Fußball

SV Waldhof Mannheim-Neuzugang Masca: Die große Lust, sich zu beweisen

Der portugiesische Angreifer kam in der vergangenen Saison immer weniger zum Einsatz, suchte eine neue Herausforderung und fand sie beim SV Waldhof Mannheim.

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Rüdiger Ofenloch
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Masca in Aktion: Der SV Waldhof-Neuzugang erzielt direkt bei seinem ersten Einsatz zwei Tore. © Mannheimer Morgen / SV Waldhof Mannheim

Mannheim. Auf Gastspieler Kerim Calhanoglu angesprochen, wechselt Waldhof-Trainer Luc Holtz das Thema: „Erst einmal zu Masca“, sagt der Luxemburger und ordnet schnell ein, dass der Cousin von Mannheims Fußball-Ikone Hakan Calhanoglu am Ende der Woche eher keinen Vertrag beim SV Waldhof unterschreiben wird. „Wir sind auf seiner Position (linke Abwehr und linkes Mittelfeld, Anmerkung der Redaktion) gut aufgestellt.“ Viel lieber möchte Holtz über seinen jüngsten Neuzugang sprechen.

Am Samstag war Francisco Fumaca de Mascarenhas da Costa Pessoa, wie Masca mit vollem Namen heißt, vereinsseitig vorgestellt worden. Vier Tage später steht er in der Startelf beim „geheimen“ Testspiel gegen den SV Darmstadt, zeigt sich vom Anpfiff weg aktiv und belohnt sich selbst mit zwei blitzsauberen Toren. „Das war sehr, sehr gut“, lobt Coach Holtz den Auftritt des portugiesischen Angreifers, der seine Job-Bezeichnung wörtlich nimmt beim Test am Böllenfalltor.

Bereits in der ersten Hälfte taucht Masca zweimal gefährlich vor dem Darmstädter Tor auf. Nach der Pause verwandelt er einen selbst herausgeholten Elfmeter (46.) und eine hundertprozentige Konterchance (54.), trägt damit zwei Treffer zum spektakulären 5:5 (2:1) seiner Waldhöfer bei. Dem Trainer imponieren dabei Einsatz, Technik und Physis. Die Auswechslung in der 77. Minute sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, so Holtz, habe der Stürmer doch seit April nicht mehr auf dem Platz gestanden.

Saison 2024/25 ist keine gute Spielzeit für Masca

Die Saison 2024/25 war keine leichte gewesen für den in der malerischen Küstenstadt Cascais geborenen Masca. Im Winter wurde er innerhalb der zweiten spanischen Liga von Real Oviedo zu CD Eldense ausgeliehen. Dort startete er als Stammspieler, bekam dann immer weniger Minuten und wurde schließlich nur noch mit Kurzeinsätzen bedacht. Wegen einer Knieverletzung war für ihn die Spielzeit Anfang Mai gelaufen. Die unfreiwillige Auszeit nutzte Masca, um weiter an seiner Physis zu arbeiten – und, um sich nach einer neuen sportlichen Herausforderung umzuschauen.

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Gefunden hat er sie in Deutschland. Beim SV Waldhof will er neu durchstarten, nachdem die Karriere zuletzt erstmals ins Stocken geraten war. Über Estoril, seinen Heimatclub, bei dem er sämtliche Juniorenteams durchlaufen hat, fand Masca 2022 den Weg ins benachbarte Spanien und rutschte über die zweite Mannschaft in den Profikader von Real Oviedo. Am 26. Februar 2023 gab er sein Profi-Debüt. Etwas mehr als zwei Monate später schoss er sein erstes Profi-Tor, den 2:1-Siegtreffer im Traditionsduell mit Real Zaragoza.

In der folgenden Saison 2023/24 erreichte die Masca-Laufbahn ihren vorläufigen Höhepunkt. In 34 von 42 Spielen kam er zum Einsatz, schoss fünf Tore und bereitete einen Treffer vor. Oviedo landete auf Platz vier, schrammte knapp am Aufstieg vorbei, den man, dann ohne Masca, 2024/25 realisierte. Der Portugiese, der auch bei Liga-Konkurrent Eldense nicht glücklich wurde, hat sich wegen dieser Erfahrungen für einen Neuanfang entschieden. In einem gänzlich unbekannten Land, in einem völlig neuen sportlichen Umfeld.

Harte Arbeit am Körper, um sich für die Dritte Liga fit zu machen

Zwar habe er schon die erste und zweite Liga in Deutschland verfolgt. Bis zur dritthöchsten Spielklasse habe sein Fokus nicht gereicht, gesteht er lächelnd nach dem Darmstadt-Spiel. Er habe aber schnell begriffen, dass es im Grunde dieselben Attribute sind, auf die es hierzulande ankommt: „Das Spiel hier ist viel physischer als in Portugal oder Spanien, das ist der wesentlichste Unterschied“, sagt der 25-Jährige und betont, dass er genau darauf große Lust empfinde: „Ich habe sehr viel an meiner Fitness gearbeitet und fühle mich richtig gut.“

Abklatschen mit Terrence Boyd: Masca feiert seinen gelungenen Einstand gebührend. © Mannheimer Morgen / SV Waldhof Mannheim

Zum Fußballspielen kam Masca übrigens nicht ganz planmäßig. Der Vater, ein erfolgreicher Tennistrainer, wollte den kleinen Francisco lieber mit dem Schläger in der Hand als mit dem Ball am Fuß sehen: „Papa ist immer noch ein bisschen traurig, dass es nicht Tennis geworden ist. Aber wenn er sich meine Fußballerkarriere anschaut, wird er damit auch zufrieden sein.“ Sein großes Vorbild war von Anfang an Cristiano Ronaldo – wie es sich für einen portugiesischen Fußballer seiner Altersklasse gehört.

Er habe den mehrfachen Weltfußballer natürlich für dessen Technik, Athletik und Torriecher verehrt, noch mehr aber für sein Arbeitsethos: „Wo ich Cristiano am nächsten bin, ist in Sachen Mentalität“, sagt Masca mit Nachdruck und bestätigt damit den ersten Eindruck auf dem Rasen. Da hat jemand große Lust, sich zu beweisen – und zeigt es bei der ersten Gelegenheit.

Sein Fokus in den ersten Waldhof-Tagen: „Meine Mannschaftskameraden kennenlernen und mit ihnen eine gute Chemie aufbauen. Ich habe das Gefühl, dass das gut klappen wird.“ Mit Terrence Boyd an seiner Seite harmoniert er in der Partie gegen Darmstadt schon einmal ziemlich gut. Der Quirlige und der Bullige: Diese Kombination mutet durchaus vielversprechend an. Was sicherlich auch daran liegt, dass beide Fußballer durch und durch sind, instinktiv wissen, was auf dem Platz in welcher Situation zu tun ist.

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