2024 wird für den FC Würzburger Kickers das Jahr der Wahrheit. Die „Rothosen“ wollen zurück in die 3. Liga. Gelingt das, bleiben die beiden Architekten des sportlichen Erfolges der letzten eineinhalb Jahre weiter mit an Bord. Das teilte der Klub am Donnerstagvormittag auf einer Pressekonferenz mit: Für den Aufstiegsfall wurden die Verträge von Sportdirektor Sebastian Neumann und Trainer Marco Wildersinn verlängert.
Die „Akon-Arena“ ist derzeit noch fast märchenhaft fest vom Schnee eingeschlossen. Doch in 43 Tagen soll es auf dem Rasen am „Dalle“ wieder um Punkte gehen. Die Kickers stehen vor schicksalshaften Monaten, müssen ihre Tabellenführung in der Regionalliga Bayern verteidigen und anschließend stünde dann noch das alles entscheidende Aufstiegsduell mit dem Meister der Regionalliga Nord an. Erst dann wäre die Mission erfüllt. „Wir wollen in der Rückrunde alles daran setzen, dieses gemeinsame Ziel zu erreichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Andre Herber auf besagter Pressekonferenz.
Was die Fans forderten
Gerade der nach der Saison auslaufende Vertrag von Sportdirektor Neumann sorgte zum Jahresende 2023 noch für einige Unruhen im Umfeld. Beim 6:2-Heimspielsieg gegen den FC Augsburg II am 4. November präsentierten die Fans des FC Würzburger Kickers ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Vertragsverlängerung für Basti Neumann!“. Diesen Wunsch sind die Vereinsverantwortlichen nun nachgegangen. „Extrem“ freue man sich in der Führungsriege auch Coach Marco Wildersinn „am Dalle zu halten“, wie es Herber betont. Der ehemalige Trainer der U23 des Bundesligisten TSG Hoffenheim übernahm das Kommando an der Außenlinie im Sommer 2022, nach dem zweiten Abstieg in Folge der Kickers – und sorgte maßgeblich mit dafür, dass die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur fand. Nach Platz zwei in der Saison 2022/23, stehen die Zeichen nun auf Platz eins. „Ich freue mich sehr, dass wir uns nach sehr vielen intensiven Gesprächen auf eine weitere Zusammenarbeit einigen konnten“, erklärt der 43-jährige Fußballlehrer. „Wichtig war mir vor allem, die Gedanken der Verantwortlichen zu kennen, wie es hier weitergehen soll.“
Die Basis stehe, wie es in der 3. Liga sportlich weitergehen würde, lässt Wildersinn durchklingen. Ein etwaiger Plan B, wie es weitergehen würde, wenn die Kickers den anvisierten Aufstieg verpassen, wurde in der Pressekonferenz nicht vorgestellt. „Es gibt einen Plan, wenn es einen Plan B nicht gibt, gibt es einen Plan C“, sagte der Vorstandsvorsitzende Herber zumindest auf Nachfrage etwas kryptisch. Für die nächsten Monate habe man einen guten Plan entwickelt. „An den glauben wir gemeinsam“, so Andre Herber.
So oder so wird es eine Geduldsprobe und wohl auch eine echte Nervenschlacht für den FWK. Erst Anfang Juni wird feststehen, in welcher Liga es für die Würzburger in der dann schon einen Monat darauf startenden Saison weitergehen wird. „Wir sind überzeugt davon, dass wir unser Ziel erreichen werden. Dementsprechend werden wir unsere Planungen forcieren“, sagt Basti Neumann mit Blick auf die Kaderplanung. „Die Mannschaft wird sich verändern – das ist klar“, kündigt Neumann auch an. Die meisten Spielerverträge laufen aus.
Es soll noch etwas geschehen
Auch aktuell kam es zu Bewegungen im Kader. Nach der Vertragsauflösung von Ersatztorhüter Norman Quindt vor Weihnachten, wurde nun auch der 20-jährige Abwehrspieler Aron Unrath, der nur zu einem Kurzeinsatz in der Regionalliga-Saison kam, während der Winterpause verabschiedet. Nach der Verpflichtung von Torhüter Johann Hipper vom Ligakonkurrenten Türkgücü München werden derzeit auch Kandidaten fürs Feld intensiv geprüft, verrät Neumann. „Wir möchten gerne noch einen dazu holen.“ Allerdings sei es bekanntermaßen im Winter nicht ganz einfach passende Spieler zu finden.
Seit dem 8. Januar befindet sich die Winterelf bereits wieder im Training. Aktuell stehen noch Athletik-Einheiten auf dem Programm. Erst ab kommenden Donnerstag ist das offizielle Auftakttraining anberaumt. Dann mit Ball wohlgemerkt. Den haben seine Spieler nämlich bislang noch nicht zu sehen bekommen, verrät Wildersinn. Vom 4. bis 10. Februar fliegt das Team dann zum Trainingslager nach Mallorca. Bis zum Ligastart sind außerdem vier Testspiele angesetzt.
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