Bei Toyota tanzt ein Modell vom Design her etwas aus der Reihe: der C-HR. Doch wie die Verkaufszahlen belegen – rund eine Million Einheiten -, haben die Japaner damit einen Nerv bei den Kunden getroffen. Nach der Premiere der Baureihe vor acht Jahren ist der extrovertierte Wagen auf deutschen Straßen sehr präsent. Bei der zweiten Generation des in Europa entwickelten Crossover-Coupés haben die Designer nochmals nachgeschärft. So ist etwa das Heck noch stämmiger, die Front präsentiert sich muskulös. Die Türgriffe sind nun versenkt.
Auf bewährte Technik setzt der Hersteller bei den Antrieben. Und da denkt man bei Toyota in erster Linie natürlich an Hybridmotoren. Gleich drei Varianten zwischen 140 und 198 PS stehen zur Wahl, erstmals gesellt sich nun ein Plug-in Hybrid dazu - der sich gleich mal für einen Test vorgestellt hat.
Mit 223 PS Systemleistung geht es zügig und spritzig voran. Der Modus - Hybrid oder vollelektrisch - kann selbst bestimmt werden. Im Hybridbetrieb hat das Aggregat das anfangs laute Brummen, wenn ihm viel Leistung abverlangt wird, noch nicht ganz abgelegt. Doch es ist jetzt weniger aufdringlich als bei älteren Generationen, dank besserer Geräuschabschirmung.
Die Lenkung gefällt mit einer guten Abstimmung, und trotz seines Hangs zur Sportlichkeit vernachlässigt das Fahrwerk nicht den Komfort. Hier zeigt sich der Nutzen einer erstmals bei Toyota verbauten Dämpfsteuerung von ZF. Die Batterie im Fahrzeugboden senkt den Schwerpunkt und ermöglicht dynamisches Fahren, ohne, dass es die Insassen hin und her schüttelt.
Dass Toyota effiziente Motoren bauen kann, beweisen sie auch mit diesem Antrieb. Selbst bei kalten Außentemperaturen benötigt das Aggregat nicht mehr als 15 Kilowattstunden in der Stadt und 17,5 bei Überlandfahrten. Ist die Batterie leergefahren, begnügt sich der Wagen mit etwas mehr als fünf Litern Benzin.
Rein elektrisch sind 67 Kilometer möglich
Mit der 13,6 kWh großen Batterie versprechen die Japaner 67 elektrische Kilometer. Die sind ohne größere Anstrengung zu schaffen. Schade nur, dass der Wagen nicht schnellladefähig ist, was etwa VW bei seiner neuesten Hybrid-Generation anbietet. Selbst normales Laden gelingt nur mit 7 kW.
Wo wir bei den Nachteilen sind: Die ergeben sich durch das Design. Eine breite C-Säule und kleine Heck- sowie Seitenscheiben schränken die Sicht nach hinten (rechts) ein. Das verlangt höchste Aufmerksamkeit beim Abbiegen. Und Mitreisende im Fond beklagen sich über wenig Übersicht. Hinzu kommen, wenn sie größer gewachsen sind, Einschränkungen bei der Kopffreiheit nach oben und zur Seite.
Dabei sitzen sie aber, in einem gut verarbeiteten Innenraum, bequem, was umso mehr in der ersten Reihe gilt. Für Gepäck oder Einkäufe bietet der Kofferraum 350 Liter. Bei den anderen Motorisierungen sind es bis zu 100 Liter mehr.
Toyota C-HR GR Sport Premiere Plug-in Hybrid
Verbrennungsmotor: Vierzylinder-Benziner; Hubraum: 1.987 ccm; Leistung: 111 kW / 151 PS; Max. Drehmoment: 190 Nm
E-Motor: 120 kW / 163 PS; 208 Nm; Batteriegröße: 13,6 kWh
Max. Systemleistung: 164 kW / 223 PS;
Antrieb: Frontantrieb, stufenloses Automatikgetriebe
Höchstgeschw.: 180 km/h
Beschleunigung: 7,4 Sekunden von 0-100 km/h
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 0,9 l Benzin; 15,0 kWh; bei entladener Batterie 4,8 l; Testverbrauch: 5,3 l
CO2-Emissionen: 18 g/km
Länge: 4.362 mm, Breite: 1.832 mm, Höhe: 1.564 mm
Kofferraum: 350 – 1.076 l
Leergewicht: 1.770 kg
Preis: 50.490 Euro
Serienausstattung: 20 Zoll LM-Felgen, Klimaautomatik, Head-up Display, Sitzheizung vorn, beheizb. Lenkrad, Digitales Cockpit, Multimedia-System m. Navigation, 360 Grad Kamerasystem, JBL Premium Sound System, el. öffnende Heckklappe, digit. Innenspiegel, Assistenzsysteme. cs
In der Bedienung des Cockpits hat Toyota es zum Glück unterlassen, sich dem Trend zur Display-Wischerei anderer Hersteller anzuschließen. So finden sich Nutzer rasch und gut zurecht, wenn sie die Tasten am Lenkrad, in der Mittelkonsole oder der eigenen Klima-Einheit drücken und eine Rückmeldung bekommen.
In der Preisliste des C-HR steht der Plug-in Hybrid ganz oben - mit 39.990 Euro in der Basisausstattung. Den Preiseinstieg bildet der 1,8-Liter-Hybrid „Flow“ mit 33.990 Euro.
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