Mannheim. Der Auftakt des 60. Maimarkt-Reitturniers kann wohl als rundum gelungen angesehen werden. Den Dressur-Grand-Prix gewann die weltweit erfolgreiche Isabell Werth aus Rheinberg, die in Mannheim Dauergast ist. Auf „Wendy de Fontaine“ stellte sie mit 77,00 Prozent die Konkurrenz in den Schatten - auch Dorothee Schneider aus Framersheim, die auf „Dayman“ Zweite wurde (73,913). Auf Platz drei unter 23 Reiterinnen und Reitern aus zehn Nationen folgten die Norwegerin Isabel Freese und „Total Hope Old“ (72,891).
Mit Spannung waren die Auftritte von Werth und Schneider erwartet worden, schließlich präsentierten beide im MVV-Stadion zwei neue und für die Dressur auch junge Pferde. Werth hat erst seit Januar die zehnjährige „Wendy de Fontaine“ unter ihren Fittichen. Sie hatte sie von dem Dänen Andreas Helgstrand übernommen, der wegen des Vorwurfs von Tierquälerei in seinem Stall gesperrt worden war.
Auch Dorothee Schneider zeigt sich mit ihrem Pferd zufrieden
Bei Werths und „Wendys“ erstem Grand Prix im französischen Le Mans im vergangenen Februar holten sie gleich den ersten Sieg. In Mannheim freute sich die siebenfache Olympiasiegerin, neunfache Welt- und 21-fache Europameisterin über eine neue Bestleistung und ließ ihrer Begeisterung freien Lauf. „Das war eine Megarunde. Ich bin super happy. Wir wachsen immer mehr zusammen. Wendy hat alles, was man braucht und sich wünscht. Sie ist ohne Schwäche“, sagte Werth, die ihrem Pferd kleinere Fehler verzieh. „Wenn wir uns alle vier Wochen so weiterentwickeln, dann klappt es mit Paris“, ergänzte sie mit Blick auf ihre dann achten Olympischen Spiele.
Dorthin will auch Schneider, die zusammen mit Werth bereits olympisches Silber sowie zweimal Teamgold gewann und mit „Dayman“ ihre vierten Spiele anpeilt. Der zwölfjährige Wallach ist seit einem Jahr bei ihr. Auf der Erfolgsliste stehen fünf Grand-Prix-Siege. Nun in Mannheim wurde Schneider also Zweite. Auch sie war aber glücklich mit dem Auftritt ihres Pferdes. „Eine sehr schöne Prüfung. Ich bin happy, denn er hat seine Stärken zeigen können. Der Fehler bei der Zickzack-Traversade geht auf mein Konto. Ich war zu früh dran“, gab Schneider zu. „Ansonsten war er sehr gelassen.“ Während sie mit „Dayman“ am Samstag (12.30 Uhr) ihre Kür-Premiere feiert, macht Werth mit „Wendy“ an diesem Freitag (13.30 Uhr) im Grand Prix Special weiter.
Treffinger dominiert mit zwei Pferden den Piaff-Förderpreis
In seine nunmehr 24. Saison geht der Piaff-Förderpreis - eine Dressurserie für die Besten der Altersklasse U 25. Seit 2019 ist Mannheim eine feste Station, in diesem Jahr die erste von vieren auf dem Weg zum Finale in Donaueschingen. Nach einer Sichtung im März in Warendorf durften zwei Reiter und elf Reiterinnen ins Viereck im MVV-Stadion.
Schon in der Vorqualifikation hatte Moritz Treffinger mit zwei Pferden dominiert und auch in Mannheim setzte sich der 20-Jährige aus Obererdingen, der inzwischen für Berlin-Brandenburg startet, doppelt an die Spitze. Der dreifache Pony-Europameister gewann auf dem 15-jährigen Hengst „Fiderdance“ mit 71,294 Prozent, auf dem ein Jahr jüngeren „Cadeau Noir“ wurde er Zweiter (70,529 Prozent). Dritte wurde die als Kaderangehörige startberechtigte Anna Schölermann aus Lichtenau auf „Bon Scolari“.
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