Eishockey

Adler Mannheim wollen sich auf der Torhüterposition absichern

Die Adler Mannheim wollen ihre letzte Spielerlizenz an einen Torhüter vergeben. Der neue Mann soll dabei keinen Druck auf Felix Brückmann und Arno Tiefensee ausüben, sondern seine Rolle als Nummer drei akzeptieren

Von 
Christian Rotter
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Matt Donovan zog sich am Sonntag in Bietigheim eine Blessur zu und wird in Ingolstadt ausfallen. © Kurz/Pix

Mannheim. Die Zeit für Experimente ist längst vorbei. Da die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga gut einen Monat vor Beginn der Play-offs auf die Zielgerade einbiegt, geht es für die meisten Clubs darum, sich in eine gute Ausgangsposition und Form zu bringen. „Es kommt auf die richtige Intensität an“, sagt Bill Stewart.

In diesem Bereich sah der Trainer der Adler Mannheim vor allem beim jüngsten 5:4-Sieg nach Penaltyschießen in Bietigheim noch Luft nach oben: „Man muss sich nur einmal anschauen, wie die Steelers die Tore erzielt haben. Da haben wir beim Verteidigen die nötige Konsequenz vermissen lassen.“

Ohne Wolf und Donovan

Denis Reul wurmte die Leistung am Sonntag maßlos. Der Kapitän redete anschließend nicht lange um den heißen Brei herum. „Das war so in Ordnung“, betonte Stewart. „,Robo’ hat einen gewissen Anspruch an sich und die Mannschaft - und seine Teamkollegen haben da bestimmt ganz genau hingehört.“ Alle im Adler-Lager wissen: Soll der zweite Platz verteidigt werden, mit dem die Adler bis mindestens zur Halbfinalserie Heimrecht genießen würden, dürfen sie sich keine Nachlässigkeiten erlauben.

Wir sind superzufrieden mit unseren Torhütern Felix Brückmann und Arno Tiefensee. Wenn wir noch jemanden holen, geht es einzig und allein darum, dass wir uns auf dieser Position für den Verletzungsfall absichern wollen.
Jan-Axel Alavaara Sport-Manager Adler Mannheim

Erst recht nicht im Duell am Sonntag (15.15 Uhr/live bei Servus TV) beim ERC Ingolstadt, der mit den Mannheimern um den Rang hinter dem Spitzenreiter aus München kämpft.

Personell gibt es allerdings keine Entwarnung. Simon Thiel und Lean Bergmann stehen zwar wieder auf dem Eis, für beide kommt aber möglicherweise selbst die übernächste Partie am 12. Februar in Straubing noch zu früh. In Ingolstadt müssen die Adler zudem auf David Wolf und Matt Donovan verzichten. Stürmer Wolf hat seine Erkrankung noch nicht auskuriert, Verteidiger Donovan ist angeschlagen aus dem Spiel in Bietigheim gegangen. So sieht alles danach aus, als müsste am Sonntag einmal mehr Mark Katic im Angriff aushelfen.

Aushelfen ist ein gutes Stichwort. Die Adler planen, ihre letzte Lizenz für diese Saison an einen Torhüter zu vergeben. Bis zum Transferschluss am 15. Februar muss der Wechsel über die Bühne gehen.„Es muss jemand sein, der zufrieden ist mit seiner Rolle als dritter Torhüter, der im Training alles gibt und die zwei Jungs vor ihm antreibt“, erklärt Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara.

Im Kopf hat der Schwede einen Mann wie Andreas Bernard. In der Meistersaison 2018/19 kam der Italiener kurz vor Transferschluss aus der finnischen Liga, wurde in Mannheim jedoch kein einziges Mal eingesetzt. „Wir sind superzufrieden mit unseren Torhütern Felix Brückmann und Arno Tiefensee. Wenn wir noch jemanden holen, geht es einzig und allein darum, dass wir uns auf dieser Position für den Verletzungsfall absichern wollen“, betont Alavaara.

Einen ähnlichen Schritt gingen in dieser Woche die Löwen Frankfurt, die Callum Booth verpflichteten. Bei den Adlern liegen laut Alavaara einige Namen auf dem Tisch, noch wolle sich der Club aber Zeit lassen.

Bewegung bei U-23-Stellen

Der Sportmanager versichert zwar, dass der volle Fokus auf die laufende Saison gerichtet ist, es gehört aber zu seinen Aufgaben, dass er die nächste Spielzeit längst im Blick hat. Dass immer noch unklar ist, wer in der nächsten Saison als Trainer hinter der Bande steht, macht seinen Job allerdings nicht einfacher.

Nicht nur bei der Besetzung der U-23-Stellen gibt es Anpassungsbedarf. Da Taro Jentzsch und Luca Tosto nächste Saison nicht mehr dafür infrage kommen, bleiben nur noch Arkadiusz Dziambor und Fabrizio Pilu in der Verteidigung sowie Simon Thiel im Sturm. Klar ist, dass Paul Mayer (Jahrgang 2005) von den Jungadlern in den Planungen eine Rolle spielt.

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Da Jentzsch nach seinem Wechsel aus Iserlohn in seinem ersten Jahr im Schnitt nur zwölf Minuten auf dem Eis stand, überrascht es nicht, dass beide Seiten darüber nachdenken, wie es weitergeht. Zwar hatte der 22-Jährige einen Dreijahresvertrag unterschrieben, eine Ausleihe des Stürmers - wie in diesem Jahr mit Florian Elias an Schwenningen - ist aber nicht ausgeschlossen.

Bewegung kommt in die Wechselbörse auch deshalb, weil die russisch geprägte KHL in der kommenden Saison ihre Ausländerlizenzen auf drei reduzieren wird. „Noch ist aber kein Name von dort auf den Markt gekommen“, so Alavaara.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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