Wiesbaden. Die Schlachtbetriebe in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2021 erneut weniger Fleisch produziert als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 28,3 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde geschlachtet. Zusammen mit dem Geflügel ergab das knapp 3,8 Millionen Tonnen Fleisch, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen überdurchschnittlichen Rückgang von 3,5 Prozent auf 773 400 Tonnen gab es bei Geflügelfleisch.
Im ersten Halbjahr 2020 war die Fleischproduktion bereits insgesamt in Deutschland gesunken. Manche Schlachtbetriebe waren zeitweise infolge der Corona-Pandemie geschlossen.
Schwein dominierende Sorte
Einen Grund für den aktuellen Rückgang beim Geflügelfleisch nannte die Wiesbadener Behörde nicht. Geflügelfleisch macht inzwischen rund ein Fünftel der Gesamtmenge aus und die Erzeugung hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wuchs die Menge des Schweinefleischs nur um 30 Prozent. Gleichwohl bleibt Schwein mit einem Anteil von knapp 66 Prozent die dominierende Fleischart in den deutschen Schlachtbetrieben. Beim Rindfleisch ging die Menge seit dem Jahr 2000 um gut ein Fünftel zurück.
Die Schlachtstatistik ermöglicht den Angaben zufolge keine Rückschlüsse auf den Fleischkonsum in Deutschland, unter anderem weil ein Teil des Fleisches exportiert wird. Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) war der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch 2020 in Deutschland auf ein Jahrzehnte-Tief gesunken. Mit 57,3 Kilogramm pro Person war der Konsum so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Demnach wurde im Vergleich zum Jahr 2019 pro Person insgesamt 750 Gramm weniger Fleisch gegessen. dpa
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