Mannheim. Überraschungen sind nicht das Ding von Maik Machulla. Zumindest dann, wenn es um Personalplanungen geht. Der Trainer der Rhein-Neckar Löwen möchte gerne früh Planungssicherheit und Klarheit, nicht in Zeitnot oder unter Zugzwang geraten. Oder anders ausgedrückt: Wenn es um die Kaderzusammenstellung geht, will er gerne zeitnah agieren und auf keinen Fall irgendwann gezwungen sein, Entscheidungen zu treffen, von denen er selbst nicht zu 100 Prozent überzeugt ist. Mal ganz abgesehen davon, dass Transfers kurz vor dem Beginn einer Saison stets ihren Preis haben. Und zwar in der Regel keinen marktgerechten.
Sechs Entscheidungen für 2026 schon gefallen
Es passt daher ins Bild, dass der Handball-Bundesligist für den Sommer 2026 schon sechs Personalentscheidungen getroffen hat. Steven Plucnar und Lukas Sandell werden den Verein am Saisonende verlassen und sich neuen Herausforderungen stellen. Kapitän und Rekordspieler Patrick Groetzki beendet seine überragende Laufbahn und wechselt ins Management des zweifachen deutschen Meisters und Pokalsiegers. Für das Trio kommen Aron Seesing, Jacob Lassen und Marius Steinhauser.
Zu klären ist nun vor allem noch die Zukunft von Jannik Kohlbacher. Das Arbeitspapier des Kreisläufers endet im Sommer 2026. „Seine Vertragsverlängerung ist momentan unsere wichtigste noch zu klärende Personalie“, unterstreicht Geschäftsführer Holger Bachert im Gespräch mit dieser Redaktion die Bedeutung dieser Angelegenheit. Beide Seiten befinden sich schon seit einiger Zeit in „intensiven Gesprächen“, wie der Löwen-Boss betont: „Wir haben das Ziel, zeitnah zu einer Lösung zu kommen und befinden uns auf einem guten Weg. Jannik ist eine feste Größe bei uns und in der Nationalmannschaft.“
Bachert gefällt die Entwicklung, die der 30-jährige Kohlbacher auch außerhalb des Feldes genommen hat: „Er ist in den vergangenen Monaten extrem gereift. Als stellvertretender Kapitän wird er sich persönlich nochmal weiterentwickeln und mehr Verantwortung übernehmen.“
Trainer Machulla äußerte sich zuletzt ähnlich und lobte die Führungsqualitäten des Europameisters von 2016, der im Angriff „eine Bank“ sei: „Dass er als Spieler gut zu dieser Mannschaft passt, steht außer Frage. Deswegen sprechen wir mit ihm.“ Und kommen bald zum Vertragsabschluss? Viel spricht dafür. Zumal Kohlbacher die Löwen zuletzt als „meinen Verein“ bezeichnete.
Öffnet sich die Tür für Eulen-Torwart Mats Grupe?
Offen ist noch, wer ab Sommer 2026 zweiter Torwart hinter David Späth sein wird. Der Vertrag von Mike Jensen endet, mit dem norwegischen U-21-Nationalkeeper Oskar Knudsen haben die Löwen aber auch ein Talent in der Hinterhand. Der erfahrene Jensen zeigte zuletzt trotz der Niederlage in Hamburg, wie wertvoll er für die Löwen als Nummer zwei sein kann.
Oder öffnet sich eine Tür für Mats Grupe? Der 22-jährige gebürtige Weinheimer wurde bei den Mannheimern ausgebildet, spielt aktuell bei den Eulen Ludwigshafen (Vertrag bis 2027) und war rein statistisch gesehen in der vergangenen Saison mit einer Fangquote von 31 Prozent zweitbester Zweitligatorwart.
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