Mannheim. Der Spielbetrieb in der 3.Fußball-Liga ist und bleibt für den SV Waldhof Mannheim weiter ein Zuschussgeschäft. Das zeigt der inzwischen veröffentlichte Jahresabschluss 2023/24 der Spielbetriebs GmbH, in die der Traditionsclub im Januar 2017 nach einem vorangegangenen Mitgliederentscheid alle Aktivitäten um die Profi-Mannschaft ausgegliedert hatte.
Hoher Zuschuss von Präsident Bernd Beetz
Dementsprechend hat der SVW die Saison 2023/24, die sportlich mit dem erst am vorletzten Spieltag erreichten Klassenerhalt endete, mit einem Jahresfehlbetrag von 574.434,03 Euro abgeschlossen. Diese Entwicklung hatte die ehemalige Geschäftsführerin Jennifer Schäfer bereits bei der Mitgliederversammlung im November 2024 angedeutet. In der Saison 2023/2024 stiegen die Gesamtausgaben von 13,1 auf 14,1 Millionen Euro, die Gesamtkosten für die erste Mannschaft machen davon rund 5,6 Millionen Euro aus, führte Schäfer damals aus. „Wir haben zum Glück die Familie Beetz an unserer Seite, die uns da immer auffängt“, sagte Schäfer bei ihrer letzten Mitgliederversammlung als Geschäftsführerin. So soll der Zuschuss von Präsident Bernd Beetz GmbH-Etat 23/24 von 2,7 auf 4,3 Millionen Euro gestiegen sein.
Schuldenstand des SV Waldhof steuert auf 12 Millionen Euro zu
Auch was die Gesamtverbindlichkeiten der GmbH betrifft, wird ersichtlich, wie sehr die Spielbetriebsgesellschaft am Tropf des Mäzens hängt. So werden die zum 30. Juni 2024 mittlerweile auf 11,7 Mio. Euro gestiegenen Verbindlichkeiten der GmbH vor allem durch eine Patronatserklärung – eine Art Bürgschaft – über drei Millionen Euro und eine Rangrücktrittserklärung in Höhe von 7,6 Mio. Euro abgesichert. Eine Rangrücktrittserklärung läuft auf einen Forderungsverzicht im Fall einer Insolvenz hinaus.
Verluste beim SV Waldhof Mannheim immerhin leicht gesunken
Seit der Ausgliederung des Spielbetriebs schreibt die GmbH rote Zahlen, der Aufstieg in die 3. Liga konnte die Situation nicht verbessern, sondern verschärfte eher die Nöte wie bei vielen anderen Clubs auch. Immerhin gibt es aber einen leichten Silberstreif am Horizont: In den letzten vier Geschäftsjahren gingen die Verluste stets zurück.
Stand am 30. Juni 2021 noch ein Minus von 2,4 Mio. Euro unter dem Strich des Geschäftsjahres, waren es 2022 noch 811.511 Euro und 2023 693.143 Euro. Nun ist der Verlust im Vergleich zum Vorjahr nochmals um rund 120.000 Euro gesunken. Dass die GmbH mittelfristig in den Gewinnbereich kommt, scheint allerdings nicht besonders wahrscheinlich – auch wenn zuletzt die Zuschauerzahlen im Carl-Benz-Stadion gut angezogen haben.
So hatte der SVW in der Saison 2023/24 einen Zuschauerschnitt von 10.388 Fans, die Spielzeit darauf kamen im Schnitt 12.979 Fans zu den Heimspielen – obwohl es erneut gegen den Abstieg ging.
Schmerzen dürfte den SVW wiederum die im Jahresabschluss 23/24 ausgewiesenen Strafen in Höhe von 172.00 Euro, die an den DFB überwiesen werden mussten. Zudem buchte der SVW eine Rückstellung in Höhe von 223.00 Euro wegen eines Auflagenverstoßes gegenüber den DFB-Statuten ein.
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