Heidelberg. Sieben junge Moorenten aus dem Zoo Heidelberg sollen nun den Bestand der stark bedrohten Art in Europa stärken. Wie der Zoo mitteilt, wurden sie zusammen mit elf weiteren Jungvögeln aus dem Zoo Ostrava als Teil einer gemeinsamen Auswilderungsaktion der Zoos Pilsen, Hluboka und Ostrava in einem Schutzgebiet in Tschechien ausgewildert. Die Aktion sei Teil eines international koordinierten Artenschutzprogramms und zeige, wie moderne Zoos gemeinsam bedrohte Arten nicht nur im Zoo-Bestand, sondern auch in der Natur sichern.
Die Moorente zählt demnach zu den am stärksten gefährdeten Enten Europas und ist in Deutschland fast verschwunden. „Auswilderungen sind immer ein besonderer Moment – für uns als Zoo und für den Artenschutz“, wird Joshua Förg, Kurator im Zoo Heidelberg, zitiert. „Aber sie sind nur das i-Tüpfelchen in einem viel größeren Puzzle. Ohne stabile Bestände in den Zoos, ohne international abgestimmte Zuchtprogramme und ohne geeignete Lebensräume vor Ort könnten solche Aktionen gar nicht stattfinden. Erst wenn all diese Faktoren zusammenkommen, können wir Tiere erfolgreich zurück in die Natur bringen.“
Damit eine Auswilderung gelinge, brauche es den passenden Lebensraum. Joshua Förg konnte sich vor Ort davon überzeugen, dass im Schutzgebiet in Südböhmen alles passt: „Hier wurden Feuchtgebiete gezielt renaturiert. Breite Schilfgürtel, nährstoffarme Gewässer und sichere Brutplätze schaffen ideale Bedingungen für die Moorenten. Zahlreiche andere Vogelarten haben hier bereits wieder einen Lebensraum gefunden.“
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