Fußball - In der Regionalliga Bayern empfängt am Freitag, 2. September, der 1. FC Schweinfurt 05 um 19 Uhr seinen „Erzrivalen“ FC Würzburger Kickers. Gastgeber mit einer längeren Verletztenliste

Würzburger Kickers: Derby gegen Schweinfurt lockt vermutlich 4000 Zuschauer

Von 
Steffen Krapf
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Das bislang letzte Derby zwischen Schweinfurt und Kickers fand im Frühjahr statt. Damals setzten sich die Würzburger im Pokal relativ deutlich mit 4:1 durch. © Frank Scheuring

Derbywoche bei den Würzburger Kickers: Nach dem Spitzenspiel am „Dalle“ gegen die SpVgg Unterhaching vor über 3500 Zuschauern, wartet auf die „Rothosen“ bereits das nächste Highlight. Am heutigen Freitag, 2. September, geht es um 19 Uhr für die Elf von Cheftrainer Marco Wildersinn zum „Erzrivalen“ 1. FC Schweinfurt 05. Neben der Derby-Brisanz gilt es für die Würzburger nach der zweiten Saisonniederlagen zurück in die Siegesspur zu kommen, um den Anschluss an Spitzenreiter Unterhaching nicht zu verlieren.

Fans schworen Mannschaft ein

Die erste Heimniederlage der Saison war schnell verarbeitet – zumindest beim Anhang des FC Würzburger Kickers, dem seit dieser Saison besonders lauten im hintersten Eck der Haupttribüne im Block Z. Beim obligatorischen Applaus für die Mannschaft nach dem Spiel, schworen die Fans die Spieler bereits auf das bevorstehende Derby ein. „Wir woll’n den Derbysieg“, sangen sie lauthals. Die Spieler, noch etwas bedröppelt von den aufreibenden 90 Minuten mit der 0:1-Niederlage vorher, klatschen dazu im Takt zustimmend.

Um die Bedeutung des Duells der beiden Rivalen, wusste Coach Wildersinn schon vor dem ersten Spieltag, erklärt er. „Trotzdem ist es wichtig, für uns als Team kühlen Kopf zu bewahren, um eine gute Leistung auf den Platz zu kriegen.“

Nicht zügellos

Die Emotionen sollen im Schweinfurter Sachs-Stadion vor zu erwartenden 4000 Zuschauern nicht zu zügellos ausgelebt werden. Schließlich lebt das Kickers-Spiel von einer rechten feinen Spielweise, mit einem für Regionalliga-Verhältnisse starken Kombinationsfußball über das gesamte Spielfeld hinweg. „Emotionen sind im Fußball immer dabei“, meint Wildersinn und verweist auf die hitzige Schlussphase gegen Unterhaching. „Man muss dennoch seine eigenen Emotionen so kontrollieren, dass es nicht über eine Grenze hinausgeht.“

Dass der Gegner aus Schweinfurt vielleicht genau darauf aus sein wird, die Grenzen genauestens auszuloten, ist aber auch schon vorab klar. Den Nullfünfern, die seit Jahren vergeblich versuchen in die 3. Liga aufzusteigen, fehlten zuletzt bei der 0:1-Auswärtsniederlage gegen den TSV Aubstadt verletzungsbedingt zehn Feldspieler. Hinter ihrem 38-jährigen Torjäger, dem Ex-Würzburger Adam Jabiri, steht ein dickes Fragezeichen. Wildersinn und Jabiri kennen sich seit vielen Jahren, verrät der FWK-Trainer. Unter anderem aus gemeinsamen Tagen in der Studentennationalmannschaft. Mehrfach versuchte er Jabiri als erfahrenen Stürmer in die U23 der TSG Hoffenheim zu holen. Es scheiterte immer wieder am Veto der TSG-Verantwortlichen. „Adam hat mich letzte Woche angerufen, ich habe den Anruf verpasst. Vielleicht sollte ich ihn mal zurückzurufen, um zu erfahren, ob er gegen uns spielt“, feixt Wildersinn.

Göttlicher in der Startelf?

Ob mit oder ohne Jabiri. Der FWK-Trainer erwartet ein Fifty-fifty-Spiel. „Schweinfurt hat viele Verletzte, daher wissen wir nicht, was personell auf uns zukommt.“ Die Würzburger können dagegen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Außer Marius Wegmann (Muskelverletzung im Oberschenkel) stehen alle Mann zur Verfügung. Auch Nachverpflichtung Felix Göttlicher, der in der vergangenen Woche verpflichtet wurde und gegen seinen Ex-Klub Unterhaching sein 20-minütiges Debüt gab, machte in dieser Trainingswoche weitere Schritte in Richtung Startelf.

Richter mit Derby-Erfahrung

Das letzte Derby liegt indes noch gar nicht lange zurück. Im März siegte der FWK mit 4:1 im Totopokal-Viertelfinale in Schweinfurt. Marc Richter stand damals auch schon zwischen den Pfosten. „Das ist immer etwas Besonderes, gerade für die Fans“, findet der 22-Jährige, der als neue Nummer eins nach dem Abstieg bislang eine recht überzeugende Runde spielt. In einer hitzigen Atmosphäre und vor großer Kulisse fühle er sich noch wohler als sonst auf dem Fußballplatz, sagt der Schlussmann, der vor seiner Zeit bei den Kickers im Nachwuchs der Premier League-Mannschaft FC Burnley spielte. Das berüchtigte Derby dort gegen die Blackburn Rovers erlebte er leider nie mit, hörte aber viele Geschichten darüber, berichtet er. Aber ob Burnley oder Würzburg, Richter sagt unmissverständlich: „Jedem Spieler ist klar, was ein Derbysieg einem Verein bedeutet.“

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