Eishockey

Adler Mannheim: Ein Wochenende der Special Teams

Die Adler Mannheim erleben in Straubing und Wolfsburg ein Wochenende, bei dem die Special Teams entscheidend sind. Aus den Fehlern - vor allem in Wolfsburg - wollen sie ihre Schlüsse ziehen

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Philipp Koehl
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Eng am Gegenspieler: Mannheims Verteidiger Lukas Kälble ist hier Wolfsburgs Andy Miele (vorne) auf den Fersen. © Michael Ruffler

Mannheim. Diese Weisheit ist so alt wie der Sport selbst. Im Grunde geht es immer um Aktion und Reaktion. Soll heißen: Wie reagiere ich auf die Umstände, die durch eine vorangegangene Aktion entstanden sind. Die Adler Mannheim erlebten das in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am vergangene Wochenende in Form der sogenannten Special Teams.

Denn sowohl beim 6:2-Erfolg am Freitagabend in Straubing wie auch bei der 1:3-Niederlage am Sonntag in Wolfsburg waren die Über- und Unterzahlformationen das berühmte Zünglein an der Waage, das zwischen Sieg und Niederlage entschied. „Wir haben keinen Weg gefunden, mit den Umständen klarzukommen“, sagte Adler-Cheftrainer Dallas Eakins nach der Niederlage in Wolfsburg mit Blick auf die Spieldauerdisziplinarstrafe für Mannheims Verteidiger Tobias Fohrler.

Mannheimer Adler üben Selbstkritik: "Haben es Wolfsburg im zweiten Drittel zu einfach gemacht"

Der physisch starke Defensivspezialist kassierte diese in der 19. Minute nach einem Check gegen den Wolfsburger Nicholas Caamano. Das Schiedsrichtergespann Sirko Hunnius und Christopher Schadewaldt ahndete das Vergehen Fohrlers nach Videostudium als Check gegen den Kopf - und schickte ihn entsprechend zum Duschen.

In der folgenden fünfminütigen Unterzahl fielen letztlich zwei der drei Gegentore. Der 0:2-Rückstand innerhalb von 63 Sekunden tat den Mannheimern, die so dominant in die Partie gestartet waren, sichtlich weh. Auch der dritte Gegentreffer durch Spencer Machacek (30.) fiel mit einem Mann weniger auf dem Eis. Man habe verpasst, im ersten Drittel ein oder mehrere Treffer zu erzielen, hieß es nach der Partie von Seiten der Adler-Spieler unisono. „Wir haben es Wolfsburg im zweiten Drittel letztlich aber auch zu einfach gemacht“, betonte Adler-Kapitän Marc Michaelis.

Lukas Kälble: Müssen unseren Plan konsequent durchziehen

Verteidiger Lukas Kälble sagte mit Blick auf das letztlich katastrophale zweite Drittel: „Mit den vielen Strafen haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht und sind danach von unserem eigenen Spiel weggekommen. Wir müssen lernen, dass wir unseren Plan konsequent durchziehen - egal, was passiert.“ Erst im dritten Drittel fanden die Adler wieder allmählich zu ihrem Spiel und setzten Wolfsburg phasenweise unter Druck. Zu mehr als dem Powerplaytreffer von Matthias Plachta (55.) reichte es letztlich aber nicht.

Dass die Mannheimer durchaus erfolgreicher auf Rückschläge reagieren können, zeigten sie indes am Freitagabend in Straubing. Auch hier fand die Schlüsselszene im zweiten Drittel statt. In diesem kassierten die Mannheimer früh den 2:2-Ausgleich und mussten sich in der Folge zahlreichen Angriffen der Niederbayern erwehren, ehe sie dann in Überzahl das Spiel auf ihre Seite zurückholten.

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In zwei kurz aufeinanderfolgenden Powerplays zogen die Blau-Weiß-Roten durch die Treffer von Jyrki Jokipakka (36.) und Kris Bennett (38.) auf 4:2 davon. „Jyrki hat zwei super Schüsse abgegeben. Den zweiten konnte ich dann gut abfälschen“, beschrieb Bennett, der mit seinem Viererpack einen „unglaublichen Abend“ in Straubing erlebte, seinen Treffer.

Freud und Leid liegen im Sport stets nah beieinander. Am vergangenen Wochenende entschieden im Falle der Adler die Specials Teams darüber. Nach der langen Busfahrt aus Wolfsburg zurück haben die Blau-Weiß-Roten am Montag frei, ehe sie am Dienstag laut Kälble dann „eine Bilanz ziehen“ werden. „Wir müssen noch an ein paar Sachen arbeiten“, betonte der Verteidiger, ergänzte aber: „Es geht aber auch schnell weiter, da müssen wir den Blick nach vorn richten.“ Denn das Grundprinzip ist ohnehin klar: Es geht um Aktion und Reaktion.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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