Man ist geneigt, dem neuen Trainer der SG Oftersheim Christian Thome unterstellen zu wollen, dass der Ausgang der Vorsaison seine Spuren hinterlassen hat – schließlich war er doppelt betroffen. Er selbst zog mit seinem Ex-Verein 1. FC Mühlhausen in der Aufstiegsrunde zur Oberliga gegen den SC Lahr (0:3, 3:3) den Kürzeren, sein neuer Verein SG Oftersheim verpasste kurz zuvor den Klassenerhalt in der Mannheimer Kreisliga.
Doch Thome, ein erfahrener, ruhiger und besonnener Vertreter seiner Gilde, wiegelt ab und kehrt die eingangs erwähnte Mutmaßung ins Gegenteil um. „In Mühlhausen war die Enttäuschung nur ein kurzer Moment. Am Ende hat der Stolz überwogen über das Erreichte. Wir sind Zweiter geworden, haben das Pokal-Halbfinale erreicht – mehr geht fast nicht“, fasst der 48-Jährige zusammen.
Stimmung nicht schlecht
Er bescheinigt auch der SG Oftersheim, nicht wie ein typischer Absteiger aufgetreten zu sein: „Die Stimmung war gar nicht so schlecht, wie es der Tabellenstand hätte vermuten lassen. Ich habe ein paar Spiele gesehen und da war eine Mannschaft, die das Beste herausgeholt hat. Da waren keine hängenden Köpfe. Das sagt viel über den Charakter des Teams.“ Für die neue Saison hat der Kader eine kleine Verjüngungskur erfahren, die Haudegen Stefan Schmidt, Mario Benincasa, Tobias Hirsch und Patrick Pfau haben ihre Schuhe an den Nagel gehängt. Geschlossen wurde die Lücke mit Talenten aus dem eigenen Nachwuchs, die sich allerdings noch an das Tempo und die Körperlichkeit im Aktivenbereich herantasten müssen. „Da müssen wir Geduld haben, das wird noch eine gewisse Zeit brauchen, bis sich das gefunden hat“, prophezeit Thome, der mit den Neuzugängen Robby Lange und Emre Büyükakpinar sowie dem etablierten Peter Prokop drei Säulen ausgemacht hat.
Allerdings wird am Rande des Hardtwaldes vermieden, tabellarische Ziele auszugeben. Der Aufbau der Mannschaft und das Einspielen eines neuen Systems stehen viel mehr im Vordergrund. „Unsere Ziele sind leistungsmäßiger Natur. Wir wollen in jedem Spiel das Bestmögliche herauskitzeln. Wichtig ist, dass die Mannschaft funktioniert und alles gibt“, fordert Thome.
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