Eishockey

Geduld von Adler-Zugang Zac Leslie zahlt sich aus

Zac Leslie hatte sich Anfang November für einen Wechsel zu den Adlern Mannheim entschieden. Sein Debüt feierte er aber erst jetzt in der Partie gegen München. Leslie brauchte Geduld. Doch diese hat sich gelohnt, wie er betonte

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Christian Rotter
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Zac Leslie trug beim verdienten Heimsieg gegen München zum ersten Mal das Adler-Trikot. © Daniel Bamberger

Mannheim. Zac Leslie hatte viel Zeit, um sich auf diesen Moment, auf dieses Spiel vorzubereiten. Zu viel Zeit, wie der Verteidiger der Adler Mannheim gesteht. Der 30-Jährige hatte sich Anfang November dazu entschlossen, seine Karriere in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fortzusetzen. Erst nach gut drei Wochen Vorbereitungszeit trug Leslie am Sonntag beim 4:1-Sieg gegen den EHC München zum ersten Mal das blau-weiß-rote Trikot.

„Ich habe mich sehr gut vorbereitet gefühlt“, sagte der Kanadier, der beim verdienten Erfolg im Verfolgerduell mit Jyrki Jokipakka ein Verteidigungspärchen bildete und von der Routine des Finnen profitierte: „Jyrki hat mir mein Debüt leicht gemacht. Er strahlt auf dem Eis eine große Ruhe aus und trifft immer die richtige Entscheidung.“

Harte Arbeit im Training zahlt sich für Leslie aus

Leslie hofft, dass er das nach der Saison auch über sich selbst sagen kann. Nachdem er die vergangene Spielzeit beim SC Rapperswil-Jona Lakers in der Schweiz beendet hatte, prüfte er seine Optionen. In der Heimat hielt er sich fit, zunächst waren aber keine passenden Angebote dabei. Leslie ließ sich auch nicht unter Zugzwang bringen, als der Spielbetrieb in den Ligen begann. Als die Adler einen Mann suchten, um die Verteidigung breiter aufzustellen, wurden sich beide Seiten einig.

Doch erneut musste sich Leslie in Geduld üben. Er wusste das und hatte nach eigener Aussage Verständnis dafür, dass er auf seinen ersten Einsatz im Adler-Dress warten musste. Schließlich galt es, ihn für das Spiel auf dem Eis bereit zu machen. „Mental war das keine große Sache. Es ist aber etwas anderes, fit fürs Training oder fit für ein Spiel zu sein“, betonte Leslie. Trainer Dallas Eakins lobte die Einstellung des 30-Jährigen, der den Platz des angeschlagenen Tobias Fohrler übernahm: „Zac kam zu uns, ohne ein Vorbereitungscamp absolviert zu haben. Er hat in den vergangenen Wochen hart an sich gearbeitet. Es macht keinen Spaß, Kondition zu bolzen, aber er hat sich dieser Herausforderung gestellt.“

Die Adler demonstrierten gegen München ebenfalls, dass sie gut auf Rückschläge reagieren können. Bei der 2:6-Schlappe am Freitag bei den Schwenninger Wild Wings hatten sie neben Fohrler auch die beiden Stürmer Ryan MacInnis und Tom Kühnhackl verloren. Dass der neunte Sieg im elften Heimspiel glückte, lag aber weniger an der Aufstellung, sondern eher an der Einstellung. „Heute hat jeder seinen Job gemacht. So einfach ist das“, sagte Eakins. Heißt wohl im Umkehrschluss: In Schwenningen haben nicht alle ihren Job erledigt.

Die Mannheimer waren gegen München jedenfalls von Anfang an voll da. Sie mussten sich nach einem starken ersten Drittel nur den Vorwurf gefallen lassen, dass sie nicht höher als „nur“ mit 2:1 vorn lagen. Daniel Fischbuch hatte im Powerplay das 1:0 erzielt (5.). Nach dem Ausgleich durch Adam Brooks (15.) holte Kristian Reichel (20.) die Führung für die Adler zurück. Der Tscheche mit deutschem Pass war es auch, der das 3:1 nachlegte (26.), ehe Markus Hännikäinen (60.) die letzten Zweifel beseitigte.

„In den letzten zwei Wochen haben wir in den für unsere Fans so wichtigen Spielen gegen Frankfurt und Schwenningen nicht geliefert. Insofern bin ich glücklich, dass wir nach dem 2:6 am Freitag so gut zurückgekommen sind“, sagte Reichel, der nicht nur mit der starken Anfangsphase, sondern mit den ganzen 60 Minuten zufrieden war: „Wir haben München nicht viel gegeben.“

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Das lag auch an Torhüter Arno Tiefensee, der nach einigen Partien Pause für Felix Brückmann zwischen die Pfosten gerückt war. „Für mich war es gar nicht so schwer, mit der Situation richtig umzugehen. Als Torhüter musst du immer darauf vorbereitet sein, mal einige Zeit nicht zu spielen“, sagte der 22-Jährige, der 25 Paraden zum Erfolg beitrug. Dass er auch einige Hochkaräter entschärfte, kommentierte Tiefensee gewohnt locker mit einem Spruch seines Vaters: „Da war ich wohl zu langsam, um wegzulaufen.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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