Fußball

Was beim SV Waldhof in 2025 alles besser werden muss

Bei der Analyse der Hinrunde des SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga stößt man auf fünf zentrale Punkte, die sich im neuen Jahr bessern müssen. Unser Überblick

Von 
Alexander Müller
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Waldhof-Trainer Bernhard Trares muss in der Rückrunde einige Problemzonen im Spiel seiner Mannschaft aufarbeiten. © Michael Ruffler

Mannheim. Wer den SV Waldhof in der Tabelle der 3. Liga auf den üblichen Fußball-Seiten im Netz finden will, muss ziemlich weit nach unten scrollen. Auf Platz 15 beendeten die Mannheimer die Hinrunde, mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Wir haben die fünf zentralen Punkte zusammengefasst, die im Jahr 2025 beim SVW besser laufen müssen.

Für das Projekt Klassenerhalt ist eine bessere Performance gegen die Topteams der Liga notwendig

In den Partien gegen die ersten zehn Clubs der Drittliga-Tabelle hat der SVW nur sechs von 30 möglichen Punkten geholt. Der einzige Sieg gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte gelang gegen Erzgebirge Aue (3:0), hinzu kamen drei Unentschieden gegen Wehen Wiesbaden (2:2), Rostock (1:1) und Bielefeld (1:1) – sowie sechs Niederlagen.

Diese dürftige Ausbeute beweist, dass der SVW fußballerisch und körperlich noch einiges zulegen muss. Wenn in der Rückrunde schnell die Weichen für eine doch noch sorgenlose Saison mit Blick auf die Abstiegsplätze gelegt werden sollen, braucht es dafür ab und an auch einmal einen Dreier, den man im Vorfeld vielleicht nicht eingeplant hat.

Der SV Waldhof braucht mehr Torgefahr von Spielern, die nicht Terrence Boyd heißen

Die Bilanz ist trist bis verheerend: Sieht man von Terrence Boyd (6 Saisontreffer) ab, stellt der SV Waldhof eine der ungefährlichsten Mannschaften der 3. Liga. Nur Alemannia Aachen (18) schoss weniger Hinrundentore als die Mannheimer (20). Das hängt vor allem damit zusammen, dass das offensive Mittelfeld keinerlei Torgefahr ausstrahlt. „Man sieht das ja an der Torverteilung. Da müssen wir schon offen mit umgehen. Wir haben nicht so viele Spieler, die ein einfaches Tor erzielen. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass wir mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld bekommen, wenn Terrence mal keinen guten Tag erwischt“, sagt Trainer Bernhard Trares.

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Kelvin Arase und Nicklas Shipnoski trafen wenigstens noch zweimal im Lauf der Hinrunde, Rico Benatelli und der etatmäßige Stürmer Anthony Okpala steuerten je einen Treffer bei. Bei Samuel Abifade, Martin Kobylanski, Adrian Fein und dem wenig eingesetzten Arlind Rexhepi steht dagegen die Null. Hinter Boyd liegt Felix Lohkemper (3 Tore) im internen Ranking auf Platz zwei – und der fehlt seit Ende September verletzt. Da auch Boyd mit einem Mittelfußbruch womöglich bis ins Frühjahr ausfällt, stehen Shipnoski & Co. beim Toreschießen zwangsläufig noch mehr in der Pflicht.

Die katastrophale Chancenverwertung muss sich dringend verbessern

Direkt mit der mangelnden Torgefahr aus dem Mannheimer Mittelfeld zusammen hängt das Thema Chancenverwertung. Der SVW steht bei der Effektivität im Nutzen eigener Tormöglichkeiten in der 3. Liga laut einer Erhebung des Portals „transfermarkt.de“ auf dem letzten Platz.

294 Torschüsse gaben die Kurpfälzer ab und trafen 20 Mal. Das ergibt eine Quote von 6,8 Prozent. Zum Vergleich: Der FC Ingolstadt, in dem Ranking auf dem Spitzenplatz, machte aus 306 Torschüssen 43 Tore (Quote 14,1 Prozent).

Es ist höchste Zeit, dass der SV Waldhof seine chronische Auswärtsschwäche ablegt

In seiner ersten Amtszeit beim SVW schaffte Coach Trares eine historische Serie: Beim Übergang von der Regionalliga zur 3. Liga blieben die Mannheimer zwischen Mai 2018 und Juni 2020 auswärts ungeschlagen. Seit seinem Comeback im September passt sich Trares allerdings dem negativen Trend der vergangenen Jahre an, wenn es auf des Gegners Platz geht. Nur fünf der 18 Punkte unter dem Trainer-Rückkehrer wurden in der Fremde erspielt – das 1:0 bei Borussia Dortmund II ist der bis dato einzige Auswärtssieg. In der Auswärtstabelle der Hinrunde steht der Waldhof mit nur sieben Punkten und sieben Toren in zehn Partien auf dem 15. Platz – zuletzt setzte es gar drei Niederlagen in Folge. Auch wenn die Basis für den Klassenerhalt daheim im Carl-Benz-Stadion gelegt werden muss: Als klassischer Punktelieferant wie bisher darf man in der Fremde im neuen Jahr sicher nicht mehr auftreten.

Die seltsame Serie der Benachteiligungen durch Fehlentscheidungen der Schiedsrichter sollte enden

Auch wenn man keinen Verschwörungstheorien anhängt: Wie oft der SVW bei Schiedsrichterentscheidungen in der Hinrunde krass benachteiligt wurde, ist auf Strecke schon sehr ungewöhnlich. Nach dem 1:1 gegen Bielefeld brach Coach Trares ein Fernsehinterview bei „MagentaSport“ ab („Ich muss hier weggehen“), weil den Mannheimern bei einem Foul an Samuel Abifade schon wieder ein klarer Foulelfmeter verwehrt worden war.

Laut einer Auswertung des früheren Bundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati für „liga3-online.de“, war der SVW bisher schon von neun klaren Fehlentscheidungen betroffen. Dreimal wurden reguläre eigene Treffer aberkannt oder irreguläre Tore des Gegners gegeben, viermal gab es Fehler bei Elfmeterpfiffen, zweimal lag der Unparteiische bei Platzverweisen falsch. Wie viele Punkte das gekostet haben dürfte, kann sich jeder ausrechnen. „Wir werden jedes Wochenende beschissen“, brach es nach dem 0:1 gegen Cottbus aus Sportchef Anthony Loviso heraus. Die Hoffnung ist, dass diese seltsame Serie der Benachteiligungen in der Rückrunde endet.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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