3. Fußball-Liga

Christian Neidhart wird neuer Trainer beim SV Waldhof

Von 
Thorsten Hof
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Christian Neidhart (m.r.) ist der neue Trainer des SV Waldhof. © SV Waldhof

Mannheim.. Die Würfel sind gefallen und was diese Redaktion schon am Montag berichtet hatte, bestätigte der SV Waldhof nun am Donnerstagmorgen: Christian Neidhart ist der neue Trainer des Mannheimer Drittligisten und startet mit den Blau-Schwarzen am 15. Juni in die Saisonvorbereitung. Über die Vertragslaufzeit machte der Club keine Angaben, nach Informationen dieser Redaktion soll das Arbeitspapier aber bis 2024 und damit für die nächsten beiden Spielzeiten gelten.

Christian Neidhart trainierte von 2013 bis 2020 den SV Meppen und führte die Emsländer von der Regionalliga in die 3. Liga. Dort schlug er 2017 brisanterweise den SVW in der Relegation. Danach etablierte der gebürtige Braunschweiger den SV Meppen in der 3. Liga und beendete zweimal die Saison auf dem 7. Tabellenplatz. In den vergangenen beiden Jahren leitete Christian Neidhart die Geschicke von RW Essen in der Regionalliga West. Mit einem Punkteschnitt von 2,29 legte Christian Neidhart den Grundstein für den Aufstieg Essens, wurde allerdings zwei Spieltage vor Saisonende freigestellt, da die sportliche Leitung von RWE im Endspurt einen negativen Trend beobachtete. Der Vertrag mit Essen verlängerte sich durch den Aufstieg automatisch und musste nun erst wieder aufgelöst werden - daher gab es zuletzt wohl auch Verzögerungen. Am späten Mittwochabend waren sich beide Seiten dann endgültig einig, nun kann Neidhart nach vorne schauen.

„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe beim SV Waldhof Mannheim. Die Voraussetzungen sind hier gegeben, um die nächsten Schritte mit dem Verein zu gehen. Wir haben ambitionierte Ziele, die wir mit dem Start der Vorbereitung durch Fleiß und harte Arbeit angehen möchten", ließ sich Neidhart in einer Mitteilung des Clubs zitieren. "Besonders freue ich mich, erneut für einen Traditionsverein arbeiten zu können. Die Unterstützung unserer Fans muss die Basis für unseren gemeinsamen Erfolg sein. Auf uns alle warten spannende Wochen und Monate. Ich freue mich nun diese Arbeit mit vollem Elan anzugehen", so Neidhart weiter.

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Alexander Müller
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Sport-Geschäftsführer Tim Schork, der eigentlich schon spätestens zum 21. Mai einen Nachfolger für Patrick Glöckner präsentieren wollte, hat damit die größte Baustelle für die Zukunftsplanung vorerst abgearbeitet. „Nach intensiven Gesprächen mit verschiedenen Kandidaten in den vergangenen Wochen sind wir zum Entschluss gekommen, dass wir mit Christian Neidhart die optimale Lösung für die vakante Trainerposition gefunden haben. Sowohl in Meppen als auch zuletzt in Essen hat Christian nachhaltig erfolgreich gearbeitet. In seiner Trainerkarriere hat er sich alles hart erarbeitet", sagte Schork. "Christian kennt die 3. Liga, ebenso wie die Wucht in einem Traditionsverein und kann eine Mannschaft kontinuierlich weiterentwickeln. Im persönlichen Kontakt konnten wir uns dann davon überzeugen, dass er  für diese Aufgabe brennt und mit uns die nächsten Schritte gehen möchte", führte Schork weiter aus. Aufsichtsratschef Christian Beetz sprach sogar von einem "Wunschkandidaten", allerdings kam die Einigung wohl erst im zweiten Anlauf zustande, da beide Seiten nach einem ersten Kontakt vor längerer Zeit schon einmal Abstand von einander genommen hatten.

Was die Spielidee betrifft, steht Neidhart für einen offensiv ausgerichteten Fußball, der über schlagkräftige Stürmer schnell den Abschluss sucht. In Essen war das mit Blick auf Budget und Konkurrenz deutlicher zu sehen als zu Beginn in Meppen, Beobachter sehen aber vor allem in der kämpferisch-unbequemen Komponente aus Neidharts Emsländer Zeit das entscheidende Element, das dem Mannheimer Spiel zuletzt vielleicht ein bisschen gefehlt hat.
Auch was die taktische Ausrichtung betrifft, gibt es Überschneidungen: Ein 4-2-3-1-System wie der SVW ließ Neidhart gerne auch in Meppen spielen, charakterlich gilt der 53-Jährige als volksnah, offen, aber auch direkt – was in der Kurpfalz kein Nachteil sein muss.

In einem nächsten Schritt wird nun gemeinsam mit dem neuen Trainer die Kader-Planung vorangetrieben. Die Verträge von Leistungsträgern wie Timo Königsmann, Anton Donkor und Joseph Boyamba laufen schließlich aus, zudem müssen die Abgänge von Marcel Costly und Innenverteidiger Jesper Verlaat kompensiert werden. Auf den neuen Coach kommt also gleich viel Arbeit zu.

 

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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