Eishockey

Adler Mark Katic findet Gefallen am ständigen Stresstest

Mark Katic von den Adlern Mannheim fühlt sich hinten wohler als vorne und war beim Sieg gegen Nürnberg endlich zurück in seinem Metier. Simon Thiel dagegen wird die nächsten Wochen nicht auf dem Eis stehen

Von 
Christian Rotter
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Mark Katic (r.) ist ein flinker Verteidiger. Hier läuft er dem Ingolstädter Stürmer Louis Brune davon. © Sörli Binder

Öfter mal eine ruhige Kugel schieben und andere die Hauptlast übernehmen lassen - das ist so gar nicht das Ding von Mark Katic. Der Kanadier mit kroatischen Wurzeln ist lieber da, wo es brennt. Er bevorzugt es, bei Eishockey-Spielen eine entscheidende Rolle zu übernehmen. Und das im Wissen, dass das manchmal schiefgehen kann.

Am Mittwoch ging nichts schief, aus seiner Sicht lief alles nahezu perfekt. Mit dem 4:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers kehrten seine Adler Mannheim nach zwei Niederlagen in Folge in die Erfolgsspur zurück. Und der 33-Jährige freute sich darüber, dass er seit dem München-Spiel (2:6) wieder das machen darf, was er am liebsten tut: verteidigen. „Es fühlt sich gut an, zurück in der Defensive zu sein“, sagte Katic nach dem ungefährdeten Erfolg gegen die Franken, mit dem sein Team den dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga verteidigte.

Zuletzt hatte Katic häufig im Angriff aushelfen müssen, weil dort Not am Mann herrschte. Auf ungewohnter Position machte er seine Sache gut, beim 5:2 Mitte November unmittelbar nach der Deutschland-Cup-Pause schoss er die Adler sogar mit einem Doppelpack zum Sieg in Ingolstadt. Und doch: In der Abwehr geht er mehr auf, obwohl er seinen Offensivdrang nicht leugnen kann. „Der größte Unterschied zwischen Stürmer und Verteidiger ist, dass man als Angreifer nicht ganz so viel Stress hat“, betonte Katic. Will heißen: Wenn vorn eine Chance versiebt wird, bietet sich möglicherweise schnell wieder eine neue Gelegenheit. Ein Fehler vor dem eigenen Kasten kann aber teuer zu stehen kommen - und genau diesen Kitzel hatte der Routinier zuletzt vermisst.

Zwei Vorlagen gegen Nürnberg

Gegen Nürnberg, das nach der fünften Schlappe in Serie auf dem zwölften Tabellenplatz stehend aufpassen muss, nicht ganz in den Keller durchgereicht zu werden, überzeugte Katic auf beiden Seiten des Eises: Er leitete die Tore von Ryan MacInnis (2.) sowie Nico Krämmer (17.) ein und stand bei keinem Gegentor auf dem Eis. „Ich habe versucht, die kleinen Dinge richtig zu machen“, erklärte der 1,78 Meter große Wirbelwind, bei dem sich die Geister scheiden: Er wird bestaunt und gefeiert, wenn er sich um seine eigene Achse dreht und den Gegenspieler dumm aus der Wäsche schauen lässt - und sorgt das eine oder andere Mal für eine nervliche Belastungsprobe bei den Fans, weil er vor dem eigenen Kasten nicht so beherzt zupackt, wie sich das manche wünschen.

Im Heimspiel gegen die Augsburger Panther wollen die Mannheimer am Freitag (19.30 Uhr/SAP Arena) auf der soliden Leistung vom Mittwoch aufbauen. Da es so aussieht, als würde der gegen Nürnberg geschonte Nigel Dawes wieder mitmischen können, wird Katic wohl wieder als Verteidiger auflaufen. Auf das Duell mit dem Tabellen-13. freut er sich besonders, weil bei den Panthern jemand im Kasten steht, mit dem Katic 2019 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat: Dennis Endras. „Für ihn wird das sicherlich eine emotionale Rückkehr, bei uns in der Kabine hat er viele Freunde“, betonte Katic. Zwar gastierten die Panther in dieser Saison schon in der SAP Arena. Beim 1:0 nach Verlängerung der Adler hütete am 6. November allerdings Markus Keller das Tor, weil Endras verletzt ausfiel.

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Auch den Mannheimern bleibt das Verletzungspech treu - obwohl es positive Signale bei Dawes gibt. Vor einer Woche hatte sich Simon Thiel im Training eine Beinverletzung zugezogen. Der junge Stürmer humpelte vom Eis, seit Donnerstag steht fest, wie lange er ausfallen wird: acht Wochen - und das bei optimalem Heilungsverlauf. „Es tut uns extrem leid. Simon ist natürlich sehr enttäuscht, er will sich in jedem Training verbessern und weiterentwickeln, sich in den Spielen zeigen und beweisen. Er wird von uns die nötige Zeit und jegliche Form der Unterstützung bekommen, um seine Verletzung in aller Ruhe auskurieren zu können“, wird Sportmanager Jan-Axel Alavaara in einer Mitteilung des Clubs zitiert.

Und auch die erhoffte Verstärkung zwischen den Jahren lässt wohl auf sich warten. Zwar verständigten sich die Adler und die Iserlohn Roosters darauf, dass die Leihe von Lean Bergmann wie vereinbart am 27. Dezember endet. Beim 3:2-Erfolg nach Verlängerung der Sauerländer gegen die Eisbären Berlin am Mittwoch wirkte Bergmann allerdings nicht mit. Die Roosters sprechen von einer Unterkörperverletzung. Eventuell kann der 24-Jährige erst Mitte Januar wieder spielen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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