.
Im Duell der Adler gegen die Iserlohn Roosters lief die 40. Minute, als der Querpass von Mannheims Verteidiger Leon Gawanke den am langen Pfosten lauernden Uba fand, der zum 3:0 abschloss. Der Treffer brachte den Tabellenführer nicht nur endgültig auf die Siegerstraße, sondern war vor allem das erste Profi-Tor des 24-jährigen Stürmers. „Dieser Treffer fühlt sich wirklich gut an. Die Dinge waren hier in Mannheim nicht immer einfach, aber mein erstes Tor hier zu erzielen, bedeutet mir viel“, sagte Uba nach dem letztlich souveränen 4:1-Heimerfolg.
Eric Uba landete vergangenes Jahr schnell auf dem harten Boden der Realität
Für den flexibel einsetzbaren Angreifer war dieser Moment die Bestätigung seines eingeschlagenen Weges – der durchaus steinig war. Als Uba im Spätsommer 2024 vom kanadischen College in das Geburtsland seiner deutschen Oma wechselte, stand er vor einem großen Abenteuer. Die ersten Schritte im Profisport sind nie einfach. Diese dann aber in einem fremden Land samt Kultur und Sprache zu gehen, macht es noch einmal schwieriger. Kurzum: Uba landete schnell auf dem harten Boden der Realität.
Da sich bei den Adlern in der vergangenen Saison kaum jemand mal verletzte, war für den Neuling nie wirklich Platz im Kader. Unterbringen ließ er sich davon aber nicht. „Ich habe jeden Tag eine gute Einstellung. Das hält meine Hoffnungen hoch und motiviert mich“, erläuterte Uba. Ein Punkt, den Adler-Cheftrainer und Sportmanager Dallas Eakins dick unterstrich. „Eric kommt jeden Tag in die Halle und trainiert unheimlich hart. Ich habe ihn noch nie schlecht gelaunt gesehen.“ Auch deshalb wollte er Uba in dieser Spielzeit „eine echte Chance“ geben.
Und dieser zahlte es bei seinem vierten Saisoneinsatz mit seinem Tor zurück. „Durch meine gemachten Erfahrungen bin ich mental stark geworden. Was auch immer von mir verlangt wird, ich bin in der Lage, es zu tun“, sagte Uba und ergänzte: „Mental stark zu bleiben und Herausforderungen zu meistern, ist in jedem Lebensbereich wichtig. Das ist etwas, das ich für den Rest meines Lebens mitnehmen werde.“
Eakins möchte zunächst keinen neuen Spieler verpflichten
Auch die Adler zeigen in der noch jungen Saison die richtige Einstellung, lassen sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. Als Mittelstürmer und Torschütze Kristian Reichel gegen Iserlohn bereits nach acht Minuten verletzt vom Eis musste (wir berichteten), fanden die Mannheimer einen Weg, um den siebten Sieg im achten Saisonspiel einzufahren. „Jeder in unserer Umkleidekabine glaubt an den anderen, wir arbeiten füreinander. Das hat uns bisher zu unserem Erfolg geführt“, betonte Uba.
Reichel ist nach Torhüter Johan Mattsson (Oberkörper) sowie den Stürmern Tom Kühnhackl (Unterkörper) und Luke Esposito bereits der vierte Spieler, der den Adlern verletzungsbedingt fehlt. Eakins werde laut eigener Aussage aber zunächst keinen Spieler nachverpflichten. Stattdessen möchte er anderen mehr Eiszeit geben. Wie eben Eric Uba.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-wie-die-richtige-einstellung-und-der-glaube-an-sich-selbst-adler-stuermer-eric-uba-hal-_arid,2332548.html