Batterien

Lithium-Förderung: Vulcan Energy treibt Finanzierung voran

Von 
Alexander Jungert
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Eine Glasschale mit Lithiumchlorid im Vulcan-Energy-Labor. © dpa

Karlsruhe/Landau. Vulcan Energy hat eine Erklärung über die Aufnahme von Darlehensverpflichtungen in einer Gesamthöhe von 879 Millionen Euro unterzeichnet. Die Finanzierung werde von der australischen Exportkreditagentur Export Finance Australia (EFA) und einer Gruppe von insgesamt sieben Geschäftsbanken bereitgestellt, teilte das Karlsruher Start-up mit. Das Geld will Vulcan Energy komplett in das Projekt „Lionheart“ (Löwenherz) stecken – also in die Förderung von nachhaltigem Lithium aus Thermalwasser. Ziel sei es, die gesamte Fremdfinanzierung von etwa 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025 abzuschließen, hieß es in einer Mitteilung.

Anfang November hatte Vulcan Energy im Industriepark Frankfurt-Höchst eine Demonstrationsanlage in Betrieb genommen, die Lithiumhydroxid fertigt. Für die Hersteller von Batteriezellen ist das weiße Pulver essenziell.

Im Oberrheingraben bei Landau gewinnt das Unternehmen mit einer Förderpumpe heißes lithiumhaltiges Thermalwasser. Dieses kommt in Behältern nach Höchst, wo es zum Endprodukt verarbeitet wird. Allerdings startet die industrielle Produktion erst 2027 – zwei Jahre später als geplant. Inklusive Eigenkapital, das von Investoren kommen soll, beläuft sich der Finanzbedarf auf rund zwei Milliarden Euro.

An dem Batterierohstoff von Vulcan sind zwei Dinge besonders: Er stammt aus Europa, während die führenden Hersteller in Südamerika und Asien sitzen. Zudem ist er klimafreundlicher, weil Vulcan die benötigte Energie aus Geothermie-Heizkraftwerken zieht. Bisher wird Lithium im Bergbau unter hohem Einsatz fossiler Energien aus Gestein gewonnen. jung

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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