Finanzen - Wieslocher steigern Umsatz und Gewinn deutlich

MLP ruft neue Wachstumsziele aus

Von 
Frank Schumann
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MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg will eine höhere Dividende auszahlen. © mlp

Wiesloch. Nach außergewöhnlich hohen Zuwächsen im Geschäftsjahr 2021 steckt sich der Wieslocher Finanzdienstleister MLP neue Wachstumsziele. Unter anderem sollen die Erlöse, die im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreichten, bis 2025 auf mehr als 1,1 Milliarden Euro steigen. Dabei setzt MLP immer stärker auf Geschäftsfelder abseits des traditionellen Vertriebs von Altersvorsorgeprodukten – besonders die Vermögensverwaltung mit dem Tochterunternehmen Feri sowie das Immobiliensegment.

Vermögensverwalter profitiert

„Unser strategischer Aufbruch zahlt sich aus. Als Gruppe haben wir uns eine einmalige Position erarbeitet“, sagte Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz für 2021 laut einer Mitteilung. Mit 934,5 Millionen Euro erreichte der Umsatz eine neue Bestmarke (Vorjahr: 767,3 Millionen), auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte stark auf 96,8 Millionen Euro zu (Vorjahr: 59,4 Millionen).

Einen wesentlichen Beitrag zum starken Wachstum leisteten die laut MLP „unerwartet deutlich gestiegenen“ erfolgsabhängigen Vergütungen beim Vermögensverwalter Feri. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg betreut unter anderem die Portfolios wohlhabender Privatkunden (Family Office).

Mit dem Boom an den internationalen Börsen im vergangenen Jahr dürften deren Anlagen kräftig im Wert gestiegen sein, wovon wiederum Feri profitierte. Die Sparte entwickelt sich sehr erfolgreich: Das betreute Vermögen erreichte 2021 mit 56,6 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert, die Vermögensverwaltung sorgt mittlerweile für knapp 40 Prozent des MLP-Umsatzes.

Das stärkste Wachstum erzielte 2021 die Immobiliensparte mit der Vermittlung sowie dem Projektgeschäft. Die Sparte ist zwar deutlich kleiner als die Vermögensverwaltung, sie spielt in der Wachstumsstrategie aber eine ebenso wichtige Rolle – insbesondere mit altersgerechten Wohnungen. Auch bei der Vermittlung von Industrieversicherungen will MLP zulegen. Mit Zukäufen wolle man in den kommenden Jahren zu den Top-Ten der Industriemakler gehören und etwa Sach-, Cyber- und Haftpflichtversicherungen vermitteln.

Für die MLP-Aktionäre zahlen sich die guten Geschäftszahlen für 2021 aus: Der Vorstand schlägt eine erneute Erhöhung der Dividende pro Aktie auf 30 Cent vor. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Ausschüttung bei 23 Cent (2020) sowie 21 Cent (2019) gelegen.

Obwohl im vergangenen Jahr unter dem Strich ein Konzerngewinn von 62,8 Millionen Euro stand (Vorjahr: 43,2 Millionen), ist die Prognose für das laufende Jahr vorsichtig. Der starke Anstieg der Vergütungen im Vermögensmanagement sei in den kommenden Jahren so nicht zu erwarten. Deshalb werde das Ebit mit 75 bis 85 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert liegen. (mit dpa)

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