Mannheim. Nach der Schließung der Thalia-Filiale am Paradeplatz ist die Buchhandelskette in der Mannheimer Innenstadt nur noch mit einem Standort vertreten. Dafür wurden alle drei Etagen des Hauses in P 7 auf den Planken in den vergangenen Wochen komplett umgebaut und kommen nun in frischen Farben daher. An diesem Mittwoch feiert das Unternehmen mit der Kundschaft die Neueröffnung.
„Wir haben einiges geändert, der Laden ist heller geworden“, erklärt Ibrahim Celiktas, der die Filiale gemeinsam mit Stella Schlehofer leitet. Der erste Eindruck beim Betreten der umgebauten Filiale bestätigt seine Darstellung. „Die Beleuchtung ist komplett auf energiesparende LEDs umgestellt, das merkt man“, ergänzt Schlehofer einen der Gründe für das neue Erscheinungsbild. Der erneuerte Fußboden in heller Holzoptik trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei. Auf Teppichboden hat Thalia nach der Renovierung verzichtet.
Mit den Veränderungen, die die Aufteilung der Abteilungen sowie die Sortimente betreffen, reagiert Thalia auf aktuelle Trends. Einer davon: „Die Hauptkäufergruppe wird immer jünger“, erklärt Schlehofer, „wir haben einen großen Bereich für die 14- bis 20-Jährigen geschaffen.“ Diese stark wachsende Zielgruppe greife verstärkt zu Büchern, beeinflusst von Online-Trends, die unter dem Hashtag BookTok in der Video-Plattform TikTok verbreitet werden.
Nach Schließung des Thalia am Mannheimer Paradeplatz größere Auswahl an Fachliteratur
„Das ist ein riesengroßer Trend, und es ist kein Ende in Sicht“, sagt die Filialleiterin. Inzwischen gibt es sogar eine eigene BookTok-Bestsellerliste. „Als die E-Books und Reader auf den Markt kamen, gab es den Abgesang auf das Buch. Jetzt will man beim Lesen wieder etwas Haptisches in der Hand haben“, so Schlehofer. „Das zieht sich durch alle Generationen.“
Nicht mehr nachgefragt sind dagegen DVDs oder Hörbücher (mit Ausnahme des Abos). Dafür bietet Thalia nun auf mehreren Regalmetern Schallplatten aus Vinyl an. Stark ausgebaut wurde wegen der Schließung in C 1 das Angebot an Fachliteratur insbesondere über Wirtschaft und Jura. Auch die Harry-Potter-Fan-Ecke wurde erweitert.
Neu und kindgerechter gestaltet wurde der Bereich für die kleinen Leser. Auch die Leseecken auf allen Etagen sind neu ausgestattet worden und nun optisch durch einen hölzernen Gitterrahmen miteinander verbunden. Darauf zeigen mit Moos gestaltete Tafeln wichtige Adressen aus den Quadraten. Dass Thalia etwas Lokalkolorit einbringe, sei inzwischen üblich, so Celiktas. Besonders nachgefragt in Mannheim seien Literatur zu Deutsch als Fremdsprache, Unterhaltung, Neuheiten und Bestseller.
Thalia hat neuen Ein- und Ausgang in der ÖVA-Passage
Als Rückzugsort - mit Blick auf die Planken - bleibt weiterhin das Café, das Thalia unter dem Namen „KaffeeFleck“ selbst betreibt. Neu ist auch ein zweiter Zugang zum Laden, von der ÖVA-Passage aus. Dort, wo früher der Wareneingang war, hat Thalia die Verkaufsfläche etwas erweitert. „Passend zum 50er-Jahre-Design der Passage haben wir dort ein Klassiker-Kabinett geschaffen“, sagt Schlehofer. Außerdem befindet sich in diesem Bereich der Abholschalter für vorbestellte Artikel. Wer es eilig hat, kann seine Ware an einer der sechs SB-Kassen selbst scannen und bezahlen.
„Die neuen Leseecken sind sofort angenommen worden, und schon während des Umbaus haben viele Kunden begeistert reagiert“, freuen sich die Filialleiter über positive Rückmeldungen. „Wir haben offensichtlich die richtigen Maßnahmen getroffen.“
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