Brühl. Während der Sommer weiterhin Hochtemperaturen liefert, wächst bei vielen Haus- und Wohnungseigentümern sowie Mietern das Bedürfnis, den eigenen Wohnraum effektiv vor Überhitzung zu schützen. Doch der Anstieg der Innentemperatur muss nicht unvermeidlich sein, denn durch eine gut durchdachte Bausubstanz und einfache Maßnahmen lässt sich die Überhitzung verhindern, so die Klimaschutz- und Energieberatungsagentur des Landkreises (Kliba) in einer Pressemitteilung.
Ausschlaggebend seien hierbei Wärmedämmungen an Fassade und Dach sowie Speichermassen im Inneren des Hauses wie massive Decken und Innenwände, die die Innentemperatur um mehrere Grad senken können. Ergänzend dazu tragen richtiges Lüften, gut isolierte Fenster und Sonnenschutzmaßnahmen dazu bei, dass Wohnräume trotz Hitze angenehm kühl bleiben.
„Mit den steigenden Außentemperaturen ist die Gebäudehülle einem erhöhten Aufheizungsgrad ausgesetzt, wodurch ein Teil dieser Wärme in die Innenräume transferiert wird. Vor allem die oberen Geschosse sind davon betroffen, da Dächer besonders stark der Sonne ausgesetzt sind und die Dachoberfläche Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius erreichen kann. Fehlt es hier an Dämmung, dringt diese Hitze rasch ins Innere vor“, warnen die Experten der Kliba.
Doppelter Effekt: Dämmmaterial hilft gegen Kälte und Hitze
Der Einsatz von Dämmmaterialien an Außenwänden und Dächern könne die Raumtemperatur signifikant, nämlich um bis zu zehn Grad Celsius, vermindern. „Dämmstoffe verlangsamen den Wärmetransport nach außen und innen, was nicht nur im Winter gegen Kälte schützt, sondern auch im Sommer eine angenehme Raumtemperatur sicherstellt“, so die Kliba dazu.
Hinzu komme die Bedeutung von Speichermassen innerhalb des Gebäudes. „Solche Massen tragen entscheidend dazu bei, Hitzewellen zu überstehen, indem sie tagsüber Wärme aufnehmen und nachts abkühlen“, empfehlen die Experten. Massive Innenwände im Dachgeschoss, Lehmplatten anstelle von Gipskarton im Dachstuhl und massive Außenwände bieten hierfür eine wesentliche Pufferfunktion.
Ein essenzieller Teil der Hitzebekämpfung erfolge zudem über die Fenster. Offene Fenster lassen viel Wärme ins Innere strömen, weshalb das Lüften auf die kühleren Nachtstunden beschränkt werden sollte. Intakte Fensterdichtungen verhindern zudem das Eindringen von warmer Luft bei geschlossenen Fenstern. Bei direkter Sonneneinstrahlung empfiehlt sich außerdem die Nutzung von Rollläden, um die Räume vor intensiver Wärme zu schützen.
Für weiterführende Informationen zu Energienutzung, Wärmeschutz oder Fördermöglichkeiten steht das Kliba-Energieberatungsteam zur Verfügung. Diese kostenlose und unverbindliche Beratungsleistung bietet Gelegenheit, gezielte Maßnahmen für den individuellen Bedarf zu planen. In der Gemeinde Brühl findet die Beratung im Rathaus im Rhythmus von zwei Wochen donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr statt. Für Termine muss nur die Nummer 06221/99 87 50 kontaktiert werden.
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