Viernheim. Ein „komplett vermietetes Einkaufszentrum“ hat sich Dani Marquardt für 2025 gewünscht. Die Aussage des Centermanagers des Rhein-Neckar-Zentrums stammt aus der Zeit um den Jahreswechsel. Flaniert man in diesen Tagen durch die Mall, bekommt man den Eindruck, dass es damit etwas werden könnte. „Ich bin guten Mutes“, sagt Marquardt etwa vier Monate später. „Wir freuen uns riesig über die Nachvermietungen.“
Einer der neuen Mieter kündigt sich vom Stadtplatz kommend auf der linken Seite des Eingangs an: Hier wird Wilma Wunder auf den Hähnchenbrater KFC folgen. „Ein neues Gastrokonzept“, verspricht Marquardt und ist stolz darauf, dass es sich um den ersten Wilma-Wunder-Standort in einem von ECE gemanagten Center handelt. In der Region hat die Gastrokette kürzlich in der Speyerer Postgalerie ein Lokal eröffnet. „Dort kann man sich einige Inspirationen holen, wie es bei uns noch schöner wird“, so der Center-Manager, der „eine andere Belebung des Stadtplatzes“ verspricht. Im Sommer solll die Umgestaltung beginnen, einen Termin für die Eröffnung gibt es noch nicht - „wenn es gut läuft, im Frühherbst“.
Auf der gegenüberliegenden Seite plant das Management ebenfalls ein neues Gastronomiekonzept. Für die ehemalige Fläche des Einrichters Micasa sei die Planung schon recht weit. Einen Namen des möglichen Betreibers nennt Marquardt aber noch nicht.
Viele neue Namen und einige Umzüge innerhalb des Rhein-Neckar-Zentrums
In der Mall hat ein Optiker Platz für ein anderes Brillengeschäft gemacht: Optik Binder hat Anfang vergangener Woche eröffnet und die bisher von Augenmass genutzte Ladeneinheit übernommen. Seit einigen Wochen bietet der Friseursalon Aura Haarschnitte und Barber-Dienstleistungen in einem außergewöhnlichen Ambiente an: Der Salon strahlt grell, glitzernd und bunt.
Wer sich schön machen möchte, hat seit Kurzem mit der Parfümerie Schuback eine neue Anlaufstelle. Das Lübecker Familienunternehmen bietet auf 200 Quadratmetern Düfte, Pflegeprodukte oder Kosmetikbehandlungen im eigenen Studio.
Mit der Eröffnung der dänischen Kette Søstrene Grene hat sich im RNZ das Angebot an Wohnaccessoires, Kleinmöbeln, Küchenutensilien und Deko-Artikeln vergrößert. Bei Konkurrent Depot, der sich in einem Insolvenzverfahren befindet, hofft Marquardt, dass das Unternehmen dem Center erhalten bleibt: „Ich gehe davon aus, dass sie bleiben.“
Warum einige Ladenflächen im Rhein-Neckar-Zentrum freigeworden sind
Apropos Insolvenzverfahren: Die Schieflage von Esprit und Schuh Görtz und die damit einhergehenden Schließungen haben für weitere freie Flächen im Center gesorgt. Die Schaufenster sind noch abgeklebt, doch hinter den Kulissen wird schon die Zukunft geplant. Details verrät der Manager noch nicht. Für den zweiten ehemaligen Görtz-Laden macht sich indes JD Sports bereit, der innerhalb der Mall umzieht und sich deutlich vergrößert. „Das war bisher der kleinste JD-Laden, den ich kenne“, sagt Marquardt. Die Fläche werde sich auf mehr als 500 Quadratmeter mehr als vervierfachen.
Ebenfalls stark vergrößert hat sich im Zuge eines Umzugs der Kosmetikanbieter Rituals. Nachmieter auf der frei gewordenen Fläche wird Stenders - ein Hersteller von Seifen und Pflegeprodukten, der nordisch angehaucht ist.
Neu ist der Supermarkt Serpa Markt, der auf Kodi gefolgt ist und ein überwiegend türkisches Lebensmittelsortiment führt. Neben frischem Obst und Gemüse gibt es auch Bedientheken für Backwaren und Fleisch. Für den Center-Manager ist der Markt, der erstmals bei ECE mietet, ein echter Gewinn. Marquardt freut sich besonders über die große Frischfleischtheke, weil es nach dem Rückzug von Zeiss keinen Metzger mehr im Center gab.
Was Gate 99 in Viernheim plant
Einer der angekündigten neuen Mieter fehlt noch, es handelt sich um den Indoor-Entertainment-Anbieter Gate 99. Das Unternehmen übernimmt rund 1.200 Quadratmeter im Erdgeschoss des ehemaligen Bauhaus und betreibt in Nordbaden und der Pfalz bereits zehn Standorte. In Viernheim umfasst das Angebot 4D-Gleamgolf - Schwarzlicht-Minigolf mit 4D-Effekten -, Duckpin-Bowling, eine abgewandelte Form des Bowling mit kleineren Kugeln auf einer quietschbunten Bahn, und erstmals Pixelgames. Außerdem können Besucher sich in verschiedenen Escaperooms einschließen lassen und verschiedene Rätsel lösen, und sich damit wieder zu befreien.
Ursprünglich wollte Gate 99 schon im Herbst eröffnen, doch noch immer kann Marquardt keinen Termin nennen. Die nicht maßgeschneiderte Innengestaltung sei etwas kompliziert, die dafür benötigten Künstler hätten nur begrenzte Kapazitäten.
Wenn Gate 99 eröffnet, ist das der vorläufige Abschluss einer Erweiterung des Centers um einen neuen Schwerpunkt im Sport- und Freizeitbereich. Dieser hatte vor etwa dreieinhalb Jahren begonnen, mit der Eröffnung eines Windkanals von Indoor Skydiving.
Wie der Entertainment-Bereich im alten Bauhaus angelaufen ist
Im vergangenen Jahr folgten auf dem benachbarten, früheren Bauhaus-Areal ein L‘Osteria-Restaurant, das in einem dort errichteten Neubau eröffnet hat. Ins Erdgeschoss des alten Baumarkt-Gebäudes ist der Fahrradhändler B.O.C. auf 1.800 Quadratmetern eingezogen, im Obergeschoss der Indoor-Trampolinpark Jump House. „Jump House ist bisher sehr zufrieden, L‘Osteria läuft sehr erfolgreich“, resümiert Marquardt.
Auch die Außenbereiche rund um das frühere Bauhaus wurden neugestaltet, mit vielen Grünflächen und Sitzgelegenheiten. In die Umgestaltung haben der Eigentümer des Centers - Deutsche EuroShop - sowie die neuen Mieter nach eigenen Angaben mehr als zehn Millionen Euro investiert.
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