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„Gemeinsame Front gegen Cyber-Bedrohungen“

Die Cybersecurity Conference im Mannheimer Schloss dreht sich am 19. und 20. Oktober um den Schutz des sensiblen Energiesektors

Von 
Alexander Jungert
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Cybersicherheit im Mannheimer Barockschloss: Eindrücke von der Konferenz im vergangenen Jahr. © Sama Partners

Mannheim. Wie kann sich speziell der Energiesektor gegen Angriffe aus dem Internet schützen? Um diese Frage geht es auf der Cybersecurity Conference am Donnerstag, 19., und Freitag, 20. Oktober, im Mannheimer Schloss. Die Konferenz sei „ein wichtiges Forum für Zusammenarbeit, Innovation und Lernen auf dem sich schnell verändernden Gebiet des digitalen Schutzes“, sagt Ali Mabrouk. „Sie bringt Fachleute, Akademiker und Vertreter der Industrie zusammen, um eine gemeinsame Front gegen Cyber-Bedrohungen zu schmieden.“

Mabrouk ist Geschäftsführer von Sama Partners. Das Mannheimer IT-Beratungsunternehmen ist Initiator der Cybersecurity Conference. Während donnerstags Fachpublikum vor Ort ist, können freitags auch Privatpersonen gratis an der Veranstaltung teilnehmen. An beiden Tagen werden den Angaben nach rund 260 Personen erwartet. Anmeldeschluss ist der 17. Oktober.

Die Cybersecurity Conference versteht sich als Plattform für Behörden, Unternehmen und Bürger in der Region – für Wissenstransfer, Vernetzung und Austausch. Kommerzielle Interessen stehen nicht im Vordergrund; es gibt also keine Firmen, die irgendwelche Sicherheitsprodukte verkaufen. Es soll rein ums Vernetzen gehen. Die Referentinnen und Referenten kommen aus den verschiedensten Wirtschaftsbranchen und Wissenschaftsgebieten.

Zahl der Attacken steigt

Gerade der Energiesektor spielt eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft und ist ein Hauptziel für Cyber-Bedrohungen. Der Betrieb umfasst kritische Infrastrukturen wie Raffinerien, Pipelines und Bohrinseln. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung der Systeme sei die Gewährleistung robuster Cybersicherheitsmaßnahmen unerlässlich, heißt es in einer Mitteilung von Sama Partners. Die Konferenz will die Cybersicherheitsaspekte im Energiesektor aus verschiedenen Blickwinkeln behandeln: Erzeuger, Verteiler und Verbraucher, sowohl auf geschäftlicher als auch auf privater Ebene.

Generell ist die Zahl der Cyberattacken auf deutsche Unternehmen nach einer aktuellen Untersuchung des britischen Versicherers Hiscox im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Demnach wurden 58 Prozent der deutschen Firmen ein- oder mehrmals von Hackern angegriffen, wie die in München ansässige deutsche Tochter des Unternehmens mitteilt. Das waren zwölf Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Die deutsche Wirtschaft wird laut dem Hiscox-Vergleich mit ausgewählten Ländern relativ häufig Zielscheibe von Hackern. In der neuen Ausgabe des jährlichen Vergleichs von acht Ländern meldeten demnach 53 Prozent der befragten Firmen Cyberattacken. Mehr Hackerangriffe auf Unternehmen als in Deutschland gab es demnach in Irland.

Der Cyber Readiness Report basiert auf einer Umfrage unter 5005 Führungskräften, IT-Managern und Fachleuten in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien, Irland und den USA. In Deutschland waren es 963 Befragte.

Den durchschnittlichen finanziellen Schaden einer erfolgreichen Cyberattacke beziffert Hiscox auf gut 16 000 Dollar, etwas weniger als in den Vorjahren. (mit dpa)

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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