Amokfahrt

Hunderte beten um 12.14 Uhr in Mannheim für Opfer der Amokfahrt

Nach der Amokfahrt vom 3. März trauert Mannheim. Genau eine Woche nach der Tat nahmen rund 1500 Menschen an einem interreligiösem Gebet in der Innenstadt teil.

Von 
Marco Pecht
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Gebete nach Amokfahrt und Gedenkminute am Paradeplatz in Mannheim. © Michael Ruffler

Hunderte Menschen haben am Montag - genau eine Woche nach der Tat - an die Opfer und Hinterbliebenen der Mannheimer Amokfahrt gedacht. Genau um 12.14 Uhr, zur Uhrzeit des ersten Notrufs läuteten in der Innenstadt Kirchenglocken.

Eingeladen zu dem interreligiösen Gebet hatten Oberbürgermeister Christian Specht und das Forum der Religionen. Auf dem Paradeplatz wurden von Specht, den Religionsvertretern und der baden-württembergischen Justizministerin Marion Gentges weiße Rosen niedergelegt.

Rettungskräfte beim interreligiösen Geben nach der Amokfahrt in Mannheim. © Michael Ruffler

Viele der von der Polizei geschätzten 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fassten sich beim Gebet an die Hände. Menschen aller Glaubensrichtungen und Herkunft waren eingeladen, der Toten zu gedenken, für die Verletzten zu beten und Trost zu spenden.

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Interreligiöses Gebet nach Todesfahrt auf Mannheimer Paradeplatz

Veröffentlicht
Von
Lara Sauer
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Ein 40-jähriger Deutscher aus Ludwigshafen war nach Überzeugung der Ermittler am Montag mit seinem Auto mit hoher Geschwindigkeit Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fußgängerzone gerast und absichtlich auf Menschen zugefahren. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben.

Knapp eine Woche nach der Fahrt sind noch viele Hintergründe unklar. Hinweise verdichten sich aber, wonach der festgenommene Alexander S. psychisch labil war. Die Vermutung einer Amokfahrt drängt sich auf. Vielleicht sogar ein versuchter erweiterter Suizid?

Nach der Amokfahrt mit zwei Toten am 3. März in Mannheim bietet die Notfallseelsorge in der Innenstadt einen Anlaufpunkt für Gespräche an. © epd

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstagabend dieser Redaktion, dass der 40-Jährige bei seiner Festnahme Polizistinnen und Polizisten aufgefordert haben soll, ihn zu erschießen. Schließlich habe er sich mit seiner mitgeführten Schreckschusswaffe selbst in den Mund geschossen. Er überlebt. Die für das Führen einer Schreckschusswaffe nötige Erlaubnis besaß er nicht, erklärte die Sprecherin weiter.

Angebot der Notfallseelsorge in der Mannheimer Innenstadt verlängert

Unterdessen ist die Notfallseelsorge in Mannheim nach der Todesfahrt in der Fußgängerzone auch in dieser Woche weiter verlängert worden. Der rote Container der Feuerwehr, der als Anlaufstelle dient, wurde am Montag an den Paradeplatz verlegt, wie die Stadt mitteilte.

Die Notfallseelsorge ist bis Samstag, 15. März, täglich von 11 bis 17 Uhr vor Ort. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in lila Warnwesten stehen ohne Terminvereinbarung für Gespräche bereit

Redaktion Nachrichtenchef

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