Interview

Mörderisch gut schreiben – Tipps von einem Reilinger Experten

In seinem neuen Buch „Krimis und Thriller schreiben für dummies“ erklärt Schriftsteller Klaus Maria Dechant aus Reilingen, worauf es beim Verfassen spannender Geschichten zu achten gilt.

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Autor Klaus Maria Dechant aus Reilingen liefert in seinem neuen Buch nützliche Tipps, wie ein guter Krimi zustandekommt. © Klaus Maria Dechant

Reilingen. Viele Menschen träumen davon, irgendwann einmal einen Krimi oder Thriller zu schreiben. Dass es oft ein Traum bleibt, liegt nicht selten am fehlenden Startimpuls. Schon Stephen King schrieb: „Der furchteinflößendste Moment ist immer der, bevor du anfängst. Danach kann es nur besser werden.“ Die meisten angehenden Kollegen wüssten jedoch nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen, sagt Klaus Marias Dechant. Oder welche Strukturen nötig seien, um einen spannenden Krimi oder Thriller zu schreiben. Genau da setze sein neuestes Werk an. Es zeige, wie man Ideen findet und entwickelt, liefere Informationen für einen gelungenen Spannungsbogen, kläre auf, warum jede Story neben den Pro- auch Antagonisten braucht und tauche tief in das Thema Recherche ein.

Wie kam der Wiley gerade auf Sie als Autor für „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“?

Klaus Maria Dechant: Zunächst einmal bin ich immer noch voller Demut, dass der Verlag mir die Chance gegeben hat, Teil der geradezu legendären „… für dummies“-Reihe zu sein. Und Sie werden lachen, die gleiche Frage habe ich auch gestellt: warum gerade ich? Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die erfolgreicher sind und schon mehr veröffentlicht haben. Viele davon zitiere ich im Buch. Klaus-Peter Wolf beispielsweise, Nina George oder Mathias Aicher. Großartige Kollegen, die uns viel zu erzählen haben. Warum trotzdem ich dieses Buch schreiben durfte, liegt in dem Umstand begraben, dass man mich seitens des Verlags nicht ganz zu Unrecht als Multitool in der Branche betrachtet. Ich bin Krimiautor, aber auch Verleger und habe jahrelang junge Menschen in der PR-Ausbildung unterrichtet. Als Vorstandsmitglied im Syndikat bin ich außerdem Verbandsvertreter. In dieser Mehrfachfunktion schaut man aus verschiedenen Perspektiven auf die Dinge. Das ist sehr hilfreich für ein solches Sachbuch.

Jetzt mitmachen

Unsere Zeitung verlost gemeinsam mit Klaus Maria Dechant und Wiley VCH drei Exemplare von „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“. Das Onlineformular zum Mitmachen und die Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.schwetzinger-zeitung.de/gewinnspiel. Als Stichwort „Dummies“ eingeben. Einsendeschluss ist Montag, 22. September, 12 Uhr. mars

Was unterscheidet „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“ von anderen Schreibratgebern?

Dechant: Selbstredend gelten sehr viele Aspekte des Romaneschreibens für alle Genres gleichermaßen. Aufbau eines Plots, die Heldenreise, die Drei-Akt-Struktur und so weiter. Diese Aspekte würdige ich natürlich angemessen. Aber dann fängt der Spaß erst an. Jedes Buchgenre hat nämlich neben allgemein gültigen, nennen wir es Regeln, sehr spezifische Anforderungen. Ein konkretes Beispiel: In einem Fantasyroman kannst du als Autor – nomen est omen – die fantastischsten Dinge erfinden. Im Kriminalroman dagegen legen die Leser enormen Wert auf die Glaubwürdigkeit des Erzählten. Eine breit angelegte Umfrage des Syndikats, dem Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, auf der Buchmesse in Leipzig hat das im März 2025 noch mal deutlich gezeigt. Daher gibt es in „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“ ein sehr großes Kapitel zum Thema Recherche mit einem Anhang beliebter Fehler.

Geben Sie uns ein Beispiel.

Dechant: Ich weise beispielsweise nachdrücklich darauf hin, dass man nur Räume oder Plätze evakuieren kann, aber keine Menschen. Also, man kann das schon, ist aber sehr schmerzhaft und macht eine Mordssauerei. Evakuieren bedeutet nämlich ausräumen oder leeren.

Ein spezieller Ratgeber

  • Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, jemanden zu töten? Natürlich nicht real. Aber auf dem Papier? Einen Versuch könnte es wert sein. Alles, was es braucht, ist ein bisschen Mut, um der Mordlust literarisch freien Lauf zu lassen. Dabei helfen soll eine ganz spezielle Neuerscheinung aus der „… für dummies-Reihe“: „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“. Verfasser des knapp 340-seitigen Ratgebers ist Krimiautor Klaus Maria Dechant, bekannt durch seine Schwetzingen-Krimis und – unter dem Pseudonym Til Petersen – der erfolgreichen Krimisatire „Fahr nicht fort, stirb am Ort!“.
  • Auch einen Gastbeitrag beinhaltet „Krimis und Thriller schreiben für Dummies. Dechants Autorenkollege Mathias Aicher („Die Offenbarung der Johanna“, „Love Like Blood“) gibt in seinem Kapitel praktische Tipps zur Figurenaufstellung im Roman.
  • „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“ , Klaus Maria Dechant, Wiley VCH, ISBN: 978-3527722389, Gebundene Ausgabe: 19,99 Euro.

Was ist das Besondere des Buchs?

Dechant: Neben tiefen Einblicken in die praktische Arbeit eines Krimiautors und sehr detaillierten Anleitungen für das eigene Buch ist sicherlich das große Kapitel, das sich damit beschäftigt, wie man auch sein eigenes Hörbuch an den Start bringt, eine herausragende Besonderheit.

Was nehmen die Leser mit?

Dechant: Natürlich ganz viele praktische Tipps und Anleitungen. Vor allem zeige ich anhand meiner eigenen ersten Gehversuche als Krimiautor, wie sich klassische Anfängerfehler vermeiden lassen. Das ist zum einen sehr hilfreich, zum anderen bisweilen äußerst amüsant. Daneben beschäftigt sich „Krimis und Thriller schreiben für Dummies“ bei allen Gemeinsamkeiten vor allem ausführlich mit den Unterschieden zwischen Krimi und Thriller. Und zu guter Letzt biete ich einen kleinen Einblick in die Entstehung der Spannungsliteratur, deren erste Wurzeln schon in der Antike zu finden sind.

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