Verkehr

Das erneuert die Bahn zwischen Mannheim und Frankfurt

Nach der Generalsanierung der Riedbahn werden die Fahrgäste zwischen Mannheim und Frankfurt auch modernisierte Bahnhöfe vorfinden. 130 Millionen Euro investiert die Bahn. Das sind die Pläne für die 20 Stationen

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Christian Schall
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Eine der größeren Baustellen an der Riedbahn: In Bobstadt wird eine neue Unterführung gebaut. © Andreas Varnhorn/DB AG

Mannheim. Wenn alles nach Plan läuft und in gut einem Jahr die Generalsanierung der Riedbahn abgeschlossen ist, werden die Fahrgäste zwischen Mannheim und Frankfurt auch modernisierte Bahnhöfe vorfinden. Denn im Zuge der Streckensanierung will die Deutsche Bahn (DB) zeitgleich „attraktivere und zukunftsfähigere“ Bahnhöfe schaffen. „Wir sind überzeugt, dass die Reisenden schon von Beginn ein gutes Gefühl haben müssen, bevor sie den Zug betreten“, sagt Benjamin Schmidt, Bahnhofsmanager in Darmstadt, bei der Vorstellung der detaillierten Pläne.

In Darmstadt weisen schon Hinweistafeln auf den Ersatzverkehr hin. © Chr. Schall

Für 130 Millionen Euro werden 20 Stationen - davon 15 in Hessen - auf Vordermann gebracht. An allen Haltepunkten werden neue Anzeiger für die Reisendeninformation installiert. In drei Gemeinden, darunter in Lampertheim, erneuert die Bahn drei Bahnsteige und erhöht sie auf 76 Zentimeter, so dass ein barrierefreies Ein- und Aussteigen in die Züge möglich sein wird.

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Bei der Gestaltung der Bahnhöfe arbeitet die DB mit wiederkehrenden Farben und Motiven, die eine Verbindung zwischen den Stationen schaffen sollen. „Wir haben ein spezielles Riedbahndesign entwickelt mit Fauna- und Flussmotiven, das zur Landschaft im Ried passt“, erklärt Stefan Schwinn, Leiter des Regionalbereichs Mitte bei der für die Bahnhöfe zuständigen DB Station&Service. Das Design an den fünf Mannheimer Riedbahn-Stationen werde etwas abweichen und „urban weiterentwickelt“, sagt Andreas Linde, Projektleiter beim Bahnhofsmanagement Mannheim. Hier werde sich mehr am Motiv der Quadrate orientiert. Er kündigt eine „komplett neue Bahnsteigausstattung“ an.

Das ist an den Bahnhöfen in Mannheim geplant

Handelshafen: Bahnsteigbeläge erneuern, taktiles Leitsystem, Erneuerung der Beleuchtung und der Ausstattung, Modernisierung der Treppen durch Gestalten der Wandflächen, Bike+Ride-Anlagen.

Neckarstadt: Modernisierung der Treppen durch Gestalten der Wandflächen, Erneuerung der Bahnsteigbeläge und der Dachhaut, Umrüstung der Beleuchtung auf LED, Modernisierung des Wegeleitsystems.

Luzenberg: Erneuerung der Dachhaut und des Bodenbelags am Bahnsteig und Ergänzung eines taktilen Leitsystems, P+R-Parkplatz umgestalten, Bike+Ride-Anlagen.

Waldhof: Personentunnel durch Fliesengestaltung im Riedbahndesign verschönern, Erneuerung des Daches an Bahnsteig 2 und der Treppen am Bahnsteig 1, Vorplatzgestaltung mit Begrünung, Bike+Ride.

Käfertal: Erneuerung des Daches am Bahnsteig 1, Sanierung der Treppen, Sitzmöbel auf dem Vorplatz sowie Bike+Ride-Anlagen und neue Uhren.

An allen Mannheimer Riedbahn-Stationen will die Bahn gemeinsam mit der Stadt die Vorplätze verschönern und die Anbindung des Individualverkehrs an die Bahn vereinfachen, etwa durch neue Fahrradparkplätze und Mobility Hubs, an denen Sharing-Parkplätze entstehen.

Das ist an den Bahnhöfen im Kreis Bergstraße geplant

Groß-Rohrheim: neue ansprechende Sitzgelegenheiten, Neugestaltung des Personentunnels.

Biblis: Sanierung der Eisenbahnbrücken der Unterführung, Fliesengestaltung im Riedbahndesign, attraktives Grün.

Bobstadt: neue Unterführung für mehr Barrierefreiheit, neue Zugangswege, Verschönerung des Umfeldes wie Bike&Ride-Anlagen und Begrünen.

Bürstadt: Modernisierung der Klinkerwand, attraktives Grün.

Lampertheim: Neubau Bahnsteig 1, neue Zugangsrampen, Fliesengestaltung im Riedbahndesign, Verschönerung des Umfeldes durch Begrünen und Bike&Ride-Anlagen.

"Fliesen bespuckt, beschmiert und besprüht"

Die neuen Fliesen seien sehr robust gegen Vandalismus, berichtet Schmidt aus mehreren Tests: „Wir haben sie bespuckt, beschmiert und besprüht.“ Damit das neue Design lange erhalten bleibt, werden zwei Inspektoren an den Stationen unterwegs sein und Verschmutzungen möglichst direkt entfernen. „Wir versuchen, alles in sehr gutem Zustand zu halten.“ Nach den Umbauten werde mehr in die Unterhaltung der Bahnhöfe investiert.

„Im hessischen Teil werden wir komplett barrierefrei sein“, kündigt Stefan Schwinn an. Die explizite Betonung auf Hessen legt nahe, dass es in Baden-Württemberg damit noch länger dauert. Das bestätigt Michael Groh, in gleicher Funktion für den Bereich Südwest zuständig. „Für die Hochbahnsteige in Mannheim-Handelshafen und -Neckarstadt haben wir mit der Stadt eine Machbarkeitsstudie in die Wege geleitet, ob ein barrierefreier Zugang mit Aufzug überhaupt möglich ist.“ Wenn ja, könne ein Umbau aber nicht im Zuge der Generalsanierung erledigt werden, sondern zu einem späteren Zeitpunkt.

Barrierefreiheit in Mannheim erst später

„Der Bahnhof Waldhof wird erst Anfang der 2030er Jahre barrierefrei, wenn die Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim fertig ist“, kündigt Groh an. Um die neue Strecke ans Bestandsnetz anzuschließen, müssen die Bahnsteige an den Gleisen 1 bis 3 komplett neu gebaut werden. Der Bahnsteig an den Gleisen 4 und 5 sei bereits modernisiert, ein Aufzug werde aber erst eingebaut, wenn auch die anderen Bahnsteige barrierefrei gebaut seien. Der Bahnhof Käfertal sei schon barrierefrei, ebenso der Bahnhof Luzenberg. Hier solle noch ein stufenfreier Zugang zur Straßenbahn ermöglicht werden.

Mehr Infos unter www.riedbahn.de

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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