Heidelberg. Es geht um viel – im Ringviereck, aber auch drumherum. Florian Winter, der Geschäftsführer der vor einem halben Jahr gegründeten Ringside Zone GmbH aus Schwetzingen, ist sich der Bedeutung des nach seinen Worten „größten Boxevents Deutschlands“ am Samstag (19 Uhr) im Heidelberger SNP Dome bewusst. Denn Winter will nicht nur seinem Boxkompagnon Emanuel Odiase zu einer Weltkarriere verhelfen, sondern er möchte beweisen, dass dieser Sport öffentliche Aufmerksamkeit, ein besseres Image und ein erfolgreiches Comeback verdient.
Das ist in der Ära nach René Weller, Graciano Rocchigiani, Henry Maske oder Vitali und Wladimir Klitschko ein ambitioniertes Ziel. Aber dafür ist der 37-jährige Geschäftsmann gemeinsam mit seinen Mitstreitern angetreten: Boxen soll wieder öffentlichkeitswirksam sein und salonfähig werden.
Odiases Gegner gefährlich und mit beeindruckender Bilanz
Winter und Emanuel Odiases Bruder Dominique Odiase managen den 2,02 Meter großen Boxer, der am Samstagabend im Hauptkampf gegen den Bosnier Srdan Govedarica um die internationale deutsche Meisterschaft im Schwergewicht kämpft. Die Veranstalter mussten unlängst eine Schocknachricht verdauen, denn die Europäische Boxunion (EBU) hatte alle tschechischen Profiboxer suspendiert – darunter Odiases eigentlichen Kontrahenten Tomas Salek.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Hauptkampf alles halten wird, was er verspricht.
Winter und Co. fanden aber flott Ersatz – ohne Qualitätsverlust. „Srdan Govedarica ist ein sehr starker Gegner mit einer hohen Knockout-Quote“, sagt Winter: „Mit einer Körpergröße von 2,02 Metern ist er genauso groß wie Emanuel. Tomas Salek wäre mit 1,92 Metern zehn Zentimeter kleiner gewesen. Zusätzlich kämpft er unorthodox, was es unangenehm macht, gegen ihn zu boxen. Letztes Jahr hat Srdan eindrucksvoll gezeigt, wie gefährlich er ist, indem er den ungeschlagenen Alexander Müller vom Berge besiegt hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Hauptkampf alles halten wird, was er verspricht.“
Wird der SNP Dome in Heidelberg für Odiase zum Ausgangspunkt für seine Karriere?
Für den 26-jährigen Lokalmatador Odiase – in Heidelberg geboren und aufgewachsen – soll der zehn Jahre ältere Govedarica, der über eine Kampfbilanz von 13 Siegen, davon elf durch K.o., verfügt, nicht zum Stolperstein werden. Vielmehr sehen Odiase und sein Umfeld den SNP Dome mit seinen 5.000 Fans als Ausgangspunkt für eine außergewöhnliche Karriere. In zwei Jahren soll Odiase in der Mannheimer SAP Arena um den Weltmeistertitel im Schwergewicht kämpfen, was deutsche Boxexperten durchaus als Szenario erwarten.
Boxevent in Heidelberg
Um 19 Uhr beginnt der Boxabend am Samstag im Heidelberger SNP Dome. Einlass ist ab 17.30 Uhr. Die Kämpfe werden auch live bei DAZN und auf „Bild“ gezeigt.
Die Fightcard des Abends: Devrim Gökduman – James Chereji (10 Runden), Omarah Taylor – Erica Alvarez (6 Runden), Alex Okafor – Uesame Bozkurt (6 Runden), Nelvie Tiafack – Jakub Sosinski (6 Runden), Simon Zachhuber – Paulinus Ndjolonimu (10 Runden), Emanuel Odiase – Srdan Govedarica (10 Runden).
Moderiert wird der Abend von Kai Ebel. Zudem gibt es Showacts durch die Musiker Shindy, Ardian Bujupi und NoMBe.
Als Charity-Partner sind die Klitschko Foundation und „Anpfiff ins Leben“ Teil des Events.
Tickets gibt es ab 67,50 Euro bei eventim.de und ringside-zone.com jog
In der Tat haben Winter, Dominique Odiase und Co. akribisch daran gearbeitet, ein besonderes Event auf die Beine zu stellen. „Um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden, setzen wir auf eine aufregende Fightcard mit starken Kämpfern, erstklassiger Organisation und einem unvergesslichen Erlebnis“, so Winter: „Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, die sowohl Boxfans als auch neue Zuschauer begeistert.“ Insgesamt sechs Kämpfe mit 24 Fäusten bietet der Boxabend im SNP Dome.
Auch rund um den Boxring wird für Unterhaltung gesorgt. Nach US-amerikanischem Vorbild war Ringside Zone die Integration von Showacts und die Verpflichtung von Ex-RTL-Moderator Kai Ebel wichtig. Winter sagt über den Programmleiter des Abends: „Kai Ebel ist eine ikonische Figur im Boxsport. Viele verbinden ihn automatisch mit dieser Welt.“
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