Fußball

Vor erstem SV-Waldhof-Heimspiel gegen Viktoria Köln herrscht Abwehr-Notstand

Einer gesperrt, der andere verletzt: Im ersten Heimspiel der Saison gegen Viktoria Köln fehlen beim SV Waldhof Mannheim beide Innenverteidiger. Wie Trainer Antwerpen ohne Niklas Hoffmann und Marcel Seegert planen könnte

Von 
Alexander Müller
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Knieprellung: SV-Waldof-Kapitän Marcel Seegert fällt aus. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Wenn es um ein konkretes Saisonziel mit Blick auf eine Platzierung geht, hält sich Waldhof-Trainer Marco Antwerpen bedeckt. Anders sieht das aus, wenn es um die inhaltliche Prioritätenliste geht. Da steht, das hat der SVW-Coach mehrfach betont, die Stabilisierung der Defensive oben auf der Agenda. Satte 60 Gegentore kassierten die Mannheimer in der Vorsaison, ein Grund, warum es fast bis ans Ende gegen den Abstieg ging.

Doch schon im ersten Heimspiel der neuen Spielzeit gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr - alle Entwicklungen dann im Liveblog auf dem Portal des "Mannheimer Morgen") kämpft Antwerpen bereits mit einem kleinen Abwehr-Notstand.

SV-Waldhof-Kapitän fehlt beim ersten Heimspiel

Niklas Hoffmann handelte sich beim Auftakt in Ingolstadt (1:2) eine Gelb-Rote Karte ein, Kapitän Marcel Seegert erlitt beim Landespokal-Spiel gegen Diedesheim (7:1) am Mittwoch eine Knieprellung. Damit fallen beide Innenverteidiger aus. „Das ist sehr unglücklich. Gerade Niklas Hoffmann tut uns mit seiner Kopfballstärke sehr gut, der Kapitän sollte auch beim ersten Heimspiel auf dem Platz sein. Wir müssen Lösungen finden, und das werden wir auch“, sagte Antwerpen auf der Spieltagspressekonferenz am Freitagmorgen.

Wir müssen definitiv weiter an unserer Defensive arbeiten, wir haben in Ingolstadt zu einfache Gegentore bekommen
Marco Antwerpen SV-Waldhof-Trainer

Es sieht so aus, dass die Viererkette von Ingolstadt auf gleich drei Positionen verändert werden muss. Malte Karbstein, im Audi-Sportpark auf der linken Außenbahn eingesetzt, wird wieder in die Innenverteidigung rücken, Neuzugang Sascha Voelcke sehr wahrscheinlich links beginnen.

Für den zweiten Part in der Innenverteidigung blieben Antwerpen dann noch zwei Optionen: Der junge Janne Sietan, der im Landespokal Spielpraxis sammelte, oder Maximilian Thalhammer, eigentlich für das defensive Mittelfeld verpflichtet. Eingespielt wird diese Abwehrformation so oder so nicht sein.

Waldhof-Splitter

  • Torhüter Jan-Christoph Bartels ist wieder vollwertiges Mitglied der Profi-Mannschaft des SV Waldhof. Das deutete Trainer Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr) an. „Er macht einen sehr guten Eindruck im Training. Bartels ist durch den Ausfall von Zok aktuell der zweite Mann“, sagte Antwerpen.
  • Die sportliche Leitung hatte dem 25-jährigen Torhüter vor der Saison einen Wechsel nahegelegt. Aufgrund der Verletzung von Malwin Zok (Knie) ist Bartels aber wieder als Ersatzkeeper hinter Omer Hanin gefragt. Im Landespokal gegen Diedesheim (7:1) spielte der Wiesbadener am Mittwoch sogar 90 Minuten.
  • Voraussichtliche SVW-Aufstellung gegen Köln: Hanin – Klünter, Thalhammer (Sietan), Karbstein, Voelcke – Benatelli (Thalhammer), Fein – Arase, Kobylanski, Lohkemper (Okpala) – Boyd.

Die erschwerten Rahmenbedingungen ändern nichts daran, dass Antwerpen in der Abwehr eine Besserung fordert. „Wir müssen definitiv weiter an unserer Defensive arbeiten, wir haben in Ingolstadt zu einfache Gegentore bekommen“, sagte der 52-Jährige, der sich auch über den Platzverweis von Hoffmann im Auftaktspiel ärgerte.  „Über die Gelb-Rote Karte müssen wir sprechen. Das geht so nicht, da müssen wir cleverer in den Zweikämpfen agieren, damit uns so etwas nicht passiert“, rügte Antwerpen.

SV-Waldhof-Spieler Niklas Hoffmann. © Goldberg/PIX-Sportfotos

Mit Viktoria Köln kommt allerdings ein Gegner ins Carl-Benz-Stadion, den die Mannheimer wohl zu einem guten Zeitpunkt der Saison erwischen. Am Sportpark Höhenberg gab es etliche Abgänge von Leistungsträgern, wie die Ex-Waldhöfer Michael Schultz (RW Essen) und Stefano Russo (Arminia Bielefeld), und einen großen Umbruch im Kader.  „Wir sind am Anfang der Saison und müssen uns alle noch ein bisschen finden. Bei Viktoria Köln ist das genauso. Sie haben auch reichlich neue Spieler dazugeholt, vielleicht sind da die Automatismen noch nicht so drin“, erklärte Antwerpen. Die Vorgabe ist deshalb klar: „Wir wollen das Spiel gewinnen.“

8500 Karten für das erste Waldhof-Heimspiel verkauft

An der Unterstützung von den Rängen dürfte dieses Vorhaben nicht scheitern. 8500 Karten sind bereits verkauft, es läuft eine fünfstellige Zuschauerzahl im ersten Heimspiel hinaus. Das ist ein mehr als beachtlicher Zuspruch, zumal die Viktoria kaum eigene Anhänger mitbringt. Die aktive Fanszene des SVW  ruft indes zu einem Fanmarsch zum Stadion auf. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Wasserturm, alle sollen in Trikots kommen.

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Von
Thorsten Hof
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Nach ihrem Spaziergang zum Stadion wollen die SVW-Anhänger Tore ihres Teams sehen – und in diesem Bereich hat sich in den ersten Wochen der Saison vor allem Neuzugang Felix Lohkemper hervorgetan, der eine Blitz-Integration hingelegt hat, in Ingolstadt einmal und im Landespokal sogar dreifach traf. „Er macht wirklich einen sehr guten Eindruck“, sagte Antwerpen nur. Sollte Lohkemper gegen Köln in die Startelf rücken, würde das auf Kosten von Kennedy Okpala oder Kelvin Arase gehen.

Intern besprochen wurde auch, wie Mittelstürmer Terrence Boyd künftig besser mit Flanken und Hereingaben gefüttert werden kann. „Ja, das war ein Thema bei uns. Lukas Klünter sollte da rechts mehr Dynamik reinbringen. Auch Kelvin Arase muss sich mal zwingen, solche Flanken hereinzubringen“, sagte Antwerpen. Boyd brauche Flanken, „um im Sechzehner gefährlich zu werden“.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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