SV 98 Schwetzingen

„Sorgenfreie Saison spielen“

Voraussetzungen sind durch kontinuierliche Arbeit und vielversprechende Neuzugänge gut

Von 
Johannes Blem
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Die neue Mannschaft des SV 98 Schwetzingen: Szymon Kacper Wedrychowsk (hinten v. l.) Yalmaz Ayhan Syuleyman, Fabian Wild, Nazmi Bulut, Mert Aydin, Stephan Abel, Marc Würges; Trainer Seydou Sy (Mitte v. l.), Florian Djahini, Niklas Wenz, Harun Solak, Martin Rau, Arlind Berisha, Tobias Machourek, Jacques Zimmermann, und Michael Bitz (Co-Trainer) sowie Malek Örüm (vorne v. l.), Burak Cavdaro, Nicolai Neugebauer, Selim Boz, Alexander Dirks, Burak Polat, Oliver Gund, Marco Seibert und Akay Meisel. Auf dem Bild fehlen Milan Golubovic und Kevin Roderig. © Fischer

Seydou Sy muss für seine Antwort keinen Sekundenbruchteil überlegen. „Eine ruhige Saison. Wir wollen einfach eine sorgenfreie Saison spielen“, benennt der Trainer von Landesligist SV 98 Schwetzingen das klare Ziel für die bevorstehende Spielzeit. Als er November 2021 das Ruder übernahm, steckte die Mannschaft mitten im Abstiegskampf und stand ohne sportliche Führung da. Seitdem hat Sy den SV 98 wieder in ruhigere Fahrwasser manövriert. „Wir hatten in jedem Spiel den Druck, 120 Prozent leisten zu müssen. Das hat schon Nerven gekostet“, blickt der Übungsleiter auf die kräftezehrende letzte Spielzeit zurück, die auf dem zwölften Tabellenplatz endete. Die defensive Wahl des neuen Saisonziels ist daher wenig überraschend.

Hoffnung auf Besserung ist indes berechtigt. Die Zusammenarbeit mit der Vereinsführung verlaufe sehr harmonisch, Sy kann sich ausschließlich auf die Arbeit auf dem Platz fokussieren. „Sie halten mir komplett den Rücken frei. Ich kann mich voll darauf konzentrieren, hier eine Struktur aufzubauen.“

Der Kader des SV 98 Schwetzingen

Trainer: Seydou Sy (43), Michael Bitz (34/Co-Trainer SpVgg Neckarelz), Maximilian Penz (28/Torwarttrainer SpVgg Neckarelz).

Tor: Burak Polat (29), Selim Boz (26).

Abwehr: Stephan Abel (34), Arlind Berisha (22), Milan Golubovic (19), Malek Örum (30/Aramäer Heilbronn), Martin Rau (30/FC Türkspor Mannheim), Yalmaz-Ayhan Syuleyman (28), Kacper-Szymon Wedrychowski (19), Niklas Wenz (21).

Mittelfeld: Marc Würges (22), Mert Aydin (26), Burak Cavdaro (23), Alexander Dirks (34), Gilles-Florian Djahini (22), Cedrik Massoth (24), Akay Meisel (22), Kevin Roderig (30), Nicolai Neugebauer (30), Marco Seibert (18/eig. Jugend), Fabian Wild (29).

Angriff: Nazmi Bulut (29/TSG Weinheim), Oliver Gund (19/eigene Jugend), Harun Solak (29), Jacques Zimmermann (24).

Abgänge: Onur Yildirim (FV Speyer), Shintaro Tomizawa (VfL Kurpfalz Neckarau), Linus Held (ASC Neuenheim), Lorenz Held (unbekannt), Cedric Toman (TSV Rheinhausen), Tobias Machourek (ein Jahr Amerika-Aufenthalt). lof

Zudem ist die Mannschaft im Kern zusammengeblieben, drei der insgesamt fünf Abgänge standen bereits im Winter fest. So blieb dem Sportlichen Leiter Thomas Münch ausreichend Zeit, adäquaten Ersatz zu finden. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der menschlichen Komponente. „Die Mannschaft lebt von ihrem Charakter, es ist eine wirklich tolle Truppe. Deshalb stand an oberster Stelle, dass die Neuzugänge menschlich ins Team passen“, erläutert Sy und lobt das Resultat: „Wir sind jetzt auch in der Breite sehr gut aufgestellt. Jede Position ist doppelt oder dreifach besetzt.“

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Nicht weniger erfolgreich verlief nach dem Abgang von Lorenz Held auch die Suche nach einem neuen Co-Trainer. Die vakante Position übernimmt mit Michael Bitz ein alter Bekannter. Der 34-Jährige hat über 180 Verbandsligaspiele für die Blau-Weißen in seiner Vita stehen. Seine Rückkehr an die Ketscher Landstraße bezeichnet Coach Sy als Glücksgriff: „Michael kennt das Umfeld und die Jungs. Er macht es wirklich super bisher und hilft uns mit seiner Erfahrung.“

Neu ist auch die enge Verzahnung der „Ersten“ mit der zweiten Mannschaft und der A-Jugend. Regelmäßig bekommen mehrere Spieler die Möglichkeit, zunächst im Training und bei entsprechender Leistung auch am Wochenende Landesligaluft zu schnuppern. Sy betont: „Das war mir bei meiner Unterschrift im November sehr wichtig. Die Spieler sollen wissen: Die Tür nach oben ist offen, jeder kann sich zeigen.“

Viel Arbeit

Generell ist der 44-Jährige zufrieden mit der Entwicklung, die seine Schützlinge in den vergangenen Monaten genommen haben. Aus tiefer Verunsicherung wurden „großes Selbstvertrauen und Sicherheit“. Wie Sy das geschafft hat? „Nur durch Arbeit. Und wir kommunizieren viel, offen und ehrlich.“ Sein Team sieht er nach dem jetzigen Stand der Vorbereitung gut gerüstet. Auch gegen höherklassige Gegner wie die ambitionierten Verbandsligisten Mühlhausen (1:3) und Heddesheim (0:4) konnte man trotz des Ergebnisses sehr gut mithalten. Bis zum Ligastart am 20. August gegen Türkspor Mannheim liegt das Hauptaugenmerk auf der Defensivarbeit. Die 75 Gegentore aus der Vorsaison hat Sy nicht vergessen.

Dennoch: Der Weg für eine sorgenfreie Saison, er scheint geebnet.

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