Abschiedsspiel

Jubel, Tränen und Emotionen beim Abschiedsspiel von Marcus Kink und Christoph Ullmann

Die Trikots der beiden Ex-Spieler der Adler Mannheim Marcus Kink und Christoph Ullmann werden unter das Hallendach der SAP Arena gehängt. Ein Abend voller Jubel, Freude und Emotionen

Von 
Christian Rotter
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Langjährige Weggefährten und gute Freunde: Christoph Ullmann (l.) und Marcus Kink veranstalteten gemeinsam ihr Abschiedsspiel. © Daniel Bamberger/Pix

Mannheim. Die Augen sind feucht. Schon weit vor der großen Zeremonie. Immer wieder blicken Marcus Kink und Christoph Ullmann auf die Ränge in der SAP Arena. Sie wollen alles aufsaugen, wie ein Schwamm. Bereits vor dem gemeinsamen Abschiedsspiel am Freitag haben die beiden Größen in der Geschichte der Adler Mannheim gewusst, dass sie an ihrem Abend ihre Tränen nicht würden zurückhalten können – und sie sollen sich nicht täuschen.

Die größte Ehre für einen Eishockey-Spieler: Die Trikots von Marcus Kink (17) und Christoph Ullmann hängen unter dem Dach der SAP Arena. © Daniel Bamberger

8199 Gäste sind in die SAP Arena gekommen, um bei der emotionalen Feier dabei zu sein und um „Kinki“ und „Ulle“ noch einmal für das Geleistete zu danken. Um kurz vor 23 Uhr ist es so weit: Die Trikots von Kink und Ullmann werden unter das Hallendach gezogen, die Nummern 17 und die 47 werden künftig bei den Adlern nicht mehr vergeben. „Mannheimer Jungs, Mannheimer Jungs, wir sind alles Mannheimer Jungs“, singen die Fans in der Nordwestkurve immer wieder, um ihre Eishockey-Idole zu ehren.

„Habt euch das mehr als verdient“

In emotionalen Worten erinnert Matthias Binder an die Verdienste des Duos. „Ulle und Kinki waren Aushängeschilder unseres Clubs – ohne Wenn und Aber. Sie waren Vollprofis und haben das Herz am rechten Fleck“, betont der Adler-Geschäftsführer. „Gesten zeichnen große Sportler aus. Und für euch gibt es nun nichts Größeres, als eure Trikots künftig unter dem Hallendach zu sehen. Ihr beide habt euch das mehr als verdient.“

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„17 Kink 2004 – 2019“ und „47 Ullmann 2003 – 2008; 2011 – 2018“ steht auf den zwei Bannern, die zu „Meine Stadt“ ganz langsam unter das Dach der SAP Arena gezogen wird. Längst kann Christoph Ullmann seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Erfolglos versucht er, sie sich aus den Augen zu wischen, doch gegen den Sturzbach kommt er nicht an. Marcus Kink sieht das, geht zwei Schritte auf seinen Freund zu und nimmt ihn in den Arm.

Bei der Bannerzeremonie schießen Christoph Ullmann (l.) die Tränen in die Augen. Sein Kumpel Marcus Kink nimmt ihn in den Arm. © Daniel Bamberger

Dann machen sie sich auf zur Ehrenrunde. Sie verbeugen sich vor den Fans, die mit ihnen in so vielen Jahren durch dick und dünn gegangen sind. Als Erstes greift Ullmann zum Mikrofon. „Mir fehlen die Worte – und das passiert nicht oft“, sagt der 40-Jährige. „Das war eines der emotionalsten Spiele, die ich je gespielt habe“, sagt „Ulle“, ehe seine Stimme stockt. „So viele Freunde – dann auch noch mit Marcus. Wir haben so viel zusammen erlebt. Und dieses Adler-Trikot, das ist mittlerweile ein Teil von mir.“ Die Fans sollen noch mal so laut jubeln, wie sie können, fordert Ullmann. Aber nicht für sich, sondern für einen, „der von da oben zuschaut“. An „seinem“ Abend denkt er an den langjährigen Stadionsprecher Udo Scholz.

Marcus Kink: „Ich bin sprachlos“

Marcus Kink fehlen ebenfalls fast die Worte. „Es ist nicht einfach, nach ,Ulle’ zu sprechen“, sagt der 38-Jährige, der die Adler als Kapitän zu den Meisterschaften 2015 und 2019 geführt hat. „Das ist ein Erlebnis, das alle, die dabei waren, für ewig miteinander verbinden wird. Ich bin froh, dass ich diesen Abend mit Christoph, meinen Freunden und meiner Familie erleben durfte.“

Das Ergebnis des Abschiedsspiels spielt nur eine untergeordnete Rolle, es endet 6:6. Die Tore für das Team „Ulle“ erzielen Lennox Ullmann (2), Andrew Joudrey, John Tripp, Sven Felski und Kevin Maginot. Für das Team „Kinki“ treffen Michael Bresagk, Manuel Pfenning, Ulrich Maurer, Marcus Kink, Jochen Hecht und Christian Ehrhoff. Viel wichtiger als die nackten Zahlen ist aber das gemeinsame Erlebnis auf dem Eis. Es wird gezockt und gelacht. Alle Spieler tragen am Ärmel die Nummern 17 und 47, die künftig in Mannheim nicht mehr vergeben werden.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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