Geografisch liegt die Kurpfalz im Südwesten Deutschlands und erstreckt sich über Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Mit den Autobahnen A 5 , A 67 und A 61 sowie der A 65 als Nord-Süd Achsen und der A 6 als Ost-West-Achse durchzieht ein hochfrequentiertes Fernstraßennetz die Region. Insgesamt acht Autobahnen durchqueren die pulsierende Kurpfalz. Der Rangierbahnhof und das Hafenzentrum Mannheim-Ludwigshafen sind zentrale Schaltstellen im europäischen Güterverkehr. Doch damit nicht genug – in der Metropolregion Rhein-Neckar wird in Sachen Mobilität auf erneuerbare und umweltfreundliche Energien gesetzt, um den CO2-Ausstoß zu senken.
Elektromobilität stark im Kommen
Elektromobilität ist ein wichtiger Faktor, um die CO2-Emissionen in Deutschland zu senken und spielt natürlich auf in der Metropolregion Rhein-Neckar eine große Rolle. Mit dem Projekt „Ladeinfrastruktur“ soll eine öffentliche, flächendeckende Abdeckung in der Kurpfalz geschaffen und damit die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in der Bevölkerung erhöht werden.
Premiere für die neue Technologie wurde zum Beispiel vor einem Jahr in Oftersheim gefeiert. Da ging die erste öffentliche E-Ladesäule in des Ortes in der Eichendorffstraße (Parkplatz an der Evangelischen Kirche) in Betrieb. Die Ladestation wurde von der EnBW aufgestellt und wird auch von dem Energieunternehmen betrieben. Die neue Ladesäule besitzt zwei Wechselstrom-Anschlüsse vom Typ 2 mit bis zu 22 Kilowatt (kW) Leistung. „Eine halbe Stunde Laden reicht bei neueren E-Fahrzeugen – je nach Fahrweise – für bis zu 50 Kilometer Reichweite. ‚Getankt‘ wird hier übrigens zu 100 Prozent Ökostrom“, erklärt Kommunalberater Andreas Stampfer von der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW.
Und auch in weiteren Kommunen gehören die E-Ladesäulen längst zum Standard, der stetig weiter ausgebaut wird. So ist ein stetiger Ausbau der E-Ladesäulen-Infrastruktur in Schwetzingen beispielsweise eine von vielen Maßnahme, die das Büro für Klimaschutz, Energie und Umwelt der Stadt Schwetzingen entwickelt für mehr Klima- und Umweltschutz in der Spargelstadt entwickelt hat.
Zukunftsthema Wasserstoff
Wasserstoff-Projekte nehmen bei der Mobilität in der Kurpfalz einen immer größeren Raum ein. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) übergab vor rund einem Jahr Förderbescheide für konkrete Maßnahmen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sieben sogenannte HyPerformer-Projekte mit den Namen „H2Rivers“ können somit umgesetzt werden und erhalten ein Fördergeld von rund 20 Millionen Euro. Damit werden unter anderem zwei Wasserstofftankstellen in Ludwigshafen und wasserstoffbetriebene Müllfahrzeuge in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen realisiert.
Ziel ist es, durch den Einsatz der drei Abfall-Fahrzeuge Erfahrungen in der praktischen Anwendung zu sammeln, die Emissionen des Verkehrs nachhaltig zu minimieren und die städtischen Fuhrparks sukzessive auch in anderen Fahrzeugbereichen auf emissionsfreie Antriebskonzepte umzustellen.
Regelmäßig findet Ende August/Anfang September die ECOmobil Gala in Schwetzingen statt – in diesem Jahr vom 2. bis 4. September. Ob Wasserstoff- oder Elektroautos, Hybridfahrzeuge, E-Bikes oder E-Scooter – auf dem Schlossplatz in Schwetzingen präsentieren sich dann die wichtigsten und neuesten Konzepte zur nachhaltigen Mobilität und geben einen Ausblick darauf, was die Zukunft sein könnte.
Auf die Schiene
Auch auf dem Schienenweg tut sich einiges. Die Deutsche Bahn (DB) setzt ihr Investitionsprogramm „Neues Netz für Deutschland“ konsequent fort. 2022 soll bundesweit die Rekordsumme von 13,6 Milliarden Euro von DB, Bund und Ländern in die Schieneninfrastruktur fließen – rund 900 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. So sollen, laut DB, beispielsweise rund 650 Millionen Euro in diesem Jahr für Netz und Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zur Verfügung stehen. Damit modernisiert und erneuert die DB rund 100 Kilometer Gleise, 115 Weichen sowie elf Brücken. Mit diesem Programm will die DB die vorhandene Infrastruktur leistungsfähiger machen und mehr Kapazität im Schienennetz und in den Bahnhöfen schaffen.
Stärkung der Binnenschifffahrt
Neben dem Landweg tut sich in den kommenden Jahren auch einiges auf dem Wasserweg. So macht sich die IHK Rhein-Neckar für die Stärkung der Binnenschifffahrt in der Region stark. „Es ist bedenklich, dass die Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 zur Abladeoptimierung und Sohlenstabilisierung an Mittel- und Niederrhein nur langsam vorankommen. Dabei sind diese Projekte für eine bessere Schiffbarkeit des Rheins von zentraler Bedeutung“, sagte die Verkehrsexpertin Dr. Dagmar Bross-Geis von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar auf einer Sitzung des Dialogforums Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe Anfang des Jahres. Außerdem solle sich der Bund energisch für eine Beschleunigung der Sanierung und Verlängerung der Neckarschleusen einsetzen. Dass diese Maßnahmen voraussichtlich erst 2050 abgeschlossen werden, widerspreche dem Verlagerungsziel. Als nachhaltiger Verkehrsträger könne das Binnenschiff maßgeblich zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen. Im Vergleich zur Straße und Schiene habe das Binnenschiff zudem als einziger Verkehrsträger noch Kapazitäten frei, um die steigenden Gütermengen zu bewältigen.
Eingebettet in die Kurpfalz, sind Schwetzingen, Hockenheim und die weiteren Gemeinden gut für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt. Denn gemeinsam mit der ganzen Metropolregion kann der Strukturwandel von den früher landwirtschaftlich geprägten Städten hin zum nachhaltig aufgestellen Mittelzentrum gelingen. Schließlich bereichern sich die Mitglieder der Region gegenseitig.
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