Sandhausen. Dritter Spieltag, erster Sieg: In der Fußball-Regionalliga Südwest gewann der SV Sandhausen sein Heimspiel gegen den KSV Hessen Kassel vor 2514 Zuschauern mit 3:2(2:0). Während die Gäste im Vergleich zum 3:0-Erfolg über Mainz 05 II keine Änderungen in ihrer Aufstellung vornahmen, berief SVS-Cheftrainer Olaf Janßen gegenüber der 2:4-Niederlage im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (wir berichteten) Benedikt Wimmer und Teoman Akramestali für Yannick Osee und Ken Gipson in die Startelf.
Direkt in Minute eins tauchte SVS-Offensivmann Jahn Herrmann plötzlich frei vor dem Strafraum auf, doch er befand sich um Haaresbreite im Abseits. Die Anfangsphase verlief danach zunächst ausgeglichen, bis der Sandhäuser Louis Kolbe nach einem langen Ball von Kwabe Schulz aus dem rechten Halbfeld auf den völlig freistehenden Routinier Pascal Testroet ablegte, der aus etwa sechs Metern keine Probleme hatte, zur 1:0-Führung einzunetzen (8.). Danach kehrte etwas Ruhe in die Begegnung ein, denn durch Fehler auf beiden Seiten wurde der Spielfluss weitgehend unterbrochen, wobei sich Kassel gegen müde scheinende Sandhäuser offensiv präsenter zeigte und dadurch mehrere Ecken herausspielte.
Emre Böyükata fällt bei Hessen Kassel in Partie gegen SV Sandhausen auf
In der 23. Spielminute kam Kassels Emre Böyükata von der Strafraumkante zum Abschluss, doch SVS-Schlussmann Arthur Lyska parierte seinen Flachschuss im Nachfassen. Nur vier Minuten später kombinierte sich der KSV auf der linken Seite durch und Böyükata brachte eine scharfe Hereingabe in den Strafraum, wo Phinees Bonianga den Ball nur knapp verpasste. Kurz darauf tauchte Böyükata in der 29. Minute nach einem Steilpass von Adrian Bravo Sanchez frei vor dem Sandhäuser Kasten auf, doch Schulz blockte seinen Schuss zum Eckball.
Der SV Sandhausen unterbrach die Drangphase Kassels durch einen gefährlichen Konter. Testroet und Denis Pfaffenrot spielten im rechten Halbfeld einen Doppelpass, der die gegnerische Defensive aushebelte, woraufhin der 34-Jährige im Strafraum auf den am langen Pfosten lauernden Herrmann legte, der den Ball zum 2:0 versenkte (35.). Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte blieben ohne nennenswerte Torraumszenen. Keine Mannschaft behielt dabei wirklich die Oberhand.
SV Sandhausen durch Doppelpass zwischen Testroet und Hermann erfolgreich
Kurz nach Wiederanpfiff präsentierte sich Kassel dominant und belohnte sich nach einem Sandhäuser Ballverlust durch ein starkes Dribbling von Lukas Rupp und dem nach der Flanke folgenden Kopfball durch Benjamin Girth aus wenigen Metern mit dem 1:2-Anschlusstreffer.
Fünf Minuten später wurde Kassel auch erstmals nach einem Standard gefährlich: Der Freistoß wurde von Bravo Sanchez hoch auf den am langen Pfosten wartenden Girth getreten, doch dessen Kopfball kam zu zentral auf Lyska, der richtig stand und die Situation entschärfte. In der 58. Minute ging Sandhausen wieder über links: Pascal Testroet spielte auf Herrmann und dessen halbhohe Hereingabe fand den in den Strafraum gesprinteten Testroet, der mit dem Knie zum 3:1 einschob.
SVS-Torhüter Arthur Lyska bugsiert Ball über die Latte
Nachdem die Nordhessen immer mehr auf den erneuten Anschlusstreffer drängten, tat sich für Sandhausen sieben Minuten vor dem Ende eine gute Chance aus einem Entlastungsangriff auf. Nachdem sich Herrmann auf der linken Außenbahn durchgesetzt hatte, brachte er den Ball in die Box, wo Testroet den Ball per Direktabnahme über die Latte schoss. Wenig später wurde Kassel per Freistoß gefährlich, den Bravo Sanchez ins lange Eck schlenzte, doch Lyska war zur Stelle und bugsierte den Ball über die Latte ins Toraus. Bonianga spielte eine Minute später den rechts im Strafraum positionierten Zvonimir Plavcic an und dieser schoss den Ball mit links sehenswert ins lange Eck (89.).
In der fünfminütigen Nachspielzeit schnürte der KSV die Kurpfälzer in deren Hälfte ein, jedoch kamen dabei keine zwingenden Torchancen zustande und der SV Sandhausen durfte sich über seinen ersten Sieg in der Regionalliga und den Sprung auf Platz zwölf freuen.
Stürmer Pascal Testroet sieht essenzielle Wichtigkeit in Abwehr des SV Sandhausen
Doppeltorschütze Testroet, der sich offensiv insbesondere in Kombination mit Herrmann als äußerst wertvoll erwies, erklärte im Interview mit dieser Zeitung, dass die DFB-Pokal-Begegnung mit Leipzig sowohl seine Leistung gepusht als auch Ermüdung mit sich gebracht hatte. „Wir haben gesehen, wie wir gemeinsam verteidigen müssen und, dass das extrem wichtig ist. Aber ich glaube, man hat gemerkt, dass das natürlich ermüdend war. Was wir da an Körnern gelassen haben, war ja unglaublich“, berichtete Testroet.
In den ersten beiden Spielen hätten die Gastgeber gemerkt, dass sie noch zu schlecht verteidigten, erklärte zudem SVS-Cheftrainer Janßen. „Gegen Leipzig haben die Jungs und ich dann gemerkt, dass wir auch verteidigen können. Deshalb bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden“, schloss sich Janßen seinem Spieler an. Außerdem blickt der 58-Jährige mit Vorfreude auf das am Samstag anstehende Lokalduell beim FC-Astoria Walldorf. Der Derbycharakter multipliziere die Wichtigkeit des Spiels.
Tore: 1:0 Testroet (8.), 2:0 Herrmann (35.), 2:1 Girth (48.), 3:1 Testroet (58.), 3:2 Plavcic (89.).
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