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Transfertheater: Baxter Bahn wechselt vom SV Waldhof nach Aachen - Köln sauer

Mittelfeldspieler Baxter Bahn bleibt in der 3. Liga. Nach zwei Jahren beim SV Waldhof unterschrieb der 31-Jährige bei Alemannia Aachen. Das sorgt bei Ligarivale Viktoria Köln für mächtigen Unmut

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Alexander Müller
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Nach zwei Jahren beim SV Waldhof heuert Baxter Bahn bei Aufsteiger Alemannia Aachen an. © PIX-Sportfotos

Aachen/Mannheim. Am Ende ging alles ganz schnell. Am Dienstagabend verkündete Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen die Verpflichtung von Bentley Baxter Bahn. Dem Mittelfeldspieler, der zuvor zwei Jahre lang beim SV Waldhof eine Führungsrolle eingenommen hatte. Nach der vergangenen Saison trennten sich die Wege – Bahns Vertrag wurde nicht verlängert. Für den Waldhof hatte er zuvor zwölf Tore in 68 Drittliga-Einsätzen erzielt. 

Der Wechsel des 31-Jährigen an den traditionsreichen Tivoli wurde jedoch von lauten Nebengeräuschen begleitet. Nach Angaben des Portals „Reviersport“ soll sich der gebürtige Hamburger in konkreten Verhandlungen mit Drittligist Viktoria Köln befunden haben, bevor er sich letztlich für das Angebot aus Aachen entschied.

Kölner Sportchef kritisiert Bentley Baxter Bahn öffentlich

Kölns Sportchef Stephan Küsters teilte deshalb öffentlich gegen den ehemaligen Mannheimer aus. „Man kann mit einem Spieler viele Gespräche führen. Am Ende kannst du dem Menschen nur vor den Kopf schauen. Aber hier hat sich letztlich der wahre Charakter des Spielers gezeigt. Auf solche Charaktere können wir bei der Viktoria gerne verzichten. Unabhängig davon, wie gut uns der Spieler sportlich zu Gesicht stünde. Wir wollen lieber saubere Jungs bei uns in der Kabine sitzen haben", sagte Küsters. Harter Tobak, den man in dieser Art und Weise im Profigeschäft selten hört.

Und Aussagen, die ein wenig verwundern. Bahn fiel beim SVW stets als tadelloser Profi und Mannschaftsspieler auf, der sich nichts zuschulden kommen ließ und sich stets für das Team aufopferte. Dass der Kölner Manager jetzt mit einem Frontalangriff den Charakter des Mittelfeldrenners infrage stellt, kann beim SV Waldhof intern niemand nachvollziehen.

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Julia Korb
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Zumal Küsters noch einmal verbal nachlegte. „Ich kann verstehen, dass ein Spieler plötzlich absagt. Alles gut. So läuft das Geschäft. Es kommt aber immer auf das Wie an. Wir haben ihm jeden Wunsch erfüllt und wer die Gespräche zwischen uns, dem Spieler und Trainer verfolgt hat, der wird mir Recht geben, dass diese Absage sehr ungewöhnlich ist. Und: Wenn jemand schon absagt, dann sollte er auch Manns genug sein, die Wahrheit zu sagen und es einem auch persönlich zu erklären. Wir haben über Umwege die Wahrheit erfahren. Das ist sehr schwach für solch einen erfahrenen Spieler wie Bentley Baxter Bahn“, zürnte Küsters.

Bahn selbst wollte sich auf Anfrage dieser Redaktion nicht öffentlich zu den heftigen Vorwürfen äußern. Aus Beraterkreisen ist allerdings zu hören, dass der Profi im Gegensatz zu Küsters Äußerungen alle relevanten Verantwortlichen bei der Viktoria telefonisch über seine Entscheidung für Aachen informiert haben soll.

Das sagt Bentley Baxter Bahn zu seinem Wechsel nach Aachen

Bei der Alemannia freut man sich jedenfalls auf die Fähigkeiten des laufstarken zentralen Mittelfeld-Manns, die er in 268 Drittliga-Spielen für Waldhof, Hansa Rostock, den Halleschen FC und den FSV Zwickau bereits unter Beweis gestellt hat. „Baxter ist ein Vollprofi und genau der Spielertyp, den wir gesucht haben. Er kennt die 3. Liga in- und auswendig und bringt viel Erfahrung mit. Bei Waldhof Mannheim war er in den letzten beiden Spielzeiten eine feste Größe und hat sich als Führungsspieler auf dem Platz bewiesen. Auch menschlich passt er hervorragend in unser Team. Er wird unserer Mannschaft, für die die 3. Liga Neuland ist, viel Sicherheit geben“, sagte Aachens Geschäftsführer Sascha Eller, der aus Worms stammt.

Bahn geht die neue Aufgabe mit voller Motivation an. „Ich kann es kaum erwarten, die Alemannia-Fans kennen zu lernen. Ich bin jemand, der immer 100 Prozent gibt und an seine Grenzen geht. Ich bin voller Tatendrang und das will ich allen Schwarz-Gelben zeigen“, sagte der 31-Jährige in einer Vereinsmitteilung.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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