Handball

Mit Jacob Lassen setzen die Rhein-Neckar Löwen den nächsten Mosaikstein

Die Verpflichtung des Linkshänders aus Hamburg gilt erst ab der Spielzeit 2026/27. Damit kommt das Personalkarussell beim Mannheimer Bundesligisten etwas zur Ruhe.

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Thorsten Hof
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Jacob Lassen (re.) war bereits auf der Löwen-Geschäftsstelle bei Geschäftsführer Holger Bachert zu Gast, um seinen Vertrag zu unterzeichnen. © RNL

Mannheim. Mit Blick auf die jüngsten Personalentscheidungen bei den Rhein-Neckar Löwen konnte einem als außenstehendem Betrachter fast schon etwas schwindlig werden. Torhüter Mikael Appelgren und Ivan Martinovic suchen ab sofort neue Herausforderungen im ungarischen Veszprem, wo sie am Donnerstag vorgestellt werden. Im Gegenzug kommen Keeper Mike Jensen und Linkshänder Lukas Sandell vom Plattensee in die Kurpfalz, was den Mannheimern mit einer Bundesliga-Rekordablöse von rund einer Million Euro versüßt wird.

Und da Sandell 2026 schon wieder nach Szeged weiterzieht, haben die Löwen auch diese Baustelle schnell geschlossen: Erwartungsgemäß kommt ab der Spielzeit 2026/27 Jacob Lassen vom HSV Hamburg, wie die Löwen nun am Dienstag bestätigten.

„Mit dem Duo Edwin Aspenbäck und Jacob Lassen sind wir auf Halbrechts für die kommenden Jahre perfekt aufgestellt“, sagte Löwen-Geschäftsführer Holger Bachert bei der Unterzeichnung des Vertrags, der zunächst bis 2028 gilt. Der 28-jährige Däne war im vergangenen Jahr mit 134 Toren und dem Spitzenwert bei den Vorlagengebern (156) einer der produktivsten Rückraumspieler der Bundesliga.

Bester Vorlagengeber der vergangenen Saison

Werte, die natürlich auch Löwen-Sportchef Uwe Gensheimer gefallen. „Er ist ein super Handballer mit allen Fähigkeiten, die es braucht, um in der Bundesliga auf höchstem Niveau zu bestehen – physisch stark, torgefährlich, spielintelligent und mit internationaler Erfahrung“, sagte Gensheimer, der zugleich froh ist, dass mit diesem Mosaikstein für die mittelfristige Zukunft das Personalkarussell bei den Löwen erst einmal das Tempo deutlich verlangsamt.

„Unser großes Ziel war es ja, bis zum Trainingsauftakt am Mittwoch diese Personalien alle vom Tisch zu haben, um den Fokus auf das Sportliche und den Kader für die nächste Saison zu legen“, sagt der 38-Jährige, der zufrieden ist, dass ein erster Schlussstrich gezogen werden konnte. Mit nun sieben Neuzugängen und Rückkehrer Robert Timmermeister ist der Umbruch schließlich herausfordernd genug.

Um sich besser kennenzulernen, hat sich das neue Löwen-Team bereits am Dienstag zu einem Grillabend getroffen, bevor es am Mittwoch in die Halle geht. Dort kommt es dann vor allem auf die Arbeit des neuen Trainers Maik Machulla an, der sich auch auf die jüngsten Gegebenheiten einstellen musste.

Was passiert mit dem großen Geld aus Ungarn?

Der Coach bleibt allerdings gelassen. „Mit Mike Jensen im Tor und Lukas Sandell im Rückraum bekommen wir auch wieder jede Menge Qualität dazu. Das passt sportlich. Und wenn man das Gesamtpaket betrachtet, wäre alles andere fahrlässig gewesen“, spielte Machulla im Gespräch mit „handball-world.com“ auf den Geldregen aus Ungarn an.

Der bedeutet nun allerdings nicht automatisch, dass die Löwen künftig mit dem großen Einkaufswagen auf dem Transfermarkt unterwegs sein werden. Schließlich musste zuletzt auch merklich gespart werden. Die Rekordablöse wird deshalb einerseits eine weitere Konsolidierung ermöglichen, andererseits die Handlungsspielräume wieder etwas erhöhen. „Das wird angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sicher eine Mischung aus beidem sein“, sagte Gensheimer zur aktuellen Situation.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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